Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11
Schritt auf sie zu und stand plötzlich hinter ihr.
Er entfernte den Clip, löste den
nachlässigen Knoten, und das befreite Haar fiel ihr in Wellen über die
Schultern.
„Das ist besser“, sagte er
langsam und sanft mit dunkler Sinnlichkeit in der Stimme. „Dein schöner nackter
Hals hat mich zu sehr abgelenkt. Unter diesen Umständen ist alles, woran ich
denken kann, wie gern ich meinen Mund auf dich legen möchte.“
Tess stockte der Atem. Für eine
Sekunde wusste sie nicht, sollte sie regungslos verharren und hoffen, er würde
von ihr abrücken, oder sollte sie sich ihm zuwenden, bereit für jede
Verrücktheit, die sich heute Nacht - wieder - ergeben mochte?
Sie schob sich langsam zwischen
das Waschbecken und Dantes spärlich bedeckten Körper. Die Tätowierungen auf
seiner nackten Haut waren aus der Nähe fast hypnotisch. Ein verschnörkeltes
Geäst von geometrischen Symbolen und wirbelnden Kreisen spielte und changierte
in einem ganzen Spektrum von Farbtönen
- von Rostrot über Gold und
Grün bis zu Pfauenblau.
„Gefallen sie dir?“, murmelte er
und folgte ihrem Blick über die sonderbaren, ineinandergreifenden Muster und
herrlichen Farben.
„Ich habe so etwas noch nie
gesehen. Ich finde sie umwerfend, Dante. Sind sie von Stammeszeichen inspiriert?“
Er zuckte vage mit den
Schultern. „Ist eine Art Familientradition. Mein Vater war ähnlich tätowiert,
davor sein Vater und davor alle anderen Männer in unserer Linie.“
Wow! Wenn alle Männer in Dantes
Familie so ähnlich aussahen wie er, mussten sie eine verheerende Wirkung auf
die Frauenwelt gehabt und reihenweise Herzen gebrochen haben.
Als sie sich ins Gedächtnis
rief, wie weit runter die Tätowierungen unter dem Handtuch gingen, bekam sie
ein heißes Gesicht und wurde rot.
Er schmunzelte wissend.
Tess schloss die Augen und
bemühte sich um gleichmäßige Atmung. Dann sah sie ihn wieder an, nahm den
warmen, nassen Lappen und tupfte damit die Blutspuren aus seinem Gesicht.
Das halb getrocknete Blut an
seinen Händen wischte sie ebenfalls weg. Seine Finger waren lang und groß und
ließen ihre zwergenhaft wirken, als seine Hand die ihre umschloss.
„Ich mag es, wenn du mich
berührst, Tess. Ich wollte deine Hände auf mir spüren, seit ich dich zum ersten
Mal gesehen habe.“
Sie suchte seinen Blick,
Erinnerungen an die vergangene Nacht überfluteten ihre Gedanken. Der
whiskygoldene Schimmer in seinen Augen zog sie magnetisch an und verriet ihr,
dass es wieder passieren würde: ihre beiden nackten Körper, die sich
vereinigten. Sie hatte deutlich das Gefühl, dass diese heftige erotische
Spannung zwischen ihnen immer bestehen bleiben würde. Etwas in ihr zog sich bei
diesem Gedanken zusammen, und dieser seltsame, sinnliche Hunger tief in ihrem
Inneren erblühte mit voller Kraft. Sie bekam weiche Knie.
„Lass mich jetzt … das Bein
ansehen …“
Sie kniete sich wieder hin, und
da, wo das umgelegte Handtuch sich mit einem Schlitz an seiner Hüfte teilte,
folgte sie dem muskulösen Umfang seines Schenkels mit den Augen. Die Wunde
hatte gänzlich aufgehört zu bluten, und sie säuberte den Bereich behutsam, sich
der männlichen Schönheit seines Körpers nur allzu bewusst; der Kraft in seinen
festen Beinen; der weichen, lohfarbenen Haut, die sich über den Wölbungen
seiner Beckenknochen spannte. Als sie den Lappen wieder zur Wunde führte, spürte
sie, wie unter dem Handtuch sein Geschlecht erwachte, und sein aufgerichteter
Schwanz streifte ihr Handgelenk, als sie die Hand zurückzog.
Tess schluckte, ihr Hals war wie
ausgetrocknet. „Ich lege jetzt den Verband an.“
Sie ließ den Waschlappen in das
Becken fallen und wollte nach der Mullbinde greifen, aber Dante fasste ihre
Hand. Er hielt sie in seinem warmen Griff und streichelte sacht mit seinem
Daumen über ihre Haut, als bäte er wortlos um ihre Erlaubnis. Als sie ihre Hand
nicht wegzog, sondern sich nur umdrehte, um ihn anzusehen, funkelten seine
Augen. Ihr Zentrum schien zu glühen; eingefasst von einer Farbe wie dunkler
Bourbon.
„Ich sollte von dir wegbleiben“,
sagte er mit tiefer, belegter Stimme. „Ich sollte, aber ich kann nicht.“
Er umfasste ihren Nacken mit
seiner riesigen Hand und zog sie sanft zu sich heran. Die Zentimeter Platz
zwischen ihnen verschwanden. Er senkte seinen Mund, und Tess seufzte tief beim
Ausatmen, als seine Lippen sich für einen langsamen, süßen Kuss auf ihre
legten. Eine seiner Hände wanderte zu ihrem Kreuz und schob sich
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