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Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11

Titel: Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Bemerkung zu einem katzenartigen
Lächeln. Sie wartete nicht, bis er abgefahren war, sondern wirbelte auf
schwindelnd hohen, silbernen Stilettos herum und schlenderte ins Gebäude
zurück, vor dem Reichens Wagen wartete. Die Tür war rot und trug keine
Aufschrift.
    „Besten Dank für den
Abholservice“, sagte der Deutsche, als er in die Limousine glitt und sich Tegan
und Elise gegenüber niederließ. „Ich will ja nicht andeuten, dass ich eure
Gesellschaft nicht zu schätzen wüsste, aber ich hatte gehofft, dass eure
Verabredung länger dauern würde. Ihr wart schnell fertig.“
    Tegan verzog das Gesicht. „Du
auch, wie’s aussieht.“
    Reichen lachte leise und lehnte
sich unbekümmert in seinem Sitz zurück, als der Wagen anfuhr. Er roch nach
teurem Parfüm, Blut und Sex. Nicht, dass es ihm etwas ausmachte, dachte Elise,
als sie ihn betrachtete. Sein breites, gesättigtes Grinsen zeigte deutlich,
dass es ihm nicht besser gehen konnte.
    Andreas Reichen war ein sehr
attraktiver Mann, mysteriös und kultiviert, aber neben Tegans roher
Attraktivität verblasste selbst seine schwelende Sinnlichkeit. Elise brannte
förmlich von der Hitze, die von seinem Oberschenkel ausging, wo er unbekümmert
an ihr Bein gepresst war. Sein Kopf war gesenkt, die Augen unter den dichten
Wimpern verborgen.
    Jetzt hatte er die Arme über der
Brust verschränkt, und sie vermisste das warme Gefühl seiner Hand. Sie sehnte
sich schmerzlich danach, als die Limousine durch die geschäftigen Straßen fuhr
und ihre Gabe weiterhin auf ihre Sinne einstürmte.
    Stattdessen versuchte sie, die
kurze Lektion, die er ihr eben gegeben hatte, anzuwenden, indem sie das, was er
ihr gezeigt hatte, aufnahm und dazu benutzte, sich dem Ansturm ihrer
übersinnlichen Wahrnehmung entgegenzustellen.
    Aber mehr als alles andere
wollte sie einfach nur nach Tegans Hand greifen und seine beruhigende Stärke
fühlen.
    Doch er distanzierte sich noch
mehr von ihr. Er rückte auf dem Sitz von ihr ab, mit einer subtilen
Verschiebung seines Oberschenkels, die eine klaffende Lücke zwischen ihnen
hinterließ. Als sie wenig später im Dunklen Hafen am Seeufer ankamen, stieg
Tegan schon aus dem Wagen, noch während Klaus auf dem Einfahrtsweg anhielt.
    „Ich muss mich beim
Hauptquartier melden“, sagte er mit abgewandtem Blick und stapfte schon davon, noch
bevor Elise und Reichen aus dem Wagen steigen konnten.
    „Ganz Business, der Junge“,
bemerkte Reichen kopfschüttelnd. „Darf ich Ihnen im Haus etwas zu Essen
besorgen, Elise?
    Sie müssen hungrig sein.“
    Sie war tatsächlich völlig
ausgehungert, seit dem Mittagessen hatte sie nichts mehr zu sich genommen. „Das
wäre wunderbar, vielen Dank.“
    Elise ließ sich von Reichen aus
dem Wagen helfen und nahm seinen dargebotenen Arm, als sie auf den Haupteingang
des Herrenhauses zugingen. Aber die ganze Zeit war sie in Gedanken bei Tegan
und versuchte, gegen das starke - und offensichtlich einseitige - Begehren
anzukämpfen, das er in ihr auslöste.

21
     
    Nachdem sich Tegan beim
Hauptquartier gemeldet und seinen Bericht abgegeben hatte, klappte er sein
Handy zu und lehnte sich auf dem lächerlich verschnörkelten, samtgepolsterten
Kanapee zurück, das in seinem Gästezimmer im Dunklen Hafen stand. Er war
stinksauer, weil der Abend bei Peter Odolf nichts Neues ergeben hatte, und
fühlte sich mies, weil die Konfrontation mit der Realität der Blutgier in der
Anstalt ihn stärker erschüttert hatte, als er sich eingestehen wollte. Odolf
und die anderen Rogues zu sehen, rief in ihm die Erinnerung an die Hölle wach,
durch die er nach Sorchas Tod gegangen war.
    Vor all diesen Jahren war es ihm
gelungen, die Blutgier zu schlagen, aber der Kampf war gnadenlos gewesen. Und
der Hunger begleitete ihn immer noch auf Schritt und Tritt, selbst wenn er sein
Bestes gab, ihn niederzuzwingen.
    Elise so nah zu sein verstärkte
dieses wilde Verlangen nur noch. Verdammt noch mal, diese Frau brachte sein
Blut langsam, aber stetig zum Kochen.
    Dieser Moment allein mit ihr in
Reichens Wagen - sie zu berühren, sie durch ihre Qualen zu leiten, die ihre
übersinnliche Wahrnehmung in ihr auslösten - war ein kolossaler Fehler gewesen.
Dadurch hatte er nur erkannt, wie tief sein Wunsch war, ihr zu helfen.
    Dass er sie nicht leiden sehen
wollte.
    Dass er, selbst nach all den
Jahrhunderten, in denen er seine Gefühlsarmut mit fast schon religiöser
Inbrunst kultiviert hatte, begann, etwas zu empfinden. Er war tatsächlich
dabei, wirkliche

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