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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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am
Herzen, Harvard? Warum gehst du sie nicht trösten, ich sehe doch, dass es dir
schon aus allen Knopflöchern rauskommt. Tu uns allen einen Gefallen und halte
sie mir verdammt noch mal vom Hals.“
    Chase brachte sein Gesicht
näher, in seinen blauen Augen blitzte rohe Wut.
    „Du bist ein Stück Scheiße,
weißt du das?“
    „So?“, meinte Tegan
achselzuckend. „Immerhin kandidiere ich nicht für die Wahlen zum Witwentröster
des Jahres.“
    „Du arroganter Dreck …“
    Tegan unterbrach eine weitere
Salve von Beschimpfungen, indem er den Mund öffnete und zwischen seinen
Fangzähnen hindurch zischte, die sich gerade ausfuhren. Fast hoffte er schon,
der wütende Vampir würde ihn in einen Kampf verwickeln. Ein Teil von ihm wollte
Chases Qual und Wut spüren, und so aufgekratzt, wie er gerade war, würde er
sich keine Gelegenheit entgehen lassen, sich die Knöchel in einem kleinen
Zweikampf aufzuschlagen.
    Aber Dante ging dazwischen. Er
kam aus dem Labor und packte Chase am Arm, gerade noch rechtzeitig, um den
Krieger aus Tegans Reichweite zu ziehen. „Scheiße, Harvard. Lass dich nicht
umbringen, gerade jetzt, wo ich dich fast fertig ausgebildet habe. Wäre doch
schade drum, was?“
    Nach ein paar Sekunden in Dantes
Griff kühlte Chase langsam ab, aber seine Augen brannten immer noch auf Tegan,
selbst dann noch, als Dante ihn den Korridor hinaufzog. Im Labor hatte Gideon
sich wieder seiner Tastatur zugewandt.
    Auch Nikolai, Brock und Kade
nahmen ihre Besprechung wieder auf. Alle taten so, als hätte sich Tegan nicht
eben vor einer wehrlosen Frau aufgeführt wie ein herzloses Stück Scheiße.
    Tegan stieß einen leisen Fluch
aus. Er musste hier raus, und so, wie die Dinge liefen, konnte der Flieger nach
Berlin am nächsten Abend gar nicht früh genug abheben.
    Es gab einen Ort, an den er
gehen konnte - wo er immer hinging, wenn sich die Scheiße mal wieder über ihm
auftürmte.
    Manchmal verschwand er dort
nächtelang; keiner seiner Ordensbrüder war jemals dort gewesen. Es war seine
eigene, private Hölle, ein gottverlassener, leerer Ort, gefüllt mit Tod. Und
so, wie er sich gerade fühlte, kam dieser Ort ihm vor wie ein verdammtes
Ferienparadies.
     
    Elise stand mitten in einem
großen, praktisch leeren Zimmer im Hauptquartier des Ordens und fühlte sich,
als hätte ein Schlag ihr alle Luft aus den Lungen gepresst. Immer noch zitterte
sie von ihrer Auseinandersetzung mit Tegan, aber ob aus Demütigung oder Wut
konnte sie nicht sagen. Für das, was er ihr vor seinen versammelten Brüdern
angetan hatte, konnte es keine Entschuldigung geben. Es zeugte von einer
unglaublichen inneren Kälte. Er musste doch wissen, dass das, was er ihr
vorgeschlagen hatte, blasphemisch, obszön und beleidigend war - nicht nur ihr
gegenüber, sondern auch den anderen Kriegern gegenüber, die mit im Zimmer waren
und alles mit angehört hatten. Von den Frauen, die mit dem Stamm lebten, würden
sich nur solche auf eine Blutsverbindung ohne eine tiefe gegenseitige Liebe und
ein ernstes Treuegelübde einlassen, die so tief gesunken waren, dass sie keinen
Funken Anstand und Moral mehr besaßen.
    Die Blutsverbindung war dem
Stamm heilig, das heilige Mysterium der Verbindung zwischen einer
Stammesgefährtin und dem Mann, den sie sich zum Gefährten erwählt hatte. Der
Austausch von Blut war die höchste Form der Nähe, und oft mit dem Liebesakt
verbunden. Eine solche Verbindung ging niemand leichtfertig ein. Das Blut eines
Vampirs als reines Lebenselexir zu benutzen, um die eigene Lebensdauer und
Kräfte aufzufrischen, war ein Ding der Unmöglichkeit, so etwas machte man
nicht. Zumindest nicht in den Kreisen, in denen Elise aufgewachsen war.
    Aber sie konnte nicht
bestreiten, dass Tegans Beobachtungen der Wahrheit entsprachen.
    Was er gesagt hatte, war roh und
grausam gewesen … aber leider traf es auch zu. Sie hatte sich dafür
entschieden, alt zu werden, was als verwitwete Stammesgefährtin ihr gutes Recht
war. Aber sie wollte auch eine aktive Rolle im Kampf gegen die Rogues
einnehmen, und es war töricht, zu glauben, dass sie das in dieser Verfassung
weiterhin tun konnte.
    Elise sah sich in dem leeren
Raum um. Die weißen, fensterlosen Wände enthielten keinerlei Farbe - keine
Kunstwerke oder Fotos, um das Auge zu erfreuen, wie sie es in den anderen
Räumen des Hauptquartiers gesehen hatte. Kein Sofa, keine
Unterhaltungselektronik oder Computer, keine Bücher. Überhaupt nichts
Persönliches.
    An der Rückwand befand sich

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