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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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etliche
Tonkleckse langsam fest.
    „Dante?“, fragte sie, um Zeit zu
schinden und sicherzustellen, dass ihre Ohren ihr keinen Streich spielten.
„Bist du das?“
    „Ja. Kann ich reinkommen?“
    „Äh … klar doch. Sekunde“, rief
sie und versuchte ungezwungen zu klingen. Hastig warf sie ein trockenes, großes
Tuch über die Skulptur und musterte kurz ihr Gesicht in der spiegelnden Klinge
ihres Kittmessers.
    Nein, wie reizend. Sie sah aus
wie ein durchgeknallter Hungerkünstler. Ganz zauberhaft. Das wird ihm eine
Lehre sein, solche Überraschungsbesuche zu lassen,  dachte sie, als
sie zur Tür ging und den Riegel aufzog.
    „Wie kommst du …“
    Ihre Frage brach mittendrin ab,
als sie die Tür öffnete und ihn erblickte. Er war völlig durchnässt vom Regen,
sein dunkles Haar hing strähnig an Stirn und Wangen. Die Nässe tropfte vom
Ledermantel auf seine Kampfstiefel und auf den zerfledderten Fußabtreter im
Treppenhaus.
    Doch das war nicht das Einzige,
was tropfte. Kleckse von Blut vermischten sich mit dem Regenwasser, Blut, das
aus einer nicht sichtbaren Verletzung sickerte.
    „O mein Gott! Bist du verletzt?“
Sie trat beiseite, um ihn reinzulassen, und verschloss hinter sich die Tür.
„Was ist passiert?“
    „Ich will gar nicht lange bleiben.
Wahrscheinlich hätte ich nicht herkommen sollen. Du warst der erste Mensch, der
mir einfiel …“
    „Ist schon gut“, sagte sie.
„Komm rein. Ich bringe dir erst mal ein Handtuch.“
    Sie lief zu ihrem Wäscheschrank
und nahm zwei Handtücher heraus. Eins um ihn abzutrocknen, das andere für seine
Wunden.
    Als sie damit ins Wohnzimmer
trat, versuchte Dante gerade, sich den Mantel auszuziehen. Er tastete nach dem
Reißverschluss, und Tess sah seine blutigen Fingerknöchel. Auch in seinem
Gesicht waren Blutspritzer, großenteils vom Regenwasser verdünnt, das immer
noch aus seinem Haar und an seinem Kinn herablief.
    „Du siehst ganz schön
zerschlagen aus“, sagte sie und schwankte zwischen Mitleid, Besorgnis und
Irritation, weil er aussah, als wäre er in einen hässlichen Straßenkampf
verwickelt gewesen. Sie konnte weder im Gesicht noch auf seinen Händen Wunden
entdecken, also war das Blut größtenteils vielleicht nicht seins. An anderer
Stelle war das nicht der Fall.
    Als der schwere Ledermantel sich
öffnete, schnappte Tess scharf nach Luft. „Oh Himmel …“
    Eine lange Fleischwunde verlief
quer über seinen rechten Oberschenkel, eindeutig ein Messerstich. Die Wunde war
noch frisch und tränkte sein Hosenbein mit Blut.
    „Es ist halb so schlimm“, sagte
er. „Ich werd’s überleben.
    Keine Sorge.“
    Er schälte sich aus dem Mantel,
und Tess’ Mitgefühl gefror zu Eis.
    Dante war bewaffnet wie jemand
aus einem Actionfilm-Albtraum. Um seine Hüften lag ein breiter Gürtel, der ein
ganzes Arsenal von unterschiedlichsten Klingen barg. Am beeindruckendsten waren
zwei riesige gebogene Dolche, die links und rechts an seiner Seite in der
Scheide steckten. Quer über seine Brust verlief über dem schwarzen,
langärmeligen Shirt der Gurt eines Achselhalfters, in dem eine tödlich
aussehende Monstrosität aus gebürstetem Stahl protzte. Sie mochte sich gar
nicht erst vorstellen, wie groß die Löcher waren, die diese Waffe in einen
Menschen schoss.
    Eine zweite Schusswaffe trug er
an seinem linken Oberschenkel.
    „Was zum …“ Unwillkürlich wich
sie vor ihm zurück, die Handtücher wie ein Schutzschild an sich gedrückt.
    Dante sah ihr entsetztes,
verunsichertes Gesicht und runzelte die Stirn.
    „Ich tu dir nichts, Tess. Das
sind bloß die Werkzeuge meines Gewerbes.“
    „Deines Gewerbes ?“ Ohne
es zu merken, wich sie immer weiter zurück, bis sie mit den Waden gegen den
Kaffeetisch stieß, der in der Mitte des Wohnzimmers stand. „Dante, du bist
ausstaffiert wie ein Auftragskiller.“
    „Hab keine Angst, Tess.“
    Hatte sie nicht. Sie war
verwirrt, um ihn besorgt, aber nicht verängstigt. Er begann seine Waffen
abzulegen, löste das Holster am Oberschenkel und hielt dann inne, als wüsste er
nicht, wohin damit. Tess machte eine Geste in Richtung des niedrigen
Kaffeetischs.
    „Kann ich bitte eins von den
Handtüchern haben?“
    Sie reichte es ihm und sah zu,
wie er behutsam die Waffe auf den Tisch legte, als fürchtete er, dem
abgestoßenen Holz eine weitere Kerbe hinzuzufügen. Selbst wenn er bis an die
Zähne bewaffnet war und blutete, war er noch immer rücksichtsvoll.
    Ein echter Gentleman, wenn man
über die tödliche Ausrüstung und

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