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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Dios.
    Jetzt
starrte sie ihn in äußerstem Entsetzen an. Sie zittert, ihre Augen waren voller
Furcht und Verwirrung auf ihn gerichtet.
    Als seine
Zunge über die scharfen Spitzen seiner ausgefahrenen Fangzähne fuhr, verstand
Rio den Grund ihres Entsetzens. Er stand vor ihr, und er war ein Vampir. Er
hatte es ihr gesagt, aber ihr menschlicher Verstand hatte sich geweigert, es zu
glauben.
    Jetzt
glaubte sie ihm.
    Sie konnte
die Wahrheit selbst sehen, anhand der physischen Veränderungen, die ihn von
einem vernarbten Wahnsinnigen zu einer Kreatur aus einem Albtraum verwandelt
hatten. Unmöglich, die Fangzähne zu verstecken, die sogar noch größer wurden,
als sein Hunger nach ihr anschwoll. Unmöglich, die geschlitzten Pupillen zu
verbergen, als das bernsteinfarbene Glühen des Hungers nach Blut seinen Blick
überschwemmte.
    Er sah den
kleinen Schnitt an, das Rinnsal von Blut, das an ihm herunterrann, so rot gegen
die helle Haut von Dylans Wange, und er konnte kaum noch einen
zusammenhängenden Gedanken fassen.
    „Ich hab
versucht, es dir zu sagen, Dylan. Das bin ich. Genau das.“

16
     
    „Vampir.“
    Dylan hörte,
wie ihr das Wort entschlüpfte, trotz der Tatsache, dass sie kaum glauben
konnte, was sie da gerade sah.
    Innerhalb
von Sekunden hatte sich Rio vor ihren Augen verwandelt.
    Sie starrte
entsetzt auf die Veränderungen, die sie gerade mit angesehen hatte. Seine Iris
glommen wie glühende Kohlen, nicht länger in der rauchigen Topasfarbe, die sie
normalerweise hatten, sondern in einem unglaublichen Bernsteingelb, in dem die
unmöglich schmalen Pupillen fast verschwanden. Die Knochen seines Gesichts
schienen schmaler, die rasiermesserscharfen Wangenknochen und sein kantiges
Kinn wie in Stein gemeißelt.
    Und hinter
dem sinnlich geschnittenen Mund hatte Rio plötzlich ein paar Fangzähne stehen,
die aussahen wie aus einem Horrorfilm.
    „Du ...“
Ihre Stimme verhallte, als diese hypnotisierenden bernsteingelben Augen sie
verschlangen. Sie ließ sich schwach auf die Bettkante sinken. „Mein Gott. Du
bist wirklich ...“
    „Ich bin ein
Stammesvampir“, sagte er schlicht. „Genau wie ich's dir gesagt habe.“
    Wie sie so vor
ihm saß, füllten die breiten Muskeln seines nackten Oberkörpers ihr Blickfeld.
Das komplizierte Muster auf seinen Unterarmen zog sich bis zu den Schultern
hinauf und seine Brustmuskeln hinunter. Und die Muster - Dermaglyphen, hatte er
sie genannt, als sie sie zuerst bemerkt hatte - pulsierten jetzt farbig,
dunkler, als sie sie je gesehen hatte. Tiefe Rot- und Violetttöne und Schwarz
füllten die wunderschönen Schnörkel und geschwungenen Linien.
    „Ich kann
nichts dagegen tun“, murmelte er, als ob er sich rechtfertigen müsse. „Die
Transformation passiert bei jedem Stammesvampir automatisch, wenn er frisches
Blut riecht.“
    Sein Blick
wanderte von ihren Augen zu ihrer Wange, wo sie vom Schnitt des Glassplitters
brannte, der sie getroffen hatte. Sie spürte die warme Spur des Blutes, das ihr
zum Kinn hinunterrann wie eine Träne.
    Rio sah
diesem Tropfen mit einer Intensität zu, die Dylan zum Zittern brachte. Er
leckte sich die Lippen und schluckte, aber biss die Zähne so fest zusammen wie
ein Schraubstock.
    „Bleib hier“,
sagte er, das Gesicht finster, die Stimme dunkel und befehlend.
    Ihr Instinkt
sagte Dylan, dass es schlauer wäre, wegzurennen, aber sie weigerte sich, sich
zu fürchten. So seltsam es auch war, sie hatte das Gefühl, diesen Mann in den
letzten paar Tagen, die sie nun schon aufeinandersaßen, kennengelernt zu haben.
Rio war kein Heiliger, das stand fest. Er hatte sie entführt, hielt sie
gefangen, und immer noch wusste sie nicht, was er eigentlich mit ihr vorhatte,
aber trotzdem spürte sie, dass er keine Gefahr für sie darstellte.
    Was sie
soeben mit angesehen hatte, war nicht direkt ein Grund zur Freude, aber in
ihrem Herzen hatte sie keine Angst vor dem, was er war.
    Nun,
zumindest nicht ganz und gar. Immer noch lief das Wasser in der Dusche. Sie
hörte, wie es plötzlich abgedreht wurde, und dann kam Rio mit einem feuchten
weißen Waschlappen heraus. Er hielt ihn ihr auf Armeslänge hin. „Drück das auf
die Wunde. Es wird die Blutung stoppen.“
    Dylan nahm
den Stoff und drückte ihn gegen die Wange. Ihr entging nicht, wie Rio
aufatmete, als sie den Schnitt verdeckte, als wäre er erleichtert, dass er ihn
nicht mehr ansehen musste. Die feurige Farbe seiner Augen wurde allmählich
schwächer, seine schlitzförmigen Pupillen nahmen nach und

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