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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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säuberlich auf einer Ottomane am Fußende des Betts. Sie lächelte Erland an und patschte auf das Kissen neben sich. »Ich habe schon geglaubt, du würdest die ganze Nacht mit deinen Jungen Rat halten.«
    Erland versuchte zu lächeln, doch es gelang ihm nicht ganz. »Ich begrüße dein Verlangen, deine Zeit mit mir zu verbringen, Sharana, doch können wir vielleicht erst über dieses eigentümliche Vorkommnis reden?«
    »Sobald du hier bei mir bist«, sagte sie und zog eine Schnute.
    Erland machte den Dienerinnen ein Zeichen, sie sollten draußen warten, und zog sich aus. Er teilte die Vorhänge um das Bett herum, schlüpfte zu Sharana hinein und legte sich neben sie. Sie sagte: »Ich habe gehofft, wir hätten diese Nacht für uns allein.«
    »Natürlich, aber –«
    Sie legte ihm einen Finger auf die Lippen, dann küßte sie ihn lange und sehnsüchtig. »Wir können später reden. Ich möchte keinen Augenblick länger warten müssen.«
    Erland wußte, es gab wichtige Angelegenheiten, die unbedingt besprochen werden mußten, doch schon bald erwischte er sich dabei, wie er innerlich der Prinzessin zustimmte. Später hätten sie viel mehr Ruhe, um sich über das alles zu unterhalten.

Heranpirschen
    Borric beobachtete das Feuerwerk.
    Von der offenen Vorderseite des Gasthauses aus hatten er, Ghuda und Nakor einen guten Blick darauf, da sich der größte Teil der Menge auf der anderen Seite des Platzes versammelt hatte, der sich in Richtung des riesigen kaiserlichen Amphitheaters öffnete. Das farbenfrohe Schauspiel des Feuerwerks beleuchtete zum Vergnügen der Menge den nächtlichen Himmel. Ghuda hing seinen düsteren Gedanken nach, während Nakor die Vorstellung mit der hingerissenen Aufmerksamkeit und dem unverhohlenen Entzücken eines Kindes verfolgte. Borric mußte zugeben, dieses Feuerwerk übertraf bei weitem alle, die der Zeremonienmeister des Königs je in Rillanon veranstaltet hatte.
    Suli erschien, ließ sich neben Borric auf der Bank nieder und nahm den Krug Bier, der für ihn bereitstand. Der Junge konnte besser als die drei anderen die Dinge in Erfahrung bringen, die sie wissen mußten; vielleicht war er ein miserabler Dieb, doch dafür ein herausragender Bettler, und in diesem Geschäft mußte man auch immer über die neuesten Gerüchte unterrichtet sein.
    »Es geht etwas Seltsames vor, Meister«, flüsterte er.
    Sofort wurde Ghuda aufmerksam. Der Söldner war seit dem fehlgeschlagenen Versuch, die Hilfe der Diebe zu bekommen, schlechter Laune. Jetzt war er davon überzeugt, beide Parteien, sowohl die kaiserlichen Soldaten als auch die Diebe, würden nach ihnen suchen und ihre Minuten wären gezählt. Noch dazu hatte er sich damit abgefunden, nicht einmal ein einziges Kupferstück von seinem Geld zu sehen, das ihm Borric versprochen hatte. Und vor allem würde er sowieso keine Gelegenheit bekommen, es auszugeben.
    »Was geht denn vor sich?« fragte er.
    »Heute nacht gehen viele wichtige Leute im Palast ein und aus mehr, als während solcher Feierlichkeiten üblich ist. Und Männer auf Pferden, die die Abzeichen von berittenen Kurieren tragen, hasten in die Oberstadt und wieder heraus. Viele Wachen rennen von einem Ort zum anderen, während andere nichts tun. Es ist, als würde es Krieg geben oder als wäre eine Revolte ausgebrochen, oder eine plötzliche Seuche. Doch es gibt keinen Hinweis darauf, zumindest nicht an den Orten, wo man normalerweise davon hört; bei den Karawanenfuhrleuten, den Schiffen und auch in den Wirtshäusern und Freudenhäusern wird nicht über irgendwelche Schwierigkeiten geredet. Es herrscht nur ein seltsames Kommen und Gehen von Dienern im Palast.«
    »Was meinst du mit einem ›seltsamen Kommen und Gehen von Dienern im Palast‹?« fragte Borric.
    Suli zuckte mit den Schultern. »Soweit ich es verstehe, sind die Diener, die keine Reinblütigen sind, nach dem Abendessen in die Unterstadt zurückgegangen, wie sie es gewöhnlich vor Mitternacht tun. Doch aus irgendeinem Grund sind sie dann von der Unterstadt wieder in den Palast gegangen. Und in den Küchengebäuden kann man Feuer sehen, als würde eine Menge Essen für Hunderte von Menschen zubereitet. Diejenigen, die das Frühstück zubereiten, würden das normalerweise nicht sieben Stunden vorher machen.«
    Borric dachte darüber nach und schloß alles, was er über keshianische Politik wußte, mit in seine Überlegungen ein. »In der Galerie der Herren und Meister sitzen einige hundert Mitglieder.
    Diejenigen, die keine

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