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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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ein ledernes Halsband mit spitzen Eisenstacheln, und er fletschte die Zähne und knurrte und bellte. Vor ihm duckten sich drei Trolle.
    Martin ließ einen Pfeil fliegen, der den hintersten Troll in den Kopf traf. Die Spitze schlug in den dicken Schädel, und die Kreatur war tot, noch bevor sie es bemerkt hatte. Die anderen beiden drehten sich um, was sich als fataler Fehler erwies, denn der Hund sprang den einen Troll an und riß ihm mit seinen fürchterlichen Zähnen die Kehle auf. Der dritte versuchte zu fliehen, als er die fünf Männer erblickte, doch Baru war schneller und setzte über die Körper am Boden hinweg, zu denen sich sofort der dritte tote Troll gesellte.
    Einen Moment lang kam das einzige Geräusch von dem Hund, der immer noch an dem toten Troll zerrte. Als die Männer sich näherten, ließ das Tier los, wich zurück und stand abermals Wache bei dem auf dem Bauch liegenden Mann.
    Baru sah das Tier an, pfiff leise und flüsterte halb zu seinem Gefährten: »Das ist doch nicht möglich.«
    Arutha fragte: »Was?«
    »Dieser Hund.«
    Martin sagte: »Möglich oder nicht, falls dieser Mann nicht schon tot ist, wird er bald sterben, wenn uns diese Bestie nicht an ihn heranläßt.«
    Baru sagte ein fremdartig klingendes Wort, und der Hund spitzte die Ohren. Er legte den Kopf leicht schief und hörte auf zu knurren. Langsam kam der Hund auf sie zu, und Baru kniete sich hin und kratzte das Tier hinter den Ohren.
    Martin und Arutha eilten zu dem Mann, um ihn zu untersuchen, derweil Roald und Laurie den Jungen halfen, die Pferde herzubringen. Als sich alle versammelt hatten, meinte Martin: »Er ist tot.«
    Der Hund sah den toten Mann an und winselte, erlaubte Baru jedoch, ihn weiter zu kraulen.
    »Wer ist das?« fragte Laurie. »Was führt einen Mann und einen Hund zu einem so einsamen Ort?«
    »Und seht euch diese Trolle an«, fügte Roald hinzu.
    Arutha nickte. »Sie sind bewaffnet und tragen Rüstungen.«
    »Bergtrolle«, erklärte Baru, »Intelligenter, gerissener und gefährlicher als ihre Verwandten aus dem Tiefland. Sie sind schlimmer als Raubtiere, und sie gehören zu den schrecklichsten Feinden, die man sich denken kann. Murmandamus hat sich also Verbündete gesucht.«
    »Aber dieser Mann?« fragte Arutha und deutete auf den Leichnam am Boden.
    Baru zuckte mit den Schultern. »Wer es ist, kann ich nicht sagen. Aber was er ist, kann ich vermuten.« Er betrachtete den Hund vor sich, der zufrieden die Augen geschlossen hatte, während Baru ihn hinter den Ohren kraulte. »Dieser Hund ist so, wie jene in unseren Dörfern, nur größer. Unsere Hunde stammen von seiner Rasse ab, einer Rasse, die man seit hundert Jahren in Yabon nicht mehr gesehen hat. Diese Tiere heißen Drachenhunde.
    Vor langer Zeit lebte mein Volk in kleinen Dörfern überall verstreut hier in den Bergen und auf den Hügeln an ihrem Fuße. Es gab keine Städte, und zweimal in jedem Jahr gab es eine Versammlung. Um unsere Herden vor den Raubtieren zu schützen, züchteten wir diese Hunde, die Drachenhunde. Sie wurden meist von den Drachenfängern benutzt und zu einer solchen Größe herangezüchtet, daß selbst ein Bär vor ihnen zurückwich.« Baru zeigte auf die Hautfalten um die Augen. »Dieser Hund packt seinen Gegner am Hals, und diese Falten leiten das Blut von seinen Augen fort. Er wird nicht eher loslassen, bis sein Gegner tot ist, oder bis es ihm sein Herr befiehlt. Das Halsband mit den Eisenspitzen soll ihn davor schützen, daß ihn selbst ein größeres Raubtier nicht in den Hals beißt.«
    Locklear war erstaunt. »Noch größer! Das Vieh hat ja schon fast die Größe eines Ponys!«
    Baru lächelte über die Äußerung. »Sie wurden zur Jagd auf Wywerns benutzt.«
    Locky fragte: »Was ist ein Wywern?«
    Jimmy antwortete. »Ein kleiner dummer Drache - nur etwa zwölf Fuß groß.« Locky sah die anderen an und wollte wissen, ob Jimmy ihn verkohlte. Doch Baru nickte nur und bestätigte Jimmys Erklärung.
    Martin fragte: »Der Mann war sein Herr?«
    »Höchst wahrscheinlich«, stimmte Baru zu. »Seht ihr die schwarze Lederkappe und den Lederpanzer? In seinem Gepäck werden wir sicherlich eine Eisenmaske finden, die man mit Lederbändern am Kopf festbinden und so über der Kappe tragen kann. Mein Vater hatte auch so eine Kappe in unserem Haus, ein Erbstück, das in unserer Familie von Generation zu Generation weitergereicht wurde.« Er sah sich um und entdeckte etwas bei den Trollen. »Da, hol das doch mal!«
    Locklear rannte hinüber

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