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Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11

Titel: Midnight Breed 06 - Gesandte des Zwielichts-neu-ok-16.11.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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verlieren.
    Schmerz und Zorn überwältigten sie.
    Sie fühlte sich so verwirrt und verängstigt...
schon jetzt so allein.
    Claire ließ sich auf den gekachelten Boden der
Dusche sinken und vom heißen Wasser und Dampf einhüllen. Sie schloss die Augen
und dachte daran, wie schwer es für sie werden würde, wenn er heute Nacht
gemeinsam mit den Kriegern fortging. Dass sie im Hauptquartier auf seine
Rückkehr warten würde, machte ihr das Herz etwas leichter. Allerdings nur, bis
sie sich klarmachte, dass er dort draußen auf der Suche nach seinem Kampf mit
Roth war. Und wenn sie auch noch Dragos einkalkulierte?
    Den Ausgang einer Konfrontation von diesen
Ausmaßen wagte sie sich kaum vorzustellen.
    Doch was konnte sie tun, um sie zu verhindern?
    Irgendwo aus einem Winkel ihres Verstandes
flüsterte ihr eine leise, verzweifelte Stimme zu, dass es da etwas gab. Etwas,
woran sie bisher noch gar nicht gedacht hatte. Etwas, das ihr so zuwider war,
dass ihr die Galle hochkam.
    Sie konnte selbst zu Roth gehen.
    Nicht, um ihn um Gnade zu bitten, denn sie wusste,
dass er keine kannte, schon gar nicht im Moment. Nicht, wenn es um sie oder
Andreas ging.
    Aber so sicher sie sich dieser Tatsache auch
war, wusste sie auch, dass Wilhelm Roth es zutiefst verabscheute zu verlieren.
    Selbst in völlig bedeutungslosen Auseinandersetzungen
hatte er sich stets danach verzehrt, zu gewinnen. Ob er bereit wäre, das
Einzige, das sie ihm noch anzubieten hatte, zu akzeptieren?
    Das konnte Claire nicht wissen, bevor sie es
nicht versuchte. Was sie vorhatte, widerte sie selbst an.
    Aber sie hatte das Gefühl, dass es, was Andreas
anging, ihre letzte Hoffnung war. Sie lehnte den Kopf zurück und verlangsamte
ihre Atmung. Sie war geübt darin, sich schnell in den Schlaf zu versetzen, doch
Roth zu finden - von dem sie hoffte, dass er ebenfalls schlief - war nicht ganz
so einfach. Sie überließ sich dem Schwinden ihres Bewusstseins und trieb in
Richtung Traumgefilde, hielt Ausschau nach Roth und betete, ihn dort zu
entdecken.
    Es dauerte einige endlose Minuten, bis sie
durch den Schleier des Schlummers die Ränder seines träumenden Geistes spürte.
Ihr Magen verwandelte sich in einen Eisklotz, als sie sich ihm näherte und
dabei sämtliche Instinkte in ihrem Inneren ignorierte, die ihr zuschrien, in
die entgegengesetzte Richtung zu fliehen, so schnell sie konnte.
    Jetzt sah sie ihn vor sich. Er drehte ihr den
Rücken zu, während er eilig einen Raum durchquerte, offenbar eine Art Erdgruft.
Leise folgte ihm Claire und legte sich dabei ihre verzweifelte Bitte zurecht.
    Vor ihm öffnete sich eine schwere Tür, um ihn
durchzulassen. Claire schlüpfte hinter ihm hindurch, gerade als die dicke
Steinplatte wieder zuschwang.
    Roth murmelte vor sich hin, unverständliche
Worte voller Gehässigkeit und Verdrossenheit. In dem anderen Raum, der
klinischer wirkte als der Vorraum, stürmte er an einer Arbeitsplatte entlang,
auf der Mikroskope, Tiegel und Messbecher aufgereiht standen. Als er sich ihrem
Ende näherte, schnellte seine Hand vor und fegte etliche der Gerätschaften zu
Boden. Claire schnappte nach Luft, als direkt vor ihr Glas zu Bruch ging.
    „Was zur Hölle...“ Roth wirbelte herum. Als er
sie sah, verengten sich seine grausamen Augen, und er lachte, ein gereiztes,
gefährliches Grollen in seiner Kehle. „Sieh mal einer an. Meine treulose
Schlampe von Stammesgefährtin.“
    Sie ließ sich durch seinen verbalen Hieb nicht
verletzen. „Wir müssen reden, Wilhelm. Du und ich müssen zu irgendeiner Art
Verständigung kommen, bevor sich die Dinge zwischen dir und Andreas noch weiter
zuspitzen.“
    Jetzt gluckste er, ehrlich belustigt. „Lass
mich raten - er hat dich geschickt, um an mein Mitleid zu appellieren? Oder an
meinen Sinn für Humor?“
    „Nein, er hat mich nicht geschickt. Er weiß
nicht einmal, dass ich hier bin.“ Als er neugierig die Augenbraue hob, sprach
sie rasch weiter. „Ich bin gekommen, um dich zu bitten, dich von Andreas
fernzuhalten. Begrabe deine Feindseligkeit gegen ihn und mich und lass ihn sein
Leben leben.“
    Roth höhnte nur. „Das ist doch nicht dein
Ernst.“
    „Doch“, erwiderte Claire. „Und ich bin bereit,
dir alles dafür zu geben, was ich habe, wenn du mir hier und jetzt dein Wort
gibst. Ich komme zu dir zurück, Wilhelm. Mach mit mir, was du willst - lass
deinen Hass auf ihn an mir aus, es ist mir egal. Lass ihn nur einfach in Ruhe.
Bitte.“
    Seine Augen wurden schmal wie Rasierklingen,
sein Blick

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