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Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon

Titel: Midkemia Saga 04 - Dunkel über Sethanon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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die Ohren spitzte und den Weg entlangtrottete. Kurz bevor sie außer Sicht gerieten, blieb er stehen.
    Sie stiegen rasch auf und Arutha fragte: »Was hast du ihm gesagt?«
    Baru erwiderte: »Ich habe ›heim‹ gesagt. Er wird uns zu seinen Leuten bringen.«

Gefangene
     
    Der Wind heulte.
    Die Reiter zogen die Mäntel enger um sich. Seit mehr als einer Woche folgten sie dem Drachenhund. Zwei Tage, nachdem sie auf ihn getroffen waren, hatten sie die Großen Berge des Nordens überquert. Jetzt folgten sie einem schmalen Weg, der in nordöstlicher Richtung unterhalb eines Bergkamms entlangführte.
    Der Hund hatte Baru als seinen neuen Herrn angenommen und gehorchte jedem Befehl des Hadati. Alles, was die anderen sagten, ignorierte er stur. Baru hatte den Hund Blutark genannt. In der alten Hadatisprache, so erklärte er, bezeichnete das einen alten Freund, den man widergetroffen hatte, oder der von einer langen Reise zurückgekehrt war. Arutha hoffte, das sei ein gutes Omen. Hoffentlich würden die, die den Hund aufgezogen hatten, seiner Truppe gegenüber ähnlich empfinden.
    Zweimal hatte sich der Hund als sehr nützlich erwiesen, da er sie auf Gefahren aufmerksam gemacht hatte. Er konnte wittern, was selbst Barus und Martins Jägeraugen entging. Beide Male hatten sie Goblins überrascht, die am Wegesrand lagerten. Es war nur zu deutlich: Murmandamus ließ diesen Zugang zu den Nordlanden bewachen. Beide Begegnungen hatten auf Kreuzungen stattgefunden, an denen Wege ins Tal führten.
    Vom Inclindel waren sie nach Südosten gezogen, hatten sich dann nach Osten gewandt und sich an der Nordseite der Berge entlanggeschlichen. In der Ferne konnten sie die riesigen Ausläufer der Nordlande bestaunen. Für die meisten Menschen im Königreich waren ›die Nordlande‹ eine gebräuchliche Bezeichnung für einen unbekannten Ort auf der anderen Seite der Berge, über dessen Natur allenfalls Spekulationen im Umlauf waren. Doch jetzt sahen sie die Nordlande vor sich liegen, und die Wirklichkeit dieses Landes ließ alle Mutmaßungen darüber als zu klein erscheinen. Nach Nordwesten hin erstreckte sich eine weite Ebene bis zu den fernen Nebeln am Horizont, die Donnernde Hölle. Nur wenige Männer aus dem Königreich hatten dieses grasbewachsene Land je betreten, und dann auch nur mit der Zustimmung der Nomaden, die hier zu Hause waren. Am östlichen Rand der Donnernden Hölle erhob sich eine Hügelkette, und dahinter lagen Länder, die niemals zuvor ein Mann aus dem Königreich betreten hatte. Hinter jeder Biegung des Weges, hinter jeder Kurve der Straße erwartete die Männer eine neue Aussicht.
    Daß der Hund sich weigerte, weiter unten zu laufen, erfüllte sie mit Sorge, weil sie Martins Meinung nach in den Hügeln mehr Deckung finden würden als auf diesem offenen Pfad. So zogen sie im Zickzackkurs an den nördlichen Kämmen der Berge entlang und kamen nur dann und wann unter die Baumgrenze. An drei verschiedenen Stellen hatten sie Anzeichen dafür gefunden, daß dieser Weg kein natürlicher war, als hätte jemand, vor langer Zeit die verschiedenen Teilstücke miteinander verbunden.
    Nicht zum ersten Mal bemerkte Roald: »Dieser Jäger hat sich aber weit von seinem Zuhause entfernt, das ist jedenfalls sicher.« Von der Stelle, an der sie die Leiche gefunden hatten, bis hierher hatten sie schon fast hundert Meilen hinter sich gebracht.
    Baru sagte: »Ja, und das ist seltsam, weil die Drachenfanger bei uns immer für den Schutz eines ganz bestimmten Gebietes zuständig waren. Vielleicht ist er eine Zeitlang von den Trollen verfolgt worden.« Doch er wußte genau wie die anderen, eine solche Flucht war eine Sache weniger Meilen, und keine solche Strecke. Nein, es mußte einen anderen Grund geben, weshalb der Jäger soweit von Zuhause aufgefunden worden war.
    Um sich die Zeit zu vertreiben, hatten Arutha, Martin und die Jungen angefangen, Barus Hadatidialekt zu lernen, im Hinblick auf den Tag, an dem sie die Verwandten von Blutarks Besitzer kennenlernen würden. Laurie und Roald sprachen fließend Yabonesisch und dazu ein paar Brocken der Mundart der Hadati, deshalb begriffen sie sehr schnell. Jimmy hatte die meisten Probleme, doch am Ende konnte er immerhin einfache Sätze bilden.
    Dann kam ihnen Blutark den Weg zurück entgegengelaufen und wedelte wild mit dem Stummelschwanz. Ganz ungewöhnlich bellte er laut und drehte sich auf der Stelle im Kreis. Baru meinte: »Wie seltsam ...«
    Normalemeise stand der Hund immer starr, wenn er

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