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Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11

Titel: Midnight Breed 02 - Gefangene des Blutes-neu-ok-10.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Ampel, die eben
auf Grün umsprang, gab aber kein Gas. Hinter ihm hupte jemand. Er blendete das
aus, trommelte einen Augenblick mit den Fingern auf dem Lenkrad und dachte an
Camden und Elise und an sein Versprechen, den Jungen nach Hause zu bringen.
    Er hatte nicht viele Optionen,
und er fühlte, wie ihm die Zeit davonlief.
    Als von hinten ein weiteres
Hupen ertönte, trat er aufs Gaspedal, fuhr an und bog dann scharf nach links
ab. In düsterem Schweigen lenkte er den Wagen südwärts in die Stadt zurück, zum
alten Industriegebiet beim Fluss.

21
     
    „Meine Güte!“, keuchte Tess. Ihr
wurde ganz flau, als sie vor Dante in die Knie ging und die Wunde untersuchte.
Er saß auf dem Rand der weißen Badewanne und hatte nur noch seine zerfetzte
Drillichhose an. Die Stichwunde an seinem Oberschenkel war nicht so schlimm,
wie es auf den ersten Blick im Wohnzimmer den Anschein hatte. Aber bei all dem
Blut -  Dantes Blut -  im hellen Licht des Badezimmers rebellierte doch ihr
Magen, und ihr war leicht schwindelig. Sie musste sich am Wannenrand
festhalten, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. „Entschuldige,
normalerweise bin ich nicht so zart besaitet. Ich meine, in der Klinik sehe ich
viele üble Verletzungen, aber …“
    „Du musst das nicht machen,
Tess. Ich bin daran gewöhnt, selbst für mich zu sorgen.“
    Sie sah ihn zweifelnd an. „Der
Menge Blut nach würde ich sagen, die Wunde ist ganz schön tief. Das muss genäht
werden, und es braucht eine Menge Stiche. Irgendwie glaube ich nicht, dass du
das selbst tun willst, oder? Übrigens musst du in jedem Fall deine Hose
ausziehen. Solange du die anhast, kann ich nicht viel tun.“
    Als er sich nicht rührte,
runzelte sie die Stirn. „Willst du weiter hier sitzen und mir die Fliesen
vollbluten?“
    Er sah ihr in die Augen, zuckte
leicht mit den Schultern, erhob sich und knöpfte sich den Hosenbund auf. Als er
den Reißverschluss herunterzog und seine Tattoos und das dunkle, buschige
Schamhaar zum Vorschein kamen, begannen Tess’
    Wangen zu glühen. Herrje, nach
letzter Nacht hätte sie eigentlich wissen müssen, dass er weder der Typ für
Boxershorts noch für Slips war.
    „Oh … hier ist noch ein
Handtuch“, sagte sie und nahm eins vom Haken, damit er es sich umlegen konnte.
    Sie drehte sich um, während er
sich vollends auszog, auch wenn es für Sittsamkeit ein bisschen spät schien,
wenn man bedachte, was sie letzte Nacht getan hatten. Seine Nähe und der
Umstand, dass er bis auf das Stückchen Frottee praktisch nackt war, machten das
Bad eng wie einen Schrank und feucht wie eine Sauna.
    „Also, erzählst du mir jetzt,
was passiert ist?“, fragte sie ohne ihn anzusehen und beschäftigte sich mit der
kleinen Notfallapotheke, deren Bestandteile sie auf der Ablage über dem
Waschbecken anordnete. „Was hast du heute Nacht angestellt, um dir das scharfe
Ende eines offenbar ziemlich großen Messers einzuhandeln?“
    „Es war alles ganz normal. Mein
Partner und ich waren dabei, einen Dealer dingfest zu machen, dabei stieß ich
auf ein paar Hindernisse. Die musste ich beseitigen.“
    Beseitigen.  Tess verstand
instinktiv, wovon er eigentlich sprach. Sie legte eine Mullbinde auf den
Waschbeckenrand. Sein kühles Eingeständnis ließ sie innerlich schaudern. Ihr
gefiel nicht, was sie da zu hören bekam, aber er hatte ihr geschworen, dass er
zu den Guten gehörte. Vielleicht war es verrückt, doch sie glaubte ihm.
    „Na schön“, sagte sie. „Dann
lass mich mal dein Bein begutachten.“
    „Wie gesagt, ich werd’s
überleben. Ich glaube, es ist lange nicht so schlimm, wie du befürchtet hast.“
    Tess lugte über ihre Schulter,
musterte ihn und erwartete, eine scheußliche offene Wunde zu erblicken. Aber er
hatte recht, es war halb so schlimm. Unterhalb des Handtuchs, das seine Lenden
und den halben Oberschenkel bedeckte, war lediglich ein sauberer Einstich zu
sehen, der nicht mal sonderlich tief schien. Vielleicht einen Zentimeter. Sie
starrte hin. In diesem Moment hörte die Wunde auf zu bluten.
    „Nun, das ist ja … eine große
Erleichterung“, sagte sie verblüfft, war aber froh, dass ihre Besorgnis sich
als übertrieben erwies. Sie zuckte die Achseln.
    „Okay. Ich denke, wir säubern
die Wunde und verbinden sie.
    Danach bist du so gut wie neu.“
    Sie drehte sich wieder zum
Waschbecken, befeuchtete einen sauberen Lappen unter dem Wasserhahn und tropfte
ein desinfizierendes Mittel auf das Frotteegewebe. Dante erhob sich, machte
einen halben

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