Miese Chefs
2005 erkennen, in der die Filipinos gebeten wurden, den Präsidenten zu wählen, den sie am liebsten mochten. Nummer 1 wurde Marcos.
Marcos schaffte es neben seinen Erfolgen in Sachen Selbstbereicherung auch noch, hocheffektiv zu sein. Er tat mehr für die Verbesserung der Bildung, des Gesundheitswesens und der Infrastruktur in seinem Land als alle Präsidenten vor ihm. Er brachte, zumindest anfangs, Stabilität und Frieden.
Er war trotz seiner gelegentlichen Veruntreuungen beliebt und gewann mit Leichtigkeit die Wahl für seine zweite Amtsperiode. Die Verfassung der Philippinen zur damaligen Zeit ließ eigentlich keine dritte Legislaturperiode zu, aber Marcos war auf der richtigen Spur und wollte die Hand noch nicht aus der Keksdose nehmen. Also inszenierte er angeblich einen Attentatsversuch auf seinen Verteidigungsminister und verhängte das Kriegsrecht.
Unter dem Kriegsrecht setzte er die Verfassung außer Kraft und schrieb sie neu, mit dem Wortlaut, dass er so lange würde regieren können, wie das Kriegsrecht notwendig war. Schließlich beruhigten sich die Dinge und es wurde klar, dass man das Kriegsrecht wirklich nicht länger brauchen würde, was Marcos vor ein neues Problem stellte. Aber da es ihm dank der US-Kredite so gut ging, schrieb er die Verfassung einfach abermals um, was es ihm gestattete, so lange zu regieren, wie er wollte, ungeachtet solcher Lappalien wie des Kriegsrechts.
Marcos liefert also den Hinweis für einige zentrale Lektionen. Erstens: Wenn Sie an der Macht sind, dann holen Sie raus, was nur geht. Er fand Möglichkeiten, Geld auf seine eigenen Konten, die Konten seiner Familie und seiner Kumpane zu verschieben, die einfach nur verblüffend sind. Er erlaubte es seiner Familie und seinen Freunden, so ziemlich jede bedeutende Industrie des Landes zu übernehmen, Monopole zu errichten und unglaublich viel Geld zu machen. Unter seiner Herrschaft sammelte sich der Reichtum der Philippinen in den Händen einiger Auserwählter.
Die zweite Lektion, die wir aus Marcos Herrschaft ziehen können, ist die größtmögliche Verlängerung der Herrschaft. Ferdinand und Imelda Marcos verließen die Philippinen nur, weil sie unbedingt mussten. Sie wurden vertrieben und mussten per Helikopter fliehen. Als die US-Behörden sie bei Ankunft in Hawaii fragten, ob sie etwas zu verzollen hätten, fanden sie Goldbarren im Wert von mehreren Millionen im Gepäck.
Wir sollten darauf hinarbeiten, unseren letzten Führungsposten gehetzt in letzter Minute zu verlassen, nachdem wir den gesamten Reichtum der Organisation beiseitegeschafft und auf uns konzentriert haben.
Wir sollten darauf hinarbeiten, unseren letzten Führungsposten genau so zu verlassen, in letzter Minute davongehetzt, nachdem wir den gesamten Reichtum der Organisation beiseitegeschafft und auf uns geballt haben, heroisch, unter Beschuss kleinkalibriger Waffen (es mag sein, dass ich hier ein wenig übertreibe), den Sprung in den Helikopter wagend. Die philippinische Regierung brauchte 18 Jahre, um auch nur ein bisschen etwas von dem Geld, das die Familie Marcos abgeschöpft hatte, zurückzubekommen, und selbst dann war es nur ein Bruchteil. Der Großteil war längst weg.
Von Marcos können wir lernen, dass es bei Tyrannei nicht nur um die Erreichung des Unmöglichen trotz der Nutzlosigkeit der Menschen um einen her geht. Es geht auch um persönliche Bereicherung. Wir können nicht alle so erfolgreich sein wie Ferdinand Marcos, dafür gibt es auf der Welt einfach nicht genug Geld, aber stellen Sie sich nur vor, Sie könnten 1 Prozent dessen erreichen, was ihm gelungen ist. Sie wären immer noch mehrfacher Millionär.
Lektion 4: Spielen, um nicht zu verlieren
Ein Buch über Tyrannen wäre unvollständig, wenn es nicht sein Augenmerk auf Dschingis Khan lenken würde. Geboren als Borjigin Temujin etwa im Jahr 1162, lebte er ein raues Leben voller Kämpfe, Entführungen und voller Schwierigkeiten. Es gelang ihm durch schieres Charisma und Gewalt, das zuvor gespaltene mongolische Reich wiederzuvereinen. Um 1205 kontrollierte er ein beträchtliches Gebiet, das größenmäßig etwa der heutigen Mongolei glich, doch Temujin war damit nicht zufrieden. Er nannte sich Dschingis Khan und ging daran, ein riesiges Reich zu errichten, das von China über ganz Eurasien reichen sollte. Die Moral, die ich seiner Herrschaft abgewinnen will, besteht jedoch nicht in seinen expansionistischen Tendenzen, nein, ganz im Gegenteil.
Dschingis Khan war ein Plünderer und
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