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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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weiß
genug.“ Er legte den Kopf schief, eine Bewegung, die fast animalisch wirkte.
„Das Mal, das Sie tragen, ist alles, was ich über Sie wissen muss, Dylan. Jetzt
sind Sie ein Teil von alldem hier, gehören auf unleugbare Weise dazu. Das ist
eine Tatsache, und ob sie Ihnen oder mir gefällt oder nicht, tut nichts zur
Sache.“
    „Nun, mir
gefällt sie nicht“, stieß sie hervor. Jetzt wurde Sie wieder ängstlich. „Ich
will, dass Sie mich aus diesem Zimmer rauslassen. Ich will zurück nach Hause,
zu meiner Familie und meinem Job. Ich will alles vergessen über diese verdammte
Höhle und über Sie.“
    Er
schüttelte langsam den dunklen Kopf. „Dazu ist es zu spät. Es gibt kein Zurück,
Dylan. So leid es mir tut.“
    „So, leid
tut es Ihnen“, zischte sie. „Ich sage Ihnen mal was, Sie sind wahnsinnig! Sie
sind krank in Ihrem verdammten Kopf...“
    Mit einem
geschmeidigen Beugen seiner Muskeln löste er sich von der Wand, und einen
Sekundenbruchteil später stand er vor ihr. Nicht einmal zwei Zentimeter lagen
zwischen ihnen. Er hob die Hand, als wollte er sie an der Wange berühren, seine
Finger schwebten so nah über ihr und widerstanden doch.
    Dylans Herz
begann, wild in ihrer Brust zu hämmern, aber sie rührte sich nicht, wich nicht
zurück. Sie konnte nicht - nicht, wenn er sie mit diesem glühenden, fast
hypnotischen topasfarbenen Blick gebannt hielt.
    Atmete sie
noch? Sie wusste es nicht mehr. Sie warte darauf, seine Berührung leicht auf
ihrer Haut zu spüren, und erkannte verblüfft, wie sehr sie es wollte. Aber da
ließ er mit einem langsamen Knurren die Hand sinken.
    Er beugte
seinen Kopf nahe an ihr Ohr, seine tiefe Stimme ein heiseres Flüstern an ihrem
Hals. „Essen Sie Ihr Sandwich, Dylan. Es wäre eine Schande, gutes Essen
verkommen zu lassen, wenn Sie wissen, dass Sie Nahrung brauchen.“
     
    Nun,
seine Erklärungen hatte sie geschluckt wie ein Bündel Rasierklingen.
    Rio schloss
ihre Tür ab und stürmte in sein angrenzendes Gästezimmer, die Hände zu Fäusten
geballt. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte er eine solche Aufgabe mit Charme
und Diplomatie gelöst. Das konnte er sich jetzt fast nicht mehr vorstellen. Er
war schonungslos und erfolglos gewesen, und das ließ sich nicht alles auf die
Spätfolgen seiner Schädelverletzung schieben oder den Hunger, der in ihm fraß
und nagte wie ein Rudel Wölfe an einem Stück Aas.
    Er wusste
nicht, wie er mit Dylan Alexander umgehen sollte.
    Er wusste
nicht, was er von ihr halten sollte oder was von seiner eigenen ungewollten
Reaktion auf sie zu halten war.
    Seit Eva
hatte es keine andere Frau gegeben, die sein Interesse geweckt hätte, wenn man
mal von der Ebene der absolut elementarsten körperlichen Bedürfnisse absah.
Sobald er wieder so weit zu Kräften gekommen war, dass er das Hauptquartier
verlassen konnte - das hatte Wochen gedauert-, hatte Rio seine sexuellen
Bedürfnisse auf dieselbe Art gestillt wie seinen Hunger nach Blut. Mit kalter,
unpersönlicher Effizienz. Das kam ihm so seltsam vor, ihm, einem Mann, der den
vielen Genüssen des Lebens früher immer ohne Reue gefrönt hatte als einem
wesentlichen Bestandteil des Lebens selbst.
    Aber er war
nicht immer so gewesen. Es hatte ihn viele Jahre gekostet, sich über die
dunklen Ursprünge seiner Geburt zu erheben und etwas Sinnvolles zu tun, etwas
Gutes aus seinem Leben zu machen. Er hatte gedacht, dass ihm das gelungen war.
Zur Hölle noch mal, er hatte wirklich gedacht, dass er alles im Leben erreicht
hatte.
    Und alles
verschwand in einem einzigen Augenblick - einem blendenden, weiß glühenden
Augenblick vor einem Sommer, als Eva den Orden an den Feind verraten hatte.
    Rio hatte
lange gedacht, dass der Verrat seiner Gefährtin ihn für immer unfähig gemacht
hätte, eine neue Beziehung einzugehen. Ein Teil von ihm war sogar froh, die
emotionalen Verwicklungen und die Komplikationen, die Beziehungen immer mit
sich brachten, endlich hinter sich gelassen zu haben.
    Aber nun war
plötzlich Dylan aufgetaucht.
    Und sie war
im Nebenzimmer und hielt ihn für einen Wahnsinnigen.
    Womit sie
der Sache zugegebenermaßen recht nahe kam, wie er grimmig bemerkte. Was würde
sie denken, wenn sie erst erkannte, dass alles, was er ihr eben erzählt hatte,
die Wahrheit war?
    Es war egal.
    Bald schon
würde sie alles wissen. Man würde sie vor Entscheidung stellen, und sie würde
wählen müssen, welche Richtung ihr weiteres Leben nehmen sollte: ob sie im
Schutz der Dunklen Häfen leben oder in

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