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Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition)

Titel: Midnight Angel: Dunkle Bedrohung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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und beugte sich zu einem flüchtigen Kuss hinab. »Wenn es fertig ist, wenn du damit zufrieden bist, wirst du es mir dann vorspielen ?«
    »Klar .« Sie hielt ihn am Handgelenk fest. »Wie war es draußen? Du bist nass. Schneit es ?«
    »Ja, aber es lässt nach. Es liegen inzwischen sieben Zentimeter Schnee .«
    Seufzend stand sie auf, ohne ihn loszulassen. »Ich mag Schnee « , sagte sie melancholisch. »Das gefiel mir so an Portland, als wir hierher zogen. In Irland schneit es nicht viel, da regnet’s mehr. Ich wünschte, ich könnte nach draußen gehen. Außer Lesen vermisse ich das am meisten seit … dem Unfall. Das Spazierengehen .«
    »Kein Problem .« Kowalski lenkte sie zur Couch, damit sie sich setzte, und ging an die Fenster, um die Vorhänge zuzuziehen, dann gesellte er sich zu ihr. Er zog ihre Hand an die Lippen. »Ich gehe mit dir spazieren, wann immer du willst, Honey. Du brauchst es nur zu sagen .«
    »Danke « , sagte sie traurig lächelnd. »Aber es ist … schwierig. Manche Leute sagen mir nicht, wenn ein Bordstein oder ein Loch kommt, und dann stolpere ich. Oder sie sagen es mir zu spät oder zu früh. Anfangs bin ich oft hingefallen, und jetzt bin ich zu stark verunsichert, um noch spazieren zu gehen .«
    »Bei mir wirst du nicht fallen, garantiert « , sagte er. »Ich lasse dich gar nicht erst stolpern .«
    »Nein « , pflichtete sie leise bei und drückte seinen Unterarm. »Vielleicht nicht .«
    Ihn schmerzte der Gedanke, was ihr alles verwehrt gewesen war. Fünf Monate lang keine Spaziergänge. Er schüttelte den Kopf.
    Kowalski rückte näher und überlegte, wie er es sagen sollte. Er wählte seine Worte sehr vorsichtig. »Weißt du, Honey, einer meiner Soldaten hat in Afghanistan das Augenlicht verloren. Durch eine Landmine .« Scotty hatte noch mehr verloren, einen Arm und die Milz. Doch danach hatte er geheiratet und einen Job bei einem Radiosender bekommen. Ein Leben nach der Katastrophe war möglich. »Im Veteranenhospital gibt es Reha-Kurse. Da hat er Blindenschrift gelernt und … «
    »Nein !« Allegra stand abrupt auf. »Ich brauche nicht zu … « Sie stockte und biss sich auf die Lippe.
    Kowalski war still. Doch, natürlich. Sie musste lernen, Blindenschrift zu lesen und einen Stock zu benutzen, und sie brauchte einen Blindenhund. Sie sollte im Haus einiges verändern. Soweit er sehen konnte, war es überhaupt nicht an einen blinden Menschen angepasst worden. Hier konnte sie sich auf tausend Arten verletzen.
    Wie jetzt zum Beispiel. Sie zitterte vor Kummer; es drängte sie sichtlich, im Zimmer auf und ab zu gehen, doch das traute sie sich nicht. Ein falscher Schritt und sie würde sich am Glastisch stoßen. Ein Glastisch war für die Wohnung eines blinden Menschen nicht das Klügste.
    »Setz dich .« Kowalski zog sie am Ärmel. Sie riss sich los.
    »Musst du nach dem Joggen nicht duschen gehen ?« , fragte sie streitlustig, mit vorgerecktem Kinn.
    »Sicher « , antwortete Kowalski gelassen. »Ich stinke wie ein Ziegenbock. Jetzt setz dich .«
    »Du meine Güte .« Sie holte erschrocken Luft. »Tut mir leid .« Sie schüttelte den Kopf und biss sich auf die Lippe. »Oh, Douglas, ich wollte nicht … Das sollte nicht heißen … «
    Kowalski lachte. Er konnte nicht anders. Allegra glaubte, sie habe ihn gekränkt. Dabei hatte sie das Duschen nur angesprochen, um ihn von einem heiklen Thema abzubringen.
    Tja, da konnte er ihr die Augen öffnen. Es brauchte schon mehr als den Vorschlag zu duschen, um ihn zu beleidigen. Er hatte zwanzig Jahre in der Navy gedient und von wütenden Rekruten schon jede denkbare Beleidigung an den Kopf geworfen bekommen. Außerdem war er durch einen Themawechsel nicht abzulenken, wenn er etwas Bestimmtes wollte.
    »Doch, du hast recht, ich muss duschen, aber vorher muss ich ein bisschen abkühlen « , log er. »Und jetzt setz dich. Sofort .« Er sagte das im Befehlston, und sie setzte sich, sichtlich erstaunt darüber, dass sie augenblicklich gehorchte.
    »Wir sprachen darüber, dass man lernen kann, mit dem Blindsein zurechtzukommen .«
    »Nein, nicht wir .« Allegras hübsche Unterlippe schob sich ein wenig vor. Ihr Mund war zum Schmollen wie geschaffen. »Du hast darüber gesprochen .«
    Er nahm ihre Hand. »Nein, nein. Wir beide haben darüber gesprochen. Wie gesagt, ich kann diesen Mann in der Veteranenklinik ansprechen und mich erkundigen, ob er ein paar gute Reha-Spezialisten in der Gegend kennt. Wir können … «
    »Nein .« Allegra entzog ihm ihre

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