Mike - Eine andere Liebe
typischen Grinsen an. ››Kommt schon mal rein Toni. Will, du
weißt ja, wo alles steht, mach schon mal Kaffee. Oder habt ihr schon was
gegessen?‹‹ Toni stand in der ganzen Zeit wortlos, aber beobachtend neben der
Tür. Will antwortete erst gar nicht und kramte in der Küche alles für ein
Frühstück zusammen. Er sah zu Toni, der sich noch nicht gerührt hatte. ››Was
hast du? Komm hilf mal mit ... Denkst du etwa ...?‹‹ Toni sah ihn mit einem
fragendem Blick an. Er hatte viele Fragen. ››Du irrst dich, ehrlich.
Wirklich.‹‹ Will ging auf ihn zu und gab ihm einen kleinen Kuss. Toni stand
immer noch regungslos neben der Tür. Will hatte den Tisch schnell nach seiner
Art gedeckt, alles irgendwohin und ging zu Toni. Er nahm ihn an der Hand und
wies ihn einen Platz neben sich zu. Seit sie das Haus betreten hatten, sprach
Toni kein einziges Wort. Mike kam um die Ecke und sah die beiden wartend
sitzen. ››Ihr könnt schon anfangen. Ich bin auch gleich fertig. Ich habe den
verdammten Wecker vergessen zu stellen.‹‹ Mit sich selbst schimpfend ging er
noch einmal zurück, um seine Badesachen zu holen. ››Ehe ich es vergesse,
Mike‹‹, rief Will ihm nach, ››Du hast eine Nachricht auf dem
Anrufbeantworter.‹‹ Schnell kam Mike zurück, drückte die Taste und konnte Rons
Stimme hören, die ihm sanft mitteilte, dass er doch nicht mehr kommen kann und
erst am Montag wieder zurück sei. Mikes strahlendes Gesicht wurde ernst und
betrübt, denn er hatte sich auf diesen Tag gefreut. Aber Mike wusste genau,
dass sie in ihren Job immer mit so etwas rechen mussten. ››Und nun?‹‹, fragte
Will leise und etwas betrübt. ››Was machen wir jetzt?‹‹ ››Du siehst ja, da kann
man nichts machen, fahren wie eben nur zu dritt. Einverstanden?‹‹ Toni hielt
sich aus dem Gespräch heraus. Er beobachtete nur und schwieg weiter. ››Warum
nicht, fahren wir zu dritt. Das Dumme ist nur, wie kommen wir ohne Rons Auto dahin?‹‹
››Kein Problem, meine Herren.‹‹ Mike wies ihnen den Weg mit der Hand. Will
wusste, wo es hingehen sollte und stand auf, dabei griff er Tonis Hand und zog
ihn mit zum Hintereingang. Im Schatten stand ein roter Sportwagen. ››Sag nicht,
dass das deiner ist?‹‹, trällerte Will und ging ums Auto herum. Mal griff er
zum Lenkrad, dann strich er mit einer Hand über die Sitze und ganz zuletzt
setzte er sich hinter das Lenkrad und tat, als ob er fuhr. ››Ist ja echt irre
der Wagen. Und es wirklich deiner ist? Habe ich Recht?‹‹ ››Es ist genau so, wie
du immer alles weißt. Also dann, lasst uns losfahren.‹‹ Schnell räumten sie den
Tisch ab, schnappten sich ihre Taschen, warfen sie ins Auto. Will wollte
unbedingt mit vorn sitzen und dann ging es schon los. Will jodelte vor lauter
guter Laune. Auch Toni, der bis jetzt kaum eine Regung zeigte, konnte sich das
Lachen nicht verkneifen. Will lief bei der Bucht den Hang hinunter, warf seine
Sachen irgendwohin und lief zum Wasser, bis er es erreicht hatte, war er völlig
entkleidet und sprang laut rufend ins kühle Nass. Toni und Mike sammelten die
verstreuten Sachen wieder ein, suchten einen Platz und zogen sich aus. Jeder
nahm den anderen unbemerkt ins Visier, aber keiner von beiden sprach auch nur
ein Wort. Mike machte es sich auf der Decke bequem. Er legte sich auf den
Rücken, schloss die Augen und spürte die Sonnenwärme auf seinen Körper. ››Was
hast du mit ihm?‹‹, hörte Mike leise Tonis ernst gestellte Frage. ››Was soll
das denn das jetzt, Toni?‹‹ Mike sah ihn blinzelnd durch die Sonne an. ››Ich
will nur wissen, was ihr beide miteinander habt. Mehr nicht. Ist das nicht zu
verstehen?‹‹ Mike setzte sich auf und sah Toni genau so ernst an, wie er ihn.
››Nein, ich verstehe das nicht. Und ich verstehe auch nicht, warum du mich das
jetzt auf einmal so etwas fragst. Du warst auch in der Disco schon so
merkwürdig. Was hast du?‹‹ ››Was ich habe? Sieht man das nicht? Will ist wie
aus dem Häuschen. Wenn er dich ansieht, funkeln seine Augen und auch sonst so
... Wie soll ich denn das verstehen? ‹‹ Tonis Tonfall drückte Sorge und Ängste
aus. In einer Weise hatte er schon Recht, denn jedes Mal, wenn Will und Mike
zusammentrafen, war Will wirklich anders. Mike war für ihn der Traummann, den
er aber nie erreichen konnte. Für Will war das Zusammensein mit Mike immer eine
Bestätigung, dass er vielleicht doch noch jemanden, wie ihn finden könnte.
››Verstehe ich
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