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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ein
großer schwarzer Schrank mit einer schwarzen Holzbank daneben, unter der zwei
Paar riesige schwarze Lederstiefel standen, die Spitzen mit militärischer
Präzision ausgerichtet. Im angrenzenden Schlafzimmer stand ein großes Bett,
aber selbst das schien nicht sonderlich einladend. Nur eisengraue Bettwäsche
und eine kohlschwarze Überdecke, die säuberlich gefaltet am Fußende der
riesigen Matratze lag. Elise hatte nie Soldatenbaracken gesehen, stellte sich
aber vor, dass sie wohl so aussehen mussten … vielleicht waren die nicht ganz
so kalt und unpersönlich.
    Natürlich wusste sie, wo sie
sich befand. Sie hatte genau gewusst, wohin es sie gezogen hatte, als sie durch
das Labyrinth von Gängen gelaufen war, nachdem sie das Kontrollzentrum des
Ordens, den Schauplatz ihrer Demütigung verlassen hatte.
    Sie wusste, was sie jetzt tun
würde, aber deshalb klopfte ihr trotzdem das Herz bis zum Hals, als sie hörte,
wie sich Tegans schwere Schritte der offenen Tür zu seinem Privatquartier
näherten.
    Die Schritte seiner langen Beine
verlangsamten sich und verklangen ganz, ein kühler Luftzug wehte ins Zimmer und
verkündete seine Ankunft. Sein riesenhafter Körper füllte den Türrahmen aus,
die muskulösen Arme waren über der Brust verschränkt, seine mächtigen, in Jeans
steckenden Schenkel angriffslustig gespannt. Zuerst sagte er nichts, aber es
bedurfte keiner Worte, als seine schmalen, smaragdgrünen Augen sie erblickten,
scharf wie geschliffene Edelsteine, kalt wie ein Gletscher.
    „Tegan …“
    „Wenn du eine Entschuldigung
willst, bist du umsonst gekommen.“
    Elise hielt seinem drohenden
Blick stand und zwang sich, auf ihn zuzugehen. „Darum bin ich nicht hier“,
sagte sie zu ihm, überrascht, dass ihre Stimme nicht zitterte, so wie ihr Puls
jetzt raste. „Ich bin gekommen, um dir zu sagen, dass du recht hattest. Ich
brauche die Kraft einer Blutsverbindung, aber ich suche keinen Gefährten. Ich
brauche ein unkompliziertes Arrangement, mit jemandem, den es nicht kümmert,
was ich tue, oder dass ich nicht immer bei ihm bin … also habe ich dich
erwählt.“

13
     
    Jede kaltschnäuzige, apathische
Erwiderung, die ihm eben noch auf der Zunge gelegen hatte, verschwand mit
derselben Geschwindigkeit, mit der ihm das Blut aus dem Hirn wich. Tegan stand
in der Tür seiner Privatwohnung, der Schock über das Gehörte hatte ihm völlig die
Sprache verschlagen.
    Mit so etwas hätte er nie im
Leben gerechnet.
    Und obwohl sein Verstand ihm
riet, Elises Antrag zurückzuweisen - nicht einmal den Gedanken daran
zuzulassen, bevor eine weitere Sekunde verstrich -, schien er unfähig, auch nur
einen Mucks von sich zu geben. Denn sofort schob sich ein erotisches Bild vor
sein inneres Auge: Elises Lippen, die sich gegen seine Haut pressten, ihre
süße, rosa Zunge, die ihn leckte, ihr Mund, der tief aus seiner Ader trank.
    Er wollte es, erkannte er
ungläubig.
    Er wollte es so sehr, dass die
Kraft seiner Begierde ihn zum Zittern brachte.
    „Lieber Himmel“, murmelte er,
und fand endlich seine Stimme wieder. „Du bist ja verrückt. Und ich gehe. Ich
bin nur gekommen, um ein paar Sachen zu holen, und dann bin ich weg.“
    Als er versuchte, an ihr
vorbeizugehen, in der Absicht, sie und ihren wahnwitzigen Vorschlag ohne ein
weiteres Wort abzuschmettern, stellte sich Elise ihm einfach in den Weg. Er
starrte auf sie herunter, aber sie blinzelte nicht einmal unter seinem tödlichen
Blick, der Krieger und Rogues gleichermaßen in die Knie gezwungen hätte.
    „Vor was läufst du davon,
Tegan?“ Weiche, lavendelfarbene Augen blickten ihn in trotziger Herausforderung
an.
    „Weißt du, um was du mich da
bittest? Wenn du mein Blut nimmst, wird ein Teil von dir an mich gebunden sein,
solange ich lebe. Das ist eine unauflösliche Verbindung.“
    „Ich weiß sehr wohl, was die
Blutsverbindung mit sich bringt. In jeder Hinsicht.“
    Ihr plötzliches Erröten ließ
durchblicken, dass sie sich auch der sexuellen Natur des Aktes bewusst war.
Vampirblut war von höchst aphrodisierender Wirkung. In Frauen ohne das Zeichen
der Stammesgefährtinnen löste es oft einen Ansturm wilder Lust aus. Wenn Frauen
wie Elise, die fähig waren, dem Stamm Kinder zu gebären, Vampirblut tranken,
verfielen sie fast immer in einen wilden Hunger nach Sex, der sofortige
Stillung verlangte.
    „Ich bin nicht der Typ Mann, an
den du gewöhnt bist“, sagte er unfreundlich zu ihr, die einzige Warnung, die
ihm jetzt noch einfiel. „Denk nicht, dass ich

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