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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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davon überzeugt war, dass sie nur wenige Meilen
von Roth entfernt waren; dass sie zweimal die Lakaien gesichtet hatten, die
ihnen offenbar schon seit dem frühen Nachmittag gefolgt waren; dass es eine
halsbrecherische Verfolgungs-Jagd gegeben hatte, die in einem unerschlossenen
Waldstück etwa drei Stunden von Boston entfernt geendet hatte; und dann die
erstaunliche Neuigkeit, dass Dylans übersinnliche Gabe die Frauen nicht nur in
Sicherheit gebracht, sondern sie offenbar direkt zu Dragos' Versteck geführt
hatte.
    So erstaunt er über die außergewöhnlichen
Ereignisse dieses Tages war - und so erleichtert, dass weder Claire noch die
anderen beiden Frauen verletzt worden waren - , war ein anderer Teil von ihm
verwirrt ... und voller Schuldgefühl.
    Claire musste entsetzliche Angst gehabt haben,
als sie und ihre Gefährtinnen von den Lakaien angegriffen worden waren.
Zumindest musste ihr Adrenalinspiegel gestiegen sein, aber Reichens
Blutsverbindung zu ihr hatte ihm nichts dergleichen signalisiert.
    „Hast du es nicht gewusst?“, fragte Tegan und
sein Blick schien mitten in ihn hineinzusehen.
    Reichen schüttelte kurz den Kopf. Als Claire
sich in ernster Gefahr befunden hatte, war er außer Gefecht gesetzt gewesen.
Die Erkenntnis, wie sehr er sie im Stich gelassen haben könnte, traf ihn wie
ein Hieb.
    Und jetzt war sie dort draußen, schutzlos und
Roth so nahe, dass sie ihn fühlen konnte. Und möglicherweise auch in Dragos'
Reichweite.
    Bei diesem Gedanken wurde Reichen wütend.
    Schon spürte er das erste Knistern von Feuer,
das in seinen Eingeweiden aufzulodern begann, während der Orden wieder zu
seiner Besprechung der nächtlichen Operation zurückkehrte. Er kämpfte das Feuer
nieder, indem er seine gesamte Konzentration auf Claire richtete, und hörte
sich den Plan der Krieger an. Sie hatten vor, nach dem Waldstück zu suchen, das
die Frauen durchgegeben hatten, und Dragos' Einsatzzentrale zu lokalisieren,
die sich offenbar dort befand. Durch die Information, die Claires
Blutsverbindung ihnen gegeben hatte, waren sie zuversichtlich, Roth zu finden.
Aber ihr wichtigstes Ziel blieb, Dragos selbst zu orten, den Schweinehund aus
seinem Versteck zu jagen und dem Orden in die Arme zu treiben.
    Die Krieger begannen sich nun zu zerstreuen.
Die in Kampfanzügen steuerten den Korridor an, während Lucan, Dante und Gideon
die Mission vom Hauptquartier aus überwachen würden. Als Reichen Anstalten
machte, sich Tegan und den anderen auf ihrem Weg auf den Korridor
anzuschließen, hielt Lucan ihn mit einem Blick auf.
    „Das ist ein Einsatz des Ordens, wir können uns
keine Schwachstellen leisten.“ Als Reichen missbilligend die Stirn runzelte,
fuhr er fort: „Hör mal, du warst bis jetzt ein verdammt guter Verbündeter,
Reichen, aber Tegan hat mich über ein paar Dinge informiert - was du mit deiner
Pyrokinese und ihren Nachwirkungen durchmachst. Ich habe auch von der Vision
erfahren, die Roths Stammesgefährtin in Miras Augen gesehen hat. Damit ist
nicht zu spaßen, und gerade jetzt können wir uns keinerlei Anfälligkeiten
leisten.“
    Reichen hielt dem scharfen Blick der grauen
Augen des Ordensführers stand. „Ich bin mit ihr verbunden, Lucan. Ich liebe
sie. Wenn du mich da raushalten willst, musst du mich töten. Hier und jetzt.“
    Schweigen senkte sich über das Labor und die
Gruppe der Krieger, die um sie herumstanden.
    „Ich habe dem Orden meine volle Unterstützung
zugesichert“, sagte Reichen. „Das ist mich teuer zu stehen gekommen, aber damit
werde ich fertig. Jetzt bitte ich dich nur um eins: Ich will Roth tot sehen.
Das will ich, und der Orden auch. Lasst mich diesen Scheißkerl umlegen, und
wenn es das Letzte ist, was ich tue.“
    „Und wenn es das Letzte ist, das du tust?“,
bedrängte ihn Lucan.
    Reichen schüttelte langsam den Kopf und spürte
Entschlossenheit in seinen Adern aufflackern, viel stärker als selbst bei
seinen schlimmsten pyrokinetischen Anfällen. „Ich habe nicht vor, diesen Kampf
zu verlieren, Lucan. Ich habe auch nicht vor, Claire zu verlieren.“
    Der Gen-Eins-Vampir starrte ihn eine ganze
Weile lang an, seine grauen Augen maßen ihn prüfend. „In Ordnung“, sagte er
schließlich. „Zieh dich um und dann in Gottes Namen raus mit dir. Viel Glück,
Reichen. Ich habe das Gefühl, du kannst es brauchen.“
    Der letzte Sonnenstrahl versank hinter der
Baumreihe im Westen, als Claire, Renata und Dylan den Range Rover beim Fluss
zurückließen und sich über den staubigen Weg

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