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Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11

Titel: Midnight Breed 04 - Gebieterin der Dunkelheit-neu-ok-14.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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oder in grundsätzlichen Lebensfragen. Sie lebte
allein in einer Hütte im Wald, ihre Familie hatte sie verstoßen, lange bevor ich
unterwegs war.“
    „Warum?“
    „Manos
del diablo“, erwiderte Rio. „Sie hatten Angst vor ihren Teufelshänden. Du
erinnerst dich, wie ich dir sagte, dass alle Frauen, die mit dem Mal der
Stammesgefährtin geboren werden, auch besondere Gaben haben ... übersinnliche
Fähigkeiten?“
    Dylan
nickte. „Ja.“
    „Nun, die
Gabe meiner Mutter war dunkel. Mit einer Berührung und einem konzentrierten
Gedanken konnte sie töten.“ Rio stieß ein verächtliches Schnauben aus und hielt
seine eigenen tödlichen Hände in die Höhe. „Manos del diablo.“
    Einen
Augenblick lang schwieg Dylan und musterte ihn nur. „Du hast dieselbe
Fähigkeit?“
    „Eine
Stammesgefährtin vererbt ihren Söhnen viele Eigenschaften: Haar, Haut,
Augenfarbe ... und ihre übersinnlichen Fähigkeiten. Ich glaube, wenn meine Mutter
gewusst hätte, was genau in ihrem Bauch heranwuchs, hätte sie mich lange vor
meiner Geburt getötet. Sie hat es später zumindest einmal versucht.“
    Dylan
runzelte die Stirn, und sie legte sanft ihre Hand auf seine, dort, wo sie auf
dem eisernen Geländer ruhte. „Was ist passiert?“
    „Es ist eine
meiner ersten Erinnerungen“, gestand Rio. „Weißt du, Stammesbabys werden mit
kleinen scharfen Fangzähnen geboren. Sie brauchen Blut, um zu überleben, sobald
sie auf die Welt kommen. Und Dunkelheit. Meine Mutter muss das alles allein
herausgefunden und es toleriert haben, denn irgendwie habe ich mein
Säuglingsalter überlebt.
    Für mich war
es völlig normal, die Sonne zu vermeiden und mich am Handgelenk meiner Mutter
zu nähren. Ich muss etwa vier Jahre alt gewesen sein, als ich zuerst bemerkte,
dass sie jedes Mal weinte, wenn sie mich füttern musste. Sie verachtete mich -
was ich war, und doch war ich alles, was sie hatte.“
    Dylan
streichelte seinen Handrücken. „Ich kann mir nicht einmal vorstellen, wie das
für dich gewesen sein muss. Für euch beide.“
    Rio zuckte
die Schultern. „Ich kannte kein anderes Leben. Aber meine Mutter schon. An
diesem besonderen Tag, als die Fensterläden unserer Hütte fest verriegelt
waren, um kein Sonnenlicht durchzulassen, reichte meine Mutter mir ihr
Handgelenk. Als ich es nahm, fühlte ich, wie sich ihre andere Hand um meinen
Hinterkopf schloss. Sie hielt mich fest, und Schmerz durchzuckte meinen Kopf
wie ein Blitzschlag. Ich schrie auf und öffnete die Augen. Sie weinte unter
heftigen Schluchzern, während sie mich fütterte und dabei meinen Kopf in der
Hand hielt.“
    „Herr im
Himmel“, flüsterte Dylan, sichtlich entsetzt. „Sie wollte dich mit ihrer
Berührung töten?“
    Rio
erinnerte sich an seinen eigenen, sein tiefstes Innerstes erschütternden
Schock, als er damals zum gleichen Schluss gekommen war - ein Kind, das
entsetzt zusah, dass die einzige Person, der er vertraute, versuchte, sein
Leben zu beenden. „Sie konnte es nicht“, murmelte er. „Was auch immer ihre
Gründe waren, sie zog ihre Hände fort und rannte aus der Hütte. Zwei Tage lang
sah ich sie nicht wieder. Als sie zurückkam, war ich halb verhungert und völlig
verstört.
    Ich dachte,
sie hätte mich für immer verlassen.“
    „Sie hatte
auch Angst“, bemerkte Dylan, und Rio war froh, in ihrer Stimme keine Spur von
Mitleid mit ihm zu finden. Ihre Finger waren warm und tröstlich, als sie seine
Hand ergriff. Die Hand, von der er ihr eben erzählt hatte, dass ihre Berührung
den Tod brachte. „Ihr beiden müsst euch so isoliert und allein gefühlt haben.“
    „Ja“, sagte
er. „Ich glaube, das taten wir. Es endete alles etwa ein Jahr später. Einige
der Männer aus dem Dorf sahen meine Mutter, und sie erweckte offenbar ihr
Interesse. Eines Tages tauchten sie bei der Hütte auf, als wir schliefen. Sie
waren zu dritt. Sie traten die Tür ein und stürzten sich auf sie. Die Gerüchte
über sie mussten sie gehört haben, denn das Erste, was sie taten, war, ihr die
Hände zu fesseln, sodass sie sie nicht berühren konnte.“
    Dylan
stockte der Atem. „Oh Rio ...“
    „Sie zerrten
sie nach draußen. Ich rannte ihnen nach, versuchte, ihr zu helfen, aber das
Sonnenlicht war grell. Es blendete mich für ein paar Sekunden, die mir vorkamen
wie eine Ewigkeit, und die ganze Zeit schrie meine Mutter und bat sie, ihr und
ihrem Sohn nichts zu tun.“
    Rio sah immer
noch die Bäume vor sich - alles war so grün und üppig gewesen, der Himmel über
ihnen so

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