Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
Vom Netzwerk:
geben?
    Abwesend schnappte Tess sich
die, die ihr am nächsten lag, und riss sie auf. Als die mit Plastikfolie
versiegelte Schale auf ihren Küchentisch fiel, runzelte sie die Stirn. Gott,
wie war sie doch jämmerlich. Wollte sie einen ihrer so seltenen freien Abende
wirklich so  verbringen?
    Amüsier dich mal,  hatte
Nora gesagt.
    Tess war sich ziemlich sicher,
dass es gerade nichts auf ihrem persönlichen Terminkalender gab, das sich mit
Amüsement gleichsetzen ließ. Nicht für Nora jedenfalls, aber für Tess selber
auch nicht.
    Sie war fast sechsundzwanzig,
sollte etwa so der Rest ihres Lebens aussehen?
    Obwohl ihre Verbitterung nicht
nur von der Aussicht auf schalen Reis und gummiartiges Hähnchenfleisch
herrührte, beäugte sie den tiefgefrorenen Klumpen voller Abscheu. Wann, fragte
sie sich, hatte sie sich eigentlich das letzte Mal mit eigenen Händen etwas
Gutes zu essen gekocht?
    Wann hatte sie das letzte Mal
überhaupt irgendetwas Gutes für sich getan?
    Zu verdammt lang her, entschied
sie, und fegte das Zeug vom Tisch in den Mülleimer.
     
    Special Agent Sterling Chase mit
erweiterter Handlungsbefugnis meldete sich pünktlich zur Abenddämmerung im
Hauptquartier der Stammeskrieger. Man musste es ihm schon zugutehalten -  Anzug
und Krawatte hatte er abgelegt, stattdessen trug er ein grafitgraues
Strickhemd, schwarze Denimjeans und schwarze Lederstiefel mit dicken
Profilsohlen. Auch an eine dunkle Kappe hatte er gedacht, um sein helles Haar
zu verbergen. So wie er jetzt aussah, dachte Dante, konnte man fast vergessen,
dass der Kerl Zivilist war.
    Aber leider kaschierte keine
Tarnkleidung der Welt, dass Harvard momentan Dantes offizielle Nervensäge
Nummer eins war. Zu dumm.
    „Wenn wir je eine Bank
ausrauben, weiß ich immerhin, wer mir Tipps für meine Garderobe gibt“, sagte er
zu dem Agenten und schlüpfte in seinen ledernen Trenchcoat, der innen mit allen
möglichen Arten von Handwaffen gespickt war. Dann machten sie sich auf den Weg
zur Garage des Hauptquartiers, um sich aus dem Fuhrpark des Ordens einen Wagen
zu holen.
    „Sie können mich gern fragen,
aber ich werde nicht atemlos auf Ihren Anruf warten“, gab Chase zurück, wobei
er den Blick über die erstklassige Sammlung von Fahrzeugen wandern ließ.
    „Wie ich sehe, scheint der Orden
finanziell gut dazustehen, auch ohne dabei auf Diebstahl im großen Stil
angewiesen zu sein.“
    Die riesige, hangarähnliche
Garage war vollgeparkt mit hochwertigen Vehikeln -  Limousinen, Nutzfahrzeugen
und Motorrädern. Einige Oldtimer waren darunter, die meisten Modelle aber waren
neu, jedes einzelne Fahrzeug ein Prachtstück erlesener Schönheit. Dante führte
ihn zu einem brandneuen, asphaltschwarzen Porsche Cayman S und drückte auf die
Fernbedienung, um die Türen zu entriegeln. Sie kletterten in das Coupe, und
Chase sah sich anerkennend darin um, als Dante den Motor aufheulen ließ, den
Code aktivierte, der das Tor des Hangars öffnete, und das schnittige schwarze
Biest auf seinen nächtlichen Streifzug hinausfuhr.
    „Der Orden scheint keinerlei
Geldsorgen zu kennen“, bemerkte Chase neben Dante im schwach erleuchteten
Cockpit des Porsche. Er ließ ein amüsiertes Kichern hören. „Wissen Sie, unter den
Bewohnern der Dunklen Häfen ist die Vorstellung weit verbreitet, dass Sie
primitive Söldner sind, die immer noch wie gesetzlose Tiere in unterirdischen
Käfigen hausen.“
    „Was Sie nicht sagen“, murmelte
Dante und starrte auf den dunklen Straßenabschnitt, der vor ihm lag. Mit der
rechten Hand öffnete er das Handschuhfach und zog einen Ledersack heraus. Er
enthielt eine kleine Waffenkiste, deren Inhalt -  diverse unterschiedlich große
Messer, die in Scheiden steckten, eine schwere Kette und eine halbautomatische
Pistole im Holster -  er dem Agenten in den Schoß warf. „Machen Sie sich
bereit, Harvard. Ich hoffe doch sehr, dass Sie wissen, mit welchem Ende dieser
schönen Beretta 92FS Sie auf die bösen Jungs schießen müssen. Wo Sie doch aus
Ihrem Paradies der Kultiviertheit in unsere niederen Gefilde herabgestiegen
sind.“
    Chase schüttelte den Kopf und
murmelte eine Rechtfertigung. „Hören Sie, so habe ich das nicht gemeint …“
    „Interessiert mich einen Dreck,
was Sie gemeint haben“, erwiderte Dante und nahm eine scharfe Linkskurve um ein
Kaufhaus herum, dann schnurrte der Porsche eine leere Gasse entlang.
„Interessiert mich einen Dreck, was Sie von mir oder meinen Brüdern halten. Das
will ich von Anfang an geklärt

Weitere Kostenlose Bücher