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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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mit ihm zu reden. Ich
komme mit dir.“
    Tegan fuhr von seinem Stuhl auf.
Erschrocken wich Elise zurück - das erste Anzeichen von gesundem
Menschenverstand, das sie zeigte, seit sie das Labor betreten hatte. Mit
schneidender, betonter Langsamkeit musterte er sie aus zusammengekniffenen
Augen, von ihren geröteten Wangen bis zu den Spitzen ihrer geborgten Schuhe.
„Du bist gar nicht in der Verfassung, zu reisen. Schau dich doch an - du bist
geschwächt, nur Haut und Knochen. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass du
dich kaum unter Menschen aufhalten kannst, ohne Migräneanfälle und Nasenbluten
zu bekommen.“
    „Ich schaff das schon.“
    Er lachte verächtlich auf. „Und
wie?“
    Sie runzelte die Stirn und
senkte den Blick, als Tegans Stimme durch das Labor dröhnte.
    „Was wirst du denn bis dahin
machen - dir die Vene eines Vampirs erbetteln, um dir etwas Kraft zu geben?
Denn ohne die geht es nicht.“
    Plötzlich waren ihre Wangen
puterrot.
    „Vielleicht gibt es hier ja
einen, der dir zu Diensten ist“, sagte Tegan unbarmherzig und zeigte auf die
übrigen Krieger, die ihre Auseinandersetzung in angespanntem Schweigen
verfolgten.
    „Scheiße, Tegan“, warnte Gideon
neben ihn. „Jetzt komm mal wieder runter, um Himmels willen.“
    Tegan blendete alles außer dem
schockierten Gesichtsausdruck der Frau aus dem Dunklen Hafen aus. „Ohne das
geht’s nicht, Elise - ohne dass dir frisches Stammesblut durch die Adern rollt.
Solange du das nicht bekommst, wird deine Gabe dich weiterhin beherrschen, so
wie jetzt. Und so bist du nur eine Belastung für mich.“
    Er sah, wie Entrüstung in ihren
Augen aufblitzte, aber ihre Demütigung war es, die ihn wie ein Schlag in die
Magengrube traf. Es galt als extrem vulgär, öffentlich von der Blutsverbindung
zwischen einer Frau und ihrem Gefährten zu reden - und als noch schlimmer, das
in gemischter Gesellschaft zu tun.
    Der Vorschlag, dass sich eine
ledige Stammesgefährtin einen Mann nahm, nur um sich zu nähren, war
ausgesprochen obszön.
    „Ich bin Witwe“, sagte sie
ruhig. „Ich trauere …“
    „Seit fünf Jahren“, erinnerte
sie Tegan, seine eigene Stimme klang selbst ihm zu gepresst in den Ohren. „Wo
bist du in noch mal fünf Jahren? Oder zehn? Du bist dabei, dich selbst zum Tode
zu verurteilen, und das weißt du. Bitte nicht mich um Hilfe, wenn du deinen
Selbstmord jetzt noch künstlich beschleunigen willst.“
    Stumm sah sie zu ihm auf. In
ihrem zierlichen Hals arbeitete es, als sie etwas unterdrückte, was vermutlich
ein Schluchzen geworden wäre. Oder ein Fluch, der ihn direkt in die Hölle
wünschte. Auf dem besten Weg dorthin war er vermutlich schon vor dieser
hässlichen Szene gewesen.
    „Du hast recht, Tegan“,
flüsterte sie, ohne eine Spur von Schwäche oder auch nur des leisesten Zitterns
in der Stimme.
    „Du hast recht … und eins muss
ich dir lassen, deinen Standpunkt hast du mehr als deutlich gemacht.“
    Mit gereckten Schultern drehte
sie sich auf dem Absatz herum und ging ruhig aus dem Labor, der Inbegriff
stoischer Würde. Tegan kam sich wie ein Idiot vor, als er ihr in angespanntem
Schweigen nachsah. Sobald sie aus seinem Blickfeld verschwunden war, stieß er
einen scharfen Fluch aus.
    „Was zum Teufel gibt’s da zu
glotzen?“, bellte er Chase an, der von seinem Tisch aufgestanden war. Der
ehemalige Agent der Dunklen Häfen hatte den Griff der Handfeuerwaffe in seinem
Brusthalfter gepackt. So, wie er aussah, stand er kurz davor, einen Mord zu begehen.
    „Verfickt und zugenäht“, knurrte
Tegan. „Ich bin raus hier.“
    Dass Chase ihm auf dem Fuß
folgte, überraschte keinen sonderlich. Als die beiden Männer auf den Korridor
hinausgegangen waren, verpasste er Tegan einen harten Stoß gegen die Schulter.
    „Du Drecksack. Diese Art
Behandlung hat sie nicht verdient - und am allerwenigsten von so einem wie
dir.“
    Nein, das hatte sie wirklich
nicht. Aber es war notwendig gewesen. Keine Macht der Welt konnte ihn dazu
zwingen, noch einmal auf engem Raum mit Elise zusammen zu sein, geschweige
denn, sie auf dieser Reise nach Berlin zu seiner Komplizin zu machen. Er hatte
etwas tun müssen, um sie abzuwimmeln, und zwar ein für alle Mal. Wenn er sich
wieder einmal als Arschloch erwiesen hatte, indem er es in aller Öffentlichkeit
tat, war ihm das auch egal. Er hatte nur bestärkt, was alle Welt sowieso schon
von ihm dachte.
    Tegan sah Chases wutentbrannten
Blick und brachte ein kaltes Lächeln zustande. „Liegt dir die Frau so sehr

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