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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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hat, Claire... Ich habe
sie von ihrem Leiden erlöst und dann mein Zuhause und all die armen Toten darin
zu Asche verbrannt.“
    In Claires sanften braunen Augen schwammen
plötzlich Tränen, doch sie sagte nichts, da war kein Leugnen, keine
Ungläubigkeit. Keine einzige Silbe, um ihren Gefährten in Schutz zu nehmen.
    „Andre...“
    Sie hätte ihn nicht berühren dürfen. Als er
plötzlich ihre warme Handfläche auf seiner Wange spürte, war es mit seiner
Selbstbeherrschung vorbei. Er hatte sie vom ersten Augenblick an begehrt, seit
er sie wiedergesehen hatte. Wenn er ehrlich war, schon um einiges länger.
    Reichen legte die Hand um ihren Nacken und zog
sie an sich, senkte den Kopf und presste seinen Mund auf ihren. Es gab kein
Zögern, kein tastendes Suchen, als ihre Lippen sich trafen und in einem
fiebrigen Kuss vereinten, der sich so vertraut und richtig anfühlte, wie er
verboten war.
    Claire.
    Himmel noch mal.
    Er hatte fast vergessen, wie es sich anfühlte,
sie in den Armen zu halten, zu küssen. Sie zu begehren mit einer Wildheit, so
sengend heiß wie Lava in seinem Bauch. Sein Körper erinnerte sich an all die
Arten, wie sie ihn damals zum Brennen gebracht hatte.
    Erregung durchzuckte ihn, verwandelte sein Blut
in Feuer und seinen Schwanz in gehärteten Stahl. In diesem Augenblick war ihm
egal, dass er verletzt war und blutete und versessen auf Rache war.
    Ihm war egal, dass sie einem anderen gehörte - seinem
tückischsten Feind. Alles, was jetzt noch für ihn zählte, war die Hitze von
Claires Mund auf seinem, den warmen Druck ihrer Rundungen an seinem Körper zu
spüren.
    Er wollte mehr.
    Er wollte sie ganz, und nun packte ihn der
Hunger, der ihn so gnadenlos quälte, noch brutaler. Sein Magen verkrampfte sich
und brannte. Seine Fangzähne schossen noch weiter aus seinem Zahnfleisch
hervor, die scharfen Spitzen pulsierten jedes Mal, wenn ihre Lippen feucht und
leidenschaftlich die seinen streiften.
    Er wollte sie schmecken. Oh Gott, er wollte in
ihr ertrinken, hier und jetzt.
    Sie sollte ihm gehören. Dieser Kuss sagte ihm,
dass sie immer noch ihm gehörte, auch wenn das Gesetz des Stammes und die
Blutsverbindung, die sie mit einem anderen eingegangen war, es verboten.
    Sie würde immer ihm gehören...
    Nein.
    Reichen knurrte, entriss ihr seinen Mund und
schob sie grob und mit zitternden Händen von sich. Sein Brustkorb hob und
senkte sich wild, sein Atem fuhr ihm zischend durch Zähne und Fänge. Die
Schusswunde in seinem Oberkörper schmerzte wieder wild, noch heftiger von dem
wilden Hunger, der in seinen Venen dröhnte. Der Raum fühlte sich zu heiß, zu
stickig an. Er musste sich abkühlen, bevor seine hauchdünne Selbstbeherrschung
ihn vollends im Stich ließ.
    Claire starrte ihn an, die Finger an ihren von
seinem Kuss geröteten Mund gepresst, als wüsste sie nicht, ob sie aufschreien oder
losweinen sollte.
    „Ich brauche frische Luft“, murmelte er.
„Himmel, es war ein verdammter Fehler, mit dir hierher zukommen. Ich muss
schleunigst hier raus.“
    „Andreas.“ Er fuhr herum, auf die Tür zu, aber
kaum war er einige Schritte weit gekommen, stand Claire schon hinter ihm. „Wo
willst du hin? Bitte rede mit mir.“
    Er ging weiter und hoffte inständig, dass sie
ihn jetzt einfach gehen ließ. Er wollte, dass Roth für seine Taten bezahlte,
aber hatte er wirklich das Recht, dabei auch noch Claire zu vernichten? Ein
selbstsüchtiger Teil von ihm war der Ansicht, dass es eigentlich nur fair wäre,
sich Roths Gefährtin als Siegestrophäe zu nehmen. Was konnte eine bessere Rache
sein, als den korrupten Bastard zu ruinieren und ihm auch die Frau wegzunehmen?
    Himmel.
    Daran wollte er nicht einmal denken.
    So verlockend der Gedanke auch war, darum ging
es hier nicht. Er hatte vor Jahrzehnten alles unternommen, um Claire vor dem
tödlichen Monster in Sicherheit zu bringen, zu dem er geworden war.
    Das hatte er damals nicht getan, nur um jetzt
zurückzukommen und sie doch noch zu zerstören... oder?
    „Andreas, bitte lass mich nicht so stehen.“
Ihre Stimme verfolgte ihn, als er die Hand ausstreckte, um die Tür zu öffnen.
Sie stieß ein ersticktes, humorloses Lachen aus, voller Schmerz und beißendem
Hohn. Als sie endlich ihre Stimme wiederfand, war sie leise vor Verachtung.
„Verdammt sollst du sein. Wie kannst du nach all diesen Jahren noch immer diese
Gefühle in mir wecken? Verdammt sollst du sein, dass du mich damals verlassen hast
und jetzt zurückkommst, gerade als ich dachte, du wärst

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