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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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angetan hatte.
    „Um Himmels willen, Reichen“, zischte der
Krieger am anderen Ende. „Sie ist seine Gefährtin, sie haben eine
Blutsverbindung. Dafür hat er alles Recht der Welt, dich umzulegen. Hölle noch
mal, er könnte dich in jedem Dunklen Hafen weltweit umlegen, ohne dass es
irgendwelche Folgen für ihn hätte.“
    „Ich weiß.“ Er konnte nicht umhin, zu Claire
hinüberzusehen und zu denken, wie sehr er doch ihr Leben in den paar Tagen, die
sie jetzt mit ihm zusammen war, aus der Bahn geworfen hatte.
    „Was Roth mir antun kann, ist mir egal. Es ist
Claire, die jetzt Schutz braucht. Roth ist außer sich, und ich würde ihm
zutrauen, dass er seinen Ärger an ihr auslässt. Eben erst haben seine Agenten
versucht, sie auf seinen Befehl mit Gewalt abzuführen. Einer von ihnen hat ihr
einen Elektroschock versetzt, bevor ich ihn ausschalten konnte.“
    Gideon stieß einen scharfen Seufzer aus. „Meine
Fresse. Dieser Roth ist ein echtes Schätzchen, was?“
    „Er ist ein Gangster der übelsten Sorte“, sagte
Reichen. „Und da ist noch mehr. Ich habe den Verdacht, dass er möglicherweise
in etwas viel Größeres involviert ist als seine üblichen zwielichtigen
Geschäfte. Er könnte mit Dragos im Bunde sein.“
    „Ach du Scheiße... Hast du was Konkretes, oder
sagt das dein Bauchgefühl?“
    „Erst mal nur Bauchgefühl, aber es würde mich
nicht überraschen.“
    „Okay“, sagte Gideon. Jetzt war das Geräusch
seiner Finger zu hören, die über eine Tastatur flogen, während der Krieger in
Hoston sprach. „Zuallererst müssen wir euch beide aus Hamburg rauskriegen. Ich
organisiere euch eben jemanden, der euch abholt, aber unser Flieger kann
frühestens morgen Abend bei euch sein. Könnt ihr euch die nächsten paar Stunden
vor Sonnenaufgang irgendwo verstecken?“
    Reichen dachte nach, was für Möglichkeiten
ihnen blieben - sie waren spärlich bis nicht existent. „Hier haben wir nichts
Sicheres, fürchte ich. Roth hat seine Finger in den Taschen von zu vielen
Leuten. Hier könnte uns jeder an ihn ausliefern.“
    „Verstanden. Okay, hör zu. Ihr seid nur etwa
drei Zugstunden von Dänemark entfernt. Wenn wir dort bei einem Freund des
Ordens eine Zuflucht für euch arrangieren, denkst du, ihr schafft den Trip
dorthin auf eigene Faust?“
    „Klar“, sagte Reichen entschlossen. Seine
Schusswunde heilte inzwischen schnell, und seine Kraft war wieder voll
zurückgekehrt. Verdammt, wenn es sein musste, würde er zu Fuß nach Dänemark
gehen und Claire in seinen Armen hinübertragen.
    Wieder ertönten Tastaturgeräusche im
Hintergrund.
    „Ich schicke eben die Anfrage zu unserer
Kontaktperson raus“, sagte Gideon. „Sollte nur eine oder zwei Minuten dauern,
bis sie sich meldet.“
    „Gideon“, unterbrach ihn Reichen. „Ich kann dir
nicht genug danken.“
    „Nichts zu danken. Du hast uns schon so oft aus
der Patsche geholfen. Jetzt sind wir mal dran.“ Am anderen Ende gab es eine
kleine Pause, dann ertönte ein leises Kichern. „Okay, wir haben eben die
Bestätigung aus Dänemark. Eure Kontaktperson holt euch am Bahnhof von Varde ab.
Sie wird nach euch Ausschau halten. Und ihr haltet die Augen auf nach einer
groß gewachsenen Blonden mit einem Kleinkind an der Hüfte. Sie heißt Danika.“
    Reichen lauschte, dann nickte er Claire
beruhigend zu. „In Ordnung. Wir sind auf dem Weg.“
    Dragos erwachte schlagartig aus einem Albtraum,
kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn. Er setzte sich im Bett auf und
blinzelte seine Umgebung an, erleichtert, dass er sich nach wie vor in seinem
luxuriösen Hauptquartier befand. Immer noch Herr und Meister seiner verborgenen
unterirdischen Domäne, die er vor über hundert Jahren auf einem riesigen
Grundstück in Connecticut aus Granit und Muttergestein gehauen hatte. Es war
alles noch da.
    Der Albtraum war nicht real.
    Oder zumindest noch nicht.
    Und würde es auch nie sein, wenn er dabei ein
Wörtchen mitzureden hatte.
    Seit Dragos vor einigen Wochen die Vision
seiner demütigenden Niederlage gesehen hatte - in den Hexenaugen eines kleinen
Mädchens, das inzwischen vom Orden versteckt wurde - , war er von Albträumen
geplagt.
    Der Anblick seines Labors verfolgte ihn, wie es
in Rauch und Trümmern lag, all seine kostbare technische Ausrüstung
zerschmettert und zerstört... und der UV-Licht-Käfig leer, sein monströser
Bewohner - Dragos' Geheimwaffe - nicht länger darin gefangen.
    Am schlimmsten war es gewesen, die jämmerliche
Zukunftsvision seiner selbst zu

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