Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
so
sicher war, dass er sie schon mit ein paar drohenden Worten dazu bringen
konnte, ihre Meinung zu ändern.
Angst zu haben, war in ihrer
Situation auch durchaus angebracht. Nicht nur, weil sie mit einem Krieger wie
Tegan allein war, sondern auch wegen des intimen, geheiligten Akts, den sie zu
schänden plante, indem sie von einem Mann trank, den sie sich nie und nimmer
zum Gefährten erwählen würde. Indem sie Tegan gebeten hatte, ihr auf diese Art
zu Diensten zu sein, entwürdigte sie eigentlich sie beide, und wenn der Gedanke
ihn abstieß - oder wenn sie ihn abstieß -, konnte sie es ihm nicht verdenken.
„Und, Elise? Was willst du?“
Sie stand auf, sich nur allzu
sehr bewusst, dass er sie beobachtete, damit rechnete, dass sie einen
Rückzieher machte. Mit einem fast unmerklichen Zittern der Fingerspitzen hob
sie den Saum ihrer Tunika und zog sie über den Kopf.
Tegans warmer Atem setzte aus.
Er wurde vollkommen still neben ihr, aber sie konnte die Hitze spüren, die er
ausstrahlte, als sie ihr Oberteil auf dem Bett ablegte.
Sie verschränkte die Arme vor
ihrem schlichten weißen Baumwoll-BH und warf ihm einen fragenden Blick zu.
Als Tegan schließlich sprach,
klang seine Stimme gepresst, behindert von den Spitzen seiner glänzenden weißen
Fangzähne.
„Auch die Hose. Den Rest kannst
du erst mal anlassen.“
So schnell sie konnte, zog sie
die Jeans aus und setzte sich dann wieder auf den Bettrand.
„Rutsch in die Mitte, knie dich
hin und sieh mich an.“
Als sie in die Mitte der
riesigen Matratze rutschte, kam auch Tegan aufs Bett. Auf den Knien kroch er
auf sie zu, bis sie nur noch dreißig Zentimeter voneinander entfernt waren. Die
Pupillen im Herzen seiner grünen Iriskreise begannen, schmaler zu werden,
verengten sich zunehmend zu vertikalen Schlitzen. Als er den Mund öffnete, um
zu sprechen, schienen ihr seine Fangzähne enorm.
„Deine letzte Chance, Elise.“
Sie schüttelte den Kopf,
unfähig, zu sprechen. Tegan knurrte leise etwas Unflätiges, dann hob er sein
Handgelenk an den Mund. Seine Augen verließen die ihren keine Sekunde lang, als
er die Zähne bleckte und sie in das Fleisch unter seiner Handfläche schlug.
Dunkelrotes Blut tropfte aus der
Wunde, rann weich und unablässig auf die graue Bettwäsche.
„Komm her“, sagte er und hielt
ihr den Arm hin, die Lippen von seinem Biss rot verschmiert.
Mit geschlossenen Augen und
einem Herzen, das ihr wild in der Brust flatterte, lehnte sich Elise vor. Sie
legte die Hände unter seinen schweren Unterarm und hob die blutenden Bisswunden
vorsichtig an ihren Mund. Dann zögerte sie, denn sie wusste, von jetzt an gab
es kein Zurück. Ein einziger Schluck würde sie für immer an diesen tödlichen
Mann binden. Sie würde sich seiner immer bewusst sein, ihn immer in sich
spüren, wie eine lebendige Wärme, die ihr durch die Adern summte, bis zu dem
Zeitpunkt, an dem einer von ihnen starb.
Aber es würde sie auch stärker
machen.
Ihre Qualen, die ihre
übersinnliche Wahrnehmung in ihr auslöste, würden Linderung erfahren und viel
einfacher zu handhaben sein. Ihr Körper würde sich verjüngen und weniger Mühe
erfordern, um fit und gesund zu bleiben.
Ihr Versprechen an Camden würde
sich nicht mehr so bedeutungslos anfühlen, wenn erst einmal etwas von Tegans
Macht durch ihre Adern rollte.
Aber ihn so zu benutzen?
Sie sah zu ihm auf, sah, dass er
auf sie herunterstarrte. Seine Lippen glänzten und waren zurückgezogen, sein
Atem führ ihm keuchend durch die Zähne. Jetzt waren seine Dermaglyphen
vollkommen farbig, von atemberaubender Schönheit auf den wie gemeißelt
wirkenden Muskeln und seiner goldenen Haut.
„Mach schon“, knurrte er, sein
wilder Blick drängte sie, ihn in ihren Mund zu nehmen … und verdammte sie
zugleich dafür.
Elise beugte sich über sein
Handgelenk und öffnete vorsichtig den Mund, um ihn aufzunehmen. Im selben
Moment, als ihre Lippen seine Haut berührte, zischte Tegan und bäumte sich
heftig auf. Elise trank vorsichtig, benutzte ihre Zunge, um an den beiden
kleinen Löchern in seiner Haut zu saugen. Sein Blut rann ihr heiß und prickelnd
die Kehle hinunter und erfüllte sie mit einer Hitze, die bald zu einem
mächtigen Aufbrüllen anwuchs.
Sie spürte die Wirkung so
schnell, dass die Intensität des Gefühls sie zum Aufstöhnen brachte, sie völlig
überwältigte. Hitze erfüllte sie und fuhr ihr zwischen die Beine, pulsierte
hart, brandete auf wie eine Flutwelle.
Auf eine so schnelle,
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