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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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draußen. Seine Schenkel waren zu einem lässigen V gespreizt, die nackten
Zehen im feinen weißen Sand vergraben. Seine dunklen Topasaugen glänzten, und
sein rauchiges Lächeln ließ ihn gefährlich aussehen - wie jemanden, mit dem man
sich auf äußerst dekadente Weise vergnügen konnte.
    Herr im
Himmel, wie gut er aussah.
    Um ehrlich
zu sein, sah er einfach absolut umwerfend aus.
    Das Foto
schien noch nicht sehr alt zu sein. Noch keine Narben verunstalteten seine
linke Gesichtshälfte, also musste die Verletzung erst vor relativ kurzer Zeit
passiert sein. Was auch immer mit ihm geschehen war, hatte seine unglaubliche
klassische Schönheit zunichtegemacht, aber noch tragischer erschien ihr die
Wut, die er in sich trug. Dylan betrachtete das Bild von Rio in glücklicheren
Tagen und fragte sich, wie er nur so tief hatte fallen können. Denn gefallen
war er.
    Sie
betrachtete ein anderes Bild, dieses war wirklich alt. Es war die sepiabraune
Studioaufnahme einer dunkelhaarigen Frau mit einer Hochsteckfrisur der
Jahrhundertwende, in einem hochgeschlossenen viktorianischen Spitzenkleid.
Dylan bückte sich, um es besser sehen zu können. War die exotische Schönheit
mit dem koketten Lächeln vielleicht Rios Großmutter? Die dunklen Augen blickten
direkt in die Kamera, der Blick war reine Verführung. Sie war wunderschön und
sinnlich, trotz der sittsamen Mode ihrer Zeit.
    Und ihr
Gesicht ... kam ihr seltsam vertraut vor.
    „Das gibt's
doch nicht!“
    Ungläubiges
Staunen überwältigte Dylan, als ihr Blick zu einem weiteren Foto auf dem
Couchtisch wanderte. Es war ein Farbfoto, offenbar in den letzten zehn Jahren
oder weniger aufgenommen ... und darauf war dieselbe Frau zu sehen wie auf dem
uralten Bild. Es war eine Nachtaufnahme einer Frau, die auf einer steinernen
Brücke mitten in einem Stadtpark stand, sie lachte, während ihr langes
schwarzes Haar spielerisch um den Kopf wehte. Sie wirkte so glücklich, doch
Dylan sah Traurigkeit in ihren dunklen Augen - schmerzliche Geheimnisse verbargen
sich in dem dunkelbraunen Blick, der so fest auf den Fotografen gerichtet war,
wer immer er auch sein mochte.
    Und jetzt
erkannte sie dieses Gesicht.
    Es war
dasselbe Gesicht, das sie in den Bergen bei Jicín gesehen hatte ... das Gesicht
einer Toten.
    Der wunderschöne
Geist, der Dylan zu der Höhle geführt hatte, wo sie Rio gefunden hatte, war
seine Frau.

15
     
    Fast war es,
als sei er nie fort gewesen. Rio stand im Techniklabor des Hauptquartiers, und
Lucan, Gideon und Tegan umringten ihn. Alle hatten ihn mit Handschlag begrüßt
und brachten ihm nichts als ehrliche Freundschaft und Vertrauen entgegen.
    Tegans
Händedruck hatte am längsten gedauert, und Rio wusste, dass der steinerne
Krieger mit dem lohfarbenen Haar und den smaragdgrünen Augen fähig war, seine Schuldgefühle
und seine Unsicherheit durch den Kontakt ihrer ineinander verschlungenen Hände
zu lesen. Das war Tegans Gabe, wahre Emotionen übertrugen sich ihm durch
Berührung.
    Er
schüttelte fast unmerklich den Kopf. „Scheiße passiert uns allen, Mann. Und weiß
Gott, wir alle haben unsere persönlichen Dämonen, die an ihren Ketten zerren.
Hier ist keiner, der den ersten Stein werfen kann. Kapiert?“
    Tegan ließ
seine Hand los, und Rio nickte. Als er Gideon Dylans silberne Schultertasche
reichte, warf er einen Blick in den hinteren Teil des Labors, wo Dante und
Chase vor ihrer nächtlichen Patrouille ihre Waffen reinigten. Dante nickte ihm
mit dem Kinn zu, doch Chases stählerner Blick sprach Bände. Für ihn war in
dieser Sache das letzte Wort noch nicht gesprochen. Kluger Mann. Vermutlich
würde er genauso reagieren wie der ehemalige Agent der Dunklen Häfen, wenn der
Fall umgekehrt läge und Chase derjenige wäre, der mit stehendem Propeller
angeflogen kam und vor einer Bruchlandung gerettet werden musste.
    „Wie viel
weiß die Frau über uns?“, fragte Lucan.
    Neunhundert
Jahre alt und Stammesvampir der ersten Generation, konnte der Gründer und
fabelhafte Anführer des Ordens den Befehl über den ganzen Raum übernehmen,
indem er nur die schwarzen Augenbrauen runzelte. Rio betrachtete ihn als Freund
- alle Krieger standen sich so nahe wie Brüder - und hasste es, ihn enttäuscht
zu haben.
    „Ich habe
ihr das Grundlegende erklärt“, erwiderte Rio. „Aber soweit ich sehen kann,
glaubt sie es noch nicht.“
    Lucan stieß
ein Grunzen aus und nickte nachdenklich. „Es ist schon eine Menge zu
verarbeiten. Versteht sie den Zweck der

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