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Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes

Titel: Midkemia Saga 05 - Gefährten des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Feist
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Reinblütigen sind, werden zu einer dringenden Sitzung zusammengerufen. Das Essen wird zubereitet, damit sie während der Beratungen keinen Hunger leiden. Zusammen mit ihrem Gefolge müssen sich also mehrere tausend Menschen auf dem Plateau aufhalten, die sonst zu dieser Stunde nicht anwesend wären.«
    Er dachte darüber nach, was das zu bedeuten haben könnte. »Wie betreten sie die Oberstadt? Über die lange Straße?«
    Suli zuckte mit den Schultern. »Ich werde es schon herausfinden.«
    Er stand von der Bank auf und lief zurück auf den Platz, der sich wieder mit Leuten füllte, nachdem die Feierlichkeiten beendet waren.
    Gewöhnlich wären die Geschäfte um diese Uhrzeit, knapp zwei Stunden vor Mitternacht, längst geschlossen gewesen, doch wegen der Anwesenheit dieser vielen Feiernden waren noch viele Bierhäuser, Weinstuben und Bordelle geöffnet. Borric fand das ein wenig eigentümlich. Die Menge war größer als alles, was er in Krondor je zur Mittagszeit auf den Beinen gesehen hatte, und jetzt war es schon vier Stunden nach Sonnenuntergang.
    Ghuda fragte: »Was für einen Wahnsinn brütest du nun schon wieder aus, Verrückter?«
    Borric erwiderte: »Hängt davon ab, was Suli herausfindet. Ich werde es dir sagen, wenn er wieder da ist. Halt nur die Augen offen, ob du einen von den Kerlen siehst, mit denen wir gestern abend in dieser Gasse solche Scherereien hatten.«
    Ghuda meinte: »So, wie ich die kaiserlichen Soldaten kenne, befinden sich die Leute, die den Überfall in diesem Freudenhaus gestern überlebt haben, alle in einer Zelle, und derweil überlegt sich der Hauptmann der Stadtwache, was er ihnen anhängen kann, um sie auf den Sklavenmarkt zu bringen. Die Gerichte in Kesh sind schließlich gerecht: Hier wird jeder gleich bestraft, egal ob er schuldig ist oder nicht.«
    Die nächsten zwanzig Minuten schienen sich endlos hinzuziehen.
    Als Suli endlich zurückkam, sah er verwirrt aus. »Es ist eigentümlich, Meister, aber offenbar ist jeder Eingang in die Oberstadt offen, damit alle auf dem schnellsten Weg ihr Ziel erreichen können.«
    Borric kniff die Augen zusammen. »So viele Eingänge? Was ist mit den Wachen?«
    Suli zuckte mit den Schultern. »An den vier oder fünf Eingängen, die ich mir angesehen habe, waren nicht viele, Meister.«
    Borric erhob sich und zog die schwarzen Lederhandschuhe an, die zu seiner Verkleidung gehörten. In der Nacht hatte er sich seiner dritten Verwandlung während der letzten Woche unterzogen, wobei ihm Nakors Rucksack und das restliche Geld vom Verkauf der Pferde geholfen hatten. Jetzt war sein kurzes weißes Haar wieder dunkelbraun mit leichtem Rotstich, und er trug einen schweren Harnisch und einen schwarzen Mantel. Bei oberflächlichem Hinsehen sah er aus wie ein Soldat der Inneren Legion. Bei näherer Betrachtung würde man ihn für einen beliebigen Söldner halten, der wegen der Feierlichkeiten in der Stadt war. Suli trug immer noch die Kleidung eines Wüstenbewohners, und Nakor hatte sich eine blaue Robe angezogen, die etwas weniger ausgeblichen und fleckig war als die beiden, die er vorher gehabt hatte.
    Ghuda hatte sich jedem Versuch, ihm einen anderen Harnisch und andere Kleidung anzuziehen, widersetzt, weil er es angesichts ihrer bevorstehenden Ermordung als sinnlos erachtete. Er hatte sich nur ein neues, rotes Hemd gekauft, jedoch eher, um Borrics Nörgeln zu beenden, als aus dem Glauben daran, daß es eine mögliche Gefangennahme verhindern könnte, egal ob durch die Diebe oder durch die Soldaten, die nach Borric suchten.
    Als alle standen, drehte sich Borric um und ging über den Platz.
    Sie wühlten sich durch die Menge und erreichten die Prachtstraße, die mit einem Seil abgesperrt war und bewacht wurde, damit die Bürger aus der Unterstadt sie nicht betreten konnten, weil sie am nächsten Tag für die Morgenprozession gebraucht werden würde.
    Borric spähte auf die verlassen daliegende Prachtstraße und sah ein Dutzend Gebäude, in denen Licht brannte. Bei manchen standen die Türen weit offen. Ein Mann eilte über die Straße, und eine Wache ging auf ihn zu und wollte ihn abfangen. Der Mann setzte seinen Weg fort auf eine Tür zu, durch die er verschwand.
    Suli sagte: »Diese Gebäude, die direkt an das Plateau gebaut wurden, sind fast noch ein Teil des Palastes selbst, denn dort wohnen die niedrigsten Reinblütigen, allerdings immer noch Reinblütige. Und viele der Wohnungen haben unterirdische Gänge zu höheren Stockwerken.«
    Borric sah sich um

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