Midnight Breed 03 - Geschöpf der Finsternis-neu-ok-13.11.11
schloss und immer
weiter auf ihn zukam. „Heute Nacht müssen wir reden. Ich muss wissen, wie die
Dinge stehen. Wo wir stehen, Tegan.“
Er starrte sie an. „Hältst du es
für klug, dich hier mit mir einzuschließen? Es wird nicht lange dauern, bis
Reichen und der Rest des Hauses herausfinden, wo du bist, und das Schlimmste
denken. Er kann ja diskret sein, wenn es sein muss, aber die anderen, die hier
wohnen …“
„Mir ist egal, was die Leute
denken. Ich muss nur wissen, was du denkst.“
Er knurrte verächtlich, ein
kehliges Geräusch, in dem mehr Spott mitschwang, als er beabsichtigt hatte.
„Ich denke, du hast deinen verdammten Verstand verloren.“
Sie sah hinunter und nickte
leicht. „Ich bin durcheinander, das muss ich zugeben. Ich weiß nicht, ob du …
Ich werde einfach nicht schlau aus dir, Tegan. Vom ersten Tag an nicht. Ich
weiß nicht, wie man dieses Spiel spielt, das wir beiden anscheinend miteinander
spielen.“
„Ich mache keine Spiele“, sagte
er mit tödlichem Ernst. „Ich habe weder Lust noch Zeit …“
„Ach, hör doch mit dem Blödsinn
auf, verdammt noch mal!“
Er hob eine Augenbraue über
diesen unerwarteten Ausbruch von Vulgarität. Er war bereit, sie wieder
auflaufen zu lassen, kochte innerlich vom Drang, sie grob von sich zu stoßen,
bevor sie seinen wahren Gefühlen für sie zu nahe kam. Aber das wütende
Aufblitzen in ihren Augen ließ ihn innehalten.
Sie verschränkte die Arme über
der Brust und kam einige Schritte näher an ihn heran, machte ihm unmissverständlich
deutlich: Wenn er sie wegstoßen würde, dann würde sie verdammt noch mal
dasselbe mit ihm tun.
„Wie nennst du das, wenn du in
einem Moment zärtlich zu mir bist und im nächsten Moment eiskalt? Du küsst
mich, nur um mich dann eine Minute später wieder wegzustoßen.“ Sie holte tief
Atem, stieß einen frustrierten Seufzer aus. „Manchmal schaust du mich an, als
würdest du etwas für mich empfinden, und dann … dann zwinkerst du und es ist,
als wäre dieses Gefühl nie da gewesen. Was ist das, deine verdrehte Vorstellung
von Spaß?“
Da sie offenbar nicht vorhatte,
von ihm abzurücken, fuhr er mit einem wütenden Fauchen herum und nahm sich den
Ledersack vor, der den Rest seiner Ausrüstung und seine Waffen enthielt. Sollte
sie nur versuchen, ihn in die Ecke zu drängen. Er griff in den Sack und zog die
erstbeste Kampfausrüstung heraus, eine Klinge in der Scheide, ein Magazin
Titanmunition für seine Neunmillimeter, egal was, nur um die Hände beschäftigt
zu halten und sich auf etwas anderes zu konzentrieren als das Gefühl ihrer
Nähe, das ihn verrückt machte. Und jetzt trat sie auch noch langsam von hinten
an ihn heran.
Er konnte es kaum glauben, aber
ihm zitterten die Finger, als er seine Sachen auf die Samtpolster des Kanapees
legte. Seine Sicht verschärfte sich, seine Pupillen zogen sich zu Schlitzen
zusammen, und eine Flut bernsteinfarbenen Feuers tauchte die Umgebung in das
Licht des Jägers. Sein Zahnfleisch schmerzte, als seine Fangzähne ausfuhren,
sein Mund wässerte von dem Hunger, den er kaum hatte unterdrücken können, noch
bevor Elise in sein Zimmer gekommen war.
Jetzt, da sie hier war und ihn
schon mit ihrer bloßen Anwesenheit provozierte, wusste er nicht, wie lange er
das Untier in sich noch im Zaum halten konnte. Es hatte vom ersten Moment an,
als er die Augen auf sie gelegt hatte, an der Leine gezerrt.
Hinter sich hörte er, wie der
dicke Perserteppich unter ihren leichten Schritten knirschte. Er schloss die
Augen, seine Sinne überflutet vom Gefühl ihrer Nähe, die ihn fast wahnsinnig
machte.
Vor wildem, schmerzhaftem
Verlangen nach ihr.
„Du sagst, du machst keine
Spiele, aber du bist ein wahrer Meister darin, Tegan. Ich glaube, du spielst
sie schon so lange, dass du dich gar nicht mehr daran erinnern kannst, wie es
ist, ehrlich zu sein.“
Es war ihm kaum bewusst, was er
tat, als er jetzt mit einem wilden Aufbrüllen zu ihr herumwirbelte. Distanzen
verringerten sich in Sekundenbruchteilen - nur ein Wimpernschlag lag zwischen
dem Moment, als er sich von Elise abwandte, und dem nächsten, als er sich schon
wie im Rausch auf sie stürzte und sie mit der Kraft seines Willens und seines
Körpers vorwärtsstieß, bis beide gegen die geschlossene Tür krachten.
Er nagelte sie fest, hielt sie
zwischen seinem harten, unnachgiebigen Körper und den dicken Eichenbrettern in
ihrem Rücken.
„Ist dir das ehrlich genug,
Süße?“
Er zischte ihr die Worte zu,
seine
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