Miese Chefs
Madagasse, der bei der Ausübung des Christentums ertappt würde, getötet werden sollte, und ließ die Missetäter an Seilen über Schluchten aufhängen. Wenn sie ihrem Glauben nicht abschworen, wurden die Seile gekappt, und die Delinquenten zerschellten an den Felsen in der Tiefe.
Oder nehmen wir Königin Mary von England. Bekannt war sie als Bloody Mary, wegen ihrer Leidenschaft für Cocktails auf Tomatensaftbasis. Als einziges Kind des berüchtigten Heinrich VIII. führte sie in England den Katholizismus wieder ein und ließ mindestens 300 Protestanten auf dem Scheiterhaufen verbrennen. Dann ist da noch Isabella I. von Spanien, die zusammen mit ihrem Mann Ferdinand die größte militärische Supermacht ihrer Zeit schuf (wir sprechen vom späten 15. Jahrhundert) und die spanische Inquisition auf den Weg brachte, die Hunderte von Juden, Muslimen und Protestanten folterte, um sie zur Konversion zum Katholizismus zu bewegen. Jeder Nichtkatholik zu dieser Zeit wurde des Landes verwiesen, eine Maßnahme, die man selbst im späten 15. Jahrhundert als ziemlich hart ansah.
Diese drei Damen hatten etwas gemeinsam, und durch ihr gemeinsames Vorbild kommen wir zu Lektion 5.
Lektion 5: Statuieren Sie Exempel
Sie müssen ein paar Leute aussondern und sie schrecklich bestrafen, danach wird jedermann ganz brav zurück ins Glied treten.
Dabei handelt es sich um eine großartige Lektion für Tyrannen, die die Kinder in Großbritannien schon sehr früh lernen, und zwar, weil man sie einer seltsamen Geschichte mit dem Titel »Unten am Fluss« aussetzt. Lassen Sie sich von der Tatsache, dass es in der Geschichte um Kaninchen geht, nicht in einem falschen Gefühl von Sicherheit wiegen. Im Kern geht es um eine (für einen Sechsjährigen) wirklich unheimliche Figur namens General Woundwort, der jedem Hasen, der aus seinem Gehege zu fliehen versucht, die Ohren zerfetzt und dann mit dem blutüberströmten, stumpfohrigen Tropf vor seinen verängstigten Kollegen vorbeispaziert. Ich träume immer noch von General Woundwort. Mit diesem Hasen stimmte was nicht.
Aber die Hasen mal beiseite, unsere drei eisernen Ladys, die Margaret Thatcher schon ein bisschen wie ein Weichei aussehen lassen, zeigen uns die Bedeutung drastischer Maßnahmen gegen wenige, wenn es darum geht, die vielen zur Räson zu bringen. Sie müssen ein paar Leute aussondern und sie schrecklich bestrafen, danach wird jedermann ganz brav zurück ins Glied treten …
Zufälligerweise war übrigens die schrecklichste Person, die ich bei einem Rückblick über die wirklich großen Tyrannen der Vergangenheit finden konnte, eine Frau. Und wenn Sie sehen wollen, wie schrecklich weibliche Despotinnen sein können, dann geben Sie »Elizabeth von Báthory« in eine Suchmaschine ein, aber sagen Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt, Sie werden einen starken Magen brauchen.
Ich hoffe, Sie haben durch unsere kleine Tour ein wenig darüber gelernt, was echte Tyrannei bedeutet. Vlad der Pfähler zeigt uns, wie wir der Inkompetenz jener begegnen sollen, deren Vorgesetzter zu sein wir das Pech haben; Iwan der Schreckliche (es gibt Gerüchte über seine Kanonisierung) zeigt uns, wie man Spaltungen nutzen kann, um die Kontrolle zu behalten; Ferdinand Marcos erinnert uns daran, die Tatsache nicht aus den Augen zu verlieren, dass wir all das nicht tun, weil es solchen Spaß macht, sondern dass wir daran denken müssen, dass sich unser Führungsposten für uns auch lohnt; Dschingis Khan ist unser Denkzettel, den Marcos-Drang in uns, zu stehlen, mit dem tyrannischen Instinkt auszubalancieren, das zu zerstören, was anderen gehört, selbst wenn wir keinen Nutzen dafür haben; und schließlich und endlich helfen uns unsere tyrannischen Ladys, auf unserem Weg Exempel zu statuieren. Als generelle Daumenregel lässt sich also festhalten, dass Sie, wenn Sie sich in einer schwierigen Situation befinden, am Scheideweg stehen oder sich einem Dilemma gegenübersehen, Sie innehalten, reflektieren und nachdenken sollten. Beschwören Sie die Geister der Gewaltherrscher von einst. Ein mächtiges Pantheon von Mentoren ist es, das Ihnen da zur Verfügung steht, also fragen Sie sich: Was hätte Dschingis Khan in dieser Situation getan …?
Kapitel 3 – Lektionen in Tyrannei
Jeder Fehler eines Handlangers ist eine Gelegenheit, jemandem eine Lektion zu erteilen. Lassen Sie die Leute aus ihren Fehlern lernen.
Führen Sie eine Liste über Ihre Lieblingsstrafen und teilen Sie sie der Reihe nach aus, sodass
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