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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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die Aura von Gefahr, die in beinahe sichtbaren
Wellen von seinem Körper ausging, hinwegsah.
    Mit einem kurzen Blick sah er
sich in ihrer Wohnung um, dabei sah er den kleinen Hund, der wachsam und
schweigend dicht bei Tess saß.
    Dante runzelte die Stirn. „Das
kann doch nicht …“
    Tess nickte. Ihre Anspannung
ließ nach, als Harvard zu Dante trottete und ihn mit einem schüchternen
Schwanzwedeln begrüßte. „Ich hoffe, es macht dir nichts aus, dass ich ihn mit
nach Hause genommen habe. Ich wollte ein Auge auf ihn haben und dachte …“
    Ihre Ausflüchte verloren sich,
als Dante sich hinhockte und den Hund streichelte, nichts als reine
Freundlichkeit in seiner Berührung und seiner tiefen Stimme. „Hey, kleiner
Kerl“, sagte er und lachte leise, als Harvard ihm die Hand leckte und sich dann
hinwarf, um sich das Bäuchlein kraulen zu lassen. „Da hat dich aber jemand gut
versorgt. Ja, sag mal -  du bist ja von ganz neuem Leben erfüllt.“
    Er blickte zu Tess hoch, und in
seinen Augen stand die Frage, was die wundersame Wandlung des Hundes zu
bedeuten hatte. Doch ehe er sie aussprechen konnte, nahm sie sein nasses
Handtuch und nickte Richtung Badezimmer. „Na komm, jetzt lass mich erst mal
einen Blick auf dich werfen.“
     
    Chase stand mit dem Geländewagen
an einer roten Ampel auf der anderen Seite von Süd-Boston und warf einen Blick
voll kaum verhohlener Verachtung auf seinen Beifahrer. Er persönlich hatte für
Dealergesindel absolut nichts übrig. Ein Teil von ihm genoss die Ironie, dass
dieser Mensch jetzt zu seiner eigenen Beerdigung unterwegs wäre, wenn Dante und
Chase nicht in seinem Apartment aufgetaucht wären.
    Es schien ungerecht, dass eine
zweitklassige, niedere Existenz wie Ben Sullivan solches Glück hatte, während
unschuldige Jugendliche wie Camden und die anderen Vermissten der Tod ereilte
oder, noch schlimmer, die durch Crimson ausgelöste Blutgier, die sie zu Rogues
machte, weil dieser Mensch ihnen Dreck verkauft hatte.
    Unvermittelt durchzuckte Chase
die grausige Erinnerung, wie Dantes Klinge in der Gasse vor dem Club über Jonas
Redmonds Kehle glitt. Dieses Kind war tot, aber daran war nicht der Krieger
schuld, sondern dieser Mensch, der keine Armlänge entfernt neben ihm saß. Der
Drang, ihm jetzt und hier eine Kugel durch den Kopf zu jagen, kam über Chase
wie ein Tsunami. Solche Wut zu fühlen war ihm gänzlich unvertraut. Er starrte
durch die getönte Windschutzscheibe und kämpfte die Versuchung nieder. Ben
Sullivan zu töten würde keine Probleme lösen und ganz sicher nicht dazu
beitragen, dass Camden schneller nach Hause kam.
    Und das war schließlich seine
höchste Priorität.
    „Er schläft mit ihr, oder?
Dieser Kerl und Tess.“ Die Stimme des Menschen riss Chase aus seiner
Versunkenheit, aber er überging die Frage. Ben Sullivan fluchte und wandte sich
ab, um aus dem Seitenfenster zu starren. „Als ich die beiden gestern Abend
gesehen habe, hatte der verdammte Hurensohn seine Hände überall. Worum geht es
da wirklich -  hat er sie nur benutzt, um an mich ranzukommen?“
    Chase verharrte in Schweigen.
Aber er stellte sich die gleiche Frage, schon seit das Thema in Sullivans
Apartment erstmals aufgekommen war. Dante hatte nur gesagt, er hätte seine
eigenen Methoden benutzt, um den Crimson-Dealer aufzuspüren.
    Als Chase erfuhr, dass er mit
einer Frau zusammen gewesen war, die Sullivan viel bedeutete, nahm er zunächst
an, sie sei für Dante lediglich Mittel zum Zweck.
    Aber das Gesicht des Kriegers
nahm bei jeder Erwähnung der Frau einen eigentümlichen Ausdruck an, der mit
Pflichterfüllung nichts zu tun hatte. War er an ihr interessiert?
    „Ach, Scheiße. Ich schätze, das
ist jetzt auch egal“, murmelte Sullivan. „Wohin bringen Sie mich überhaupt?“
    Chase sah keinen Grund, darauf
zu antworten. Das Anwesen des Ordens lag etwas außerhalb der Stadt, nur ein
kleines Stück nordöstlich von da, wo sie sich befanden. In ein paar Stunden,
nachdem Dante und die anderen ihn verhört hatten, würde Ben Sullivan in einem
warmen, gemütlichen Bett liegen und schlafen
    -  zwar als Gefangener zur
besonderen Verfügung, aber immerhin geschützt in der Sicherheit des Kriegerquartiers.
Inzwischen waren Dutzende junger Leute aus dem Dunklen Hafen draußen unterwegs;
schutzlos den Gefahren auf der Straße ausgesetzt - und den grässlichen
Auswirkungen von Sullivans zerstörerischer, tödlicher Droge.
    Das war nicht richtig. Es war
einfach nicht gerecht.
    Chase sah zur

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