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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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islamistischer
Selbstmordattentäter? Oder wolltest du dich für alle Ewigkeit in der Höhle
verschütten lassen? Was sollte es sein, Amigo? Auf welche Weise wolltest du den
Löffel abgeben?“
    Rio
antwortete nicht. Das brauchte er auch nicht. Von all den Ordenskriegern kannte
Nikolai ihn am besten. Er wusste, was für ein feiger Schwächling er wirklich
war. Er allein Wusste, wie nahe dran Rio gewesen war, allem ein Ende zu machen
- selbst schon vor seiner Ankunft auf diesem tschechischen Berg.
    Es war Niko
gewesen, der Rio nicht erlaubt hatte, sich in seinem Selbsthass zu suhlen, der
es im letzten Sommer zu seiner persönlichen Mission gemacht hatte, Rio aus
seiner düsteren Abwärtsspirale herauszuholen. Niko war es gewesen, der Rio in
den Wochen darauf mit nach oben genommen hatte, der für ihn gejagt hatte, wenn
Rio zu schwach gewesen war, für sich selbst zu sorgen. Nikolai, der Bruder, den
Rio nie gehabt hatte.
    „Ja“,
knurrte Niko verächtlich. „Wie ich schon sagte. Fick dich.“
    Er ließ den
Arm von Rios Brustkorb sinken und zog sich mit einem geknurrten Fluch zurück.
Rio sah ihm nach, wie er ging, wie Nikos Stiefel auf dem polierten Marmor hallten,
als er davonstürmte, um die anderen Krieger einzuholen, die schon auf dem Weg
an die Oberfläche waren.
    „Scheiße“,
zischte Rio und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    Dieser
Streit mit Nikolai war nur ein Beweis mehr, dass er gar nicht erst hätte zurückkommen
dürfen - selbst wenn das bedeutete, das Problem Dylan Alexander jemand anderem
zu überlassen. Er passte nicht mehr hierher. Er war inzwischen zum Außenseiter
geworden, ein schwaches Glied in einer ansonsten soliden Stahlkette von mutigen
Stammeskriegern.
    Noch immer
spürte er, wie ihm von dem Adrenalinstoß, der ihn vor ein paar Minuten, als es
so aussah, als wolle Niko ihn auseinanderreißen, durchfahren hatte, die
Schläfen dröhnten. Seine Sicht begann zu verschwimmen, als er so dastand. Wenn
er sich jetzt nicht aufmachte und einen unbeobachteten Winkel fand, wo er den
Nervenzusammenbruch überstehen konnte, der sich in ihm zusammenbraute, dann
würde es nur Minuten dauern, das wusste er, bis er sich mit dem Arsch auf den
Marmorfliesen des Korridors wiederfand. Und dass Lucan und die anderen aus dem
Techniklabor herauskamen, um ihn anzustarren, als wäre er der Kadaver eines vor
Wochen überfahrenen Tiers, war ehrlich gesagt eine Erfahrung, auf die er
dankend verzichten konnte. RIO befahl seinen Beinen loszugehen, und mit einigen
Schwierigkeiten gelang es ihm, den Weg zu seinem Privatquartier zu finden. Er
stolperte hinein, schloss die Tür hinter sich und sackte dagegen, während eine
erneute Schwindelwelle über ihn hinwegrollte. „Sind Sie in Ordnung?“
    Die
Frauenstimme kam irgendwo aus dem hinteren Teil der Wohnung. Zuerst war sie ihm
fremd; sein Gehirn war völlig davon in Anspruch genommen, die einfachsten
motorischen Bewegungen zu befehligen, und die helle, kristallklare Stimme
schien nicht an diesen Ort mit seinen alten, dumpfen Erinnerungen zu gehören.
Er stieß sich von der Tür ab und schleppte sich durchs Wohnzimmer zu seinem
Schlafzimmer. Sein Schädel fühlte sich an, als wäre er kurz vorm Platzen.
Heißes Wasser. Dunkelheit. Ruhe. Diese drei Dinge brauchte er jetzt, und zwar
sofort.
    Er zog sein
Hemd aus und ließ es auf Evas lächerliches goldenes Samtsofa fallen. Ihren
ganzen Mist sollte er verbrennen. Nur schade, dass er die verlogene Schlampe
nicht gleich mit auf den Scheiterhaufen werfen konnte. Rio klammerte sich an
seine Wut über Evas Verrat, ein schwacher Halt, aber das Einzige, was er in
diesem Augenblick hatte. Er erreichte die offen stehende verglaste Flügeltür
zum Schlafzimmer und hörte von innen ein leises Aufkeuchen.
    „Oh, mein
Gott. Rio, sind Sie okay?“
    Dylan.
    Ihr Name
drang durch den Nebel seines Verstandes wie Balsam. Er sah auf und erblickte
seinen unfreiwilligen Gast, wie sie auf der Bettkante saß, mit etwas Flachem
und Rechteckigem im Schoß. Sie stellte das Objekt auf dem Nachttisch ab und
eilte zu ihm hinüber, im selben Moment, als die Knie unter ihm nachgaben.
    „Dusche“,
schaffte er zu krächzen.
    „Sie können
doch kaum aufrecht stehen.“ Sie half ihm zum Bett hinüber, wo er dankbar
zusammenbrach. „Sie sehen aus, als brauchten Sie einen Arzt. Ist hier jemand,
der Ihnen helfen kann?“
    „Nein“,
keuchte er. „Dusche ...“
    Es stand
schon zu schlimm um ihn, um die besonderen Fähigkeiten des Stammes anzuwenden
und

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