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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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daherkam.
Zwar hatte er dabei immer den Anschein eiserner Selbstkontrolle erweckt, aber
Tegan kannte ihn länger als die übrigen Krieger im Hauptquartier, und er hatte
gewusst, dass Lucan nur wenige Schritte vor einer totalen Katastrophe gestanden
hatte.
    Blutgier war der fatale
Schwachpunkt aller Vampire - der kritische Auslöser, der selbst den
ausgeglichensten Vampir in einen Abgrund der Sucht stoßen konnte, aus dem er
nie wieder herausfand. Alle Vampire mussten als Nahrung Blut zu sich nehmen, um
zu überleben, aber einige gingen dabei zu weit. Sie mutierten zu Rogues, und
Tegan war entsetzt gewesen, zu sehen, dass Lucan schon auf Messers Schneide
stand, mühevoll über dem Abgrund balancierte. Er war schon fast verloren.
    Bis Gabrielle kam.
    Sie hatte ihm Halt gegeben, gab
Lucan durch ihre Blutsverbindung, was er brauchte, und vertraute ihm, nicht
wieder zu fallen. Sie hatte den Krieger gerettet, und es war offensichtlich,
dass sie das immer noch tat, jeden Moment, den sie miteinander verbrachten.
    „Du hast eine gute Gefährtin“,
sagte Tegan, als Lucan ihn einholte und neben ihm den Gang hinunterging.
    Er hatte es als Lob gemeint,
aber es kam zu hart heraus, fast schon wie eine Anklage. Lucan schien von
seinem rauen Ton nicht überrascht, aber er sprang auch nicht auf den Köder an,
wie er es sonst vielleicht getan hätte. „Manchmal denke ich an dich und Sorcha,
wenn ich Gabrielle ansehe und mir vorstelle, wie es wäre, ohne sie leben zu
müssen. Das möchte ich lieber nicht erleben. Wie du das nur geschafft hast …“
    „Es geht vorbei“, murmelte
Tegan, mit einer Stimme, die selbst in seinen eigenen Ohren zu gepresst klang.
„Und der einzige Geist, über den ich jetzt reden werde, ist Dragos.“
    Lucan ließ das Thema fallen, als
die beiden Vampire das Techniklabor betraten. Wie üblich war Gideon auf seinem
Posten hinter der langen Konsole und tippte etwas in die Tastatur eines seiner
zahlreichen Computerterminals. „Was bringt ihr mir?“, fragte er sofort, als sie
eintraten. Seine Augen und Finger hielten keinen Moment lang inne.
    Tegan legte ihm den Frachtschein
und das Tagebuch auf den Tisch. „Wir müssten wissen, wer dieses Päckchen
abgeschickt hat. Aber zuerst lass eine Suche in unserer internationalen
Stammdatenbank durchlaufen. Der Nachname ist Odolf.“
    „Alles klar.“ Der Vampir
schnapte sich eine schnurlose Tastatur, ließ sie in seinen Schoß fallen und
begann, zu tippen.
    „Suchen wir nach Kriminalakten,
Geburtsurkunden, Totenscheinen …?“
    „Ganz egal, was.“ Tegan sah zu,
wie auf dem Bildschirm eine lange Liste von Daten durchzulaufen begann. Sie
lief und lief, ohne dass das Programm etwas fand. Doch dann blieb ein Eintrag
oben stehen, während das Suchprogramm im unteren Teil des Bildschirms weiter
durchratterte. „Du hast einen?“
    „Der ist leider schon
dahingeschieden“, erwiderte Gideon.
    „Ein gewisser Reinhard Odolf,
aus dem Dunklen Hafen in München. Mutierte im Mai 1946 zum Rogue. Im Jahr
darauf Selbstmord durch selbst herbeigeführte Sonneneinwirkung. Da ist noch
einer, ein Alfred Odolf, der Blutgier verfallen im Jahre 1981. Hans Odolf,
Blutgier, 1993. Dann ein paar Vermisste …
    und hier ist wieder einer für
euch: Peter Odolf, Dunkler Hafen Berlin.“
    Lucan kam näher, um bessere
Sicht auf den Bildschirm zu haben. „Ist der auch tot?“
    „Nein, der nicht. Oder noch
nicht. Peter Odolf, zu Rehabilitierungszwecken in eine Anstalt aufgenommen.
Laut der Akte war dieser Junge die letzten paar Jahre lang Rogue und logiert
inzwischen auf Kosten der deutschen Agentur.“
    „Ist er bei Bewusstsein?“,
fragte Tegan. „Kann er befragt werden? Oder vielmehr, sind seine Antworten
verlässlich?“
    Gideon schüttelte den Kopf. „Der
Datensatz ist unvollständig, was seinen aktuellen Zustand angeht. Alles, was
wir wissen, ist, dass er atmet und unter ständiger Überwachung einer Berliner
Anstalt steht.“
    „Berlin, was?“ Lucan warf Tegan
einen fragenden Blick zu.
    „Schuldet dir dort nicht noch
jemand einen Gefallen?“
    Tegan wandte sich vom Bildschirm
ab und zog sein Handy heraus. „Ich schätze, der Zeitpunkt ist gekommen, um das
rauszufinden.“

11
     
    Elise sah auf die Stelle an
ihrem linken Arm hinunter und dann zu Tess, die mit ihren heilenden Händen alle
Spuren des blutenden Schnittes zum Verschwinden und das zerrissene Fleisch mit
nur einer Berührung zum Heilen gebracht hatte. „Das ist unglaublich. Wie lange
hast du diese Gabe

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