Mike - Eine andere Liebe
Gefällt er dir
nicht? Ich habe noch andere für meine Stammgäste? Wen willst du? Den da hinten
mit dem kleinen Hintern oder den, mit seinem schönen Mund? Also, such dir einen
aus und habe Spaß mit ihm.‹‹ ››Die sind alle nicht schlecht. Aber ...‹‹ ››Ich
kann es mir schon denken‹‹, fiel ihm Alvarez ins Wort. ››Du willst deinen Dick
hier haben, um noch mal so richtig ... Geht klar.‹‹ Alvarez sah sich um. ››Juan‹‹,
rief er laut, in die sich rekelnde Menge. Juan stand gleich auf und ging zu
ihm. ››Geh runter und hole Dick wieder her.‹‹ So schnell wie Juan losgegangen
war, war er wieder zurück und stand etwas ratlos vor Alvarez. Er wusste nicht,
wie er ihm dieses sagen sollte. ››Na. Was ist los? Wo ist der Bursche?‹‹
Alvarez wurde sehr ungemütlich im Tonfall. ››Der ist nicht mehr da‹‹, stotterte
Juan. ››Was heißt nicht mehr da? Rede schon. Soll ich dir jedes Wort aus der
Nase ziehen?‹‹ ››Wie ich doch schon gesagt habe, der ist weg. Miguel hat ihn
...‹‹ ››Miguel? Was hat Miguel damit zu tun?‹‹ ››Er hat ihn runtergebracht. ‹‹
››Miguel.‹‹ Alvarez wiederholte wütend den Namen. › ›Miguel. Sieh nach, wo er ist. Beeile dich.‹‹
Alvarez musste wegen seiner Gäste einen Wutausbruch unterdrücken. ››Was ist los
Alvarez? Wo ist der Junge?‹‹, mischte sich jetzt Gonzales mit ein. ››Der ist
weg. Du hast es doch gehört. Aber das macht keiner mit mir. Nicht mit mir.‹‹
Juan kam zurück und blieb in einiger Entfernung stehen, um nicht den Wutausbruch
über sich ergehen zu lassen. ››Miguel ist auch nicht da. Sein Auto ist auch
weg. Ich habe ein paar Leute gefragt, aber keiner konnte was genaues sagen. José
hatte nur gesehen, dass sein Auto hinter der Scheune stand. Der Stalljunge
glaubt, er ist vor gut einer Stunde weggefahren.‹‹ Alvarez holte tief Luft und
erhob sich aus seinen Stuhl, um ins Haus zu gehen. Hier ließ er seiner Wut
freien Lauf. Jedes Möbelstück, Tische und Stühle, Gläser und Flaschen waren
Opfer seiner Wut. Außer Atem setzte er sich in einen noch stehen gebliebenen
Sessel und spielte mit seinem Stock herum. Gonzales war ihm gefolgt, blieb aber
bei seinem Wutausbruch abseits stehen. Erst jetzt wagte er es, zu ihm zu gehen.
››Was willst du jetzt machen, Alvarez? Weißt du, wo sie sein können?‹‹ ››Jetzt
noch nicht‹‹, antwortete Alvarez ruhig. ››Aber gleich werde ich es wissen.‹‹
Schnell stand er auf, ging die Treppe im Haus hinauf in sein kleines Büro,
zumindest stand es so an der Tür. Gonzales sah sich verblüfft um, was er hier
sah, hätte er von Alvarez nicht gedacht. ››Man könnte glauben, du bist beim
Geheimdienst.‹‹ ››Nicht ganz. Nur wenn ich so ein komisches Gefühl habe, lasse
ich alle Telefonate aufzeichnen und besonders in letzter Zeit die Gespräche von
Miguel. Als hätte ich es geahnt.‹‹ Während er mit Gonzales sprach, betätigte er
mit geübten Handgriffen Tonbandspulen und Geräte. Was er hörte hatte, reichte
ihm. Schnell verließ er den Raum und lief die Treppe hinunter. Auf der Fahrt zu
ihren Treffpunkt sprach keiner ein Wort Miguel zündete sich in seiner
Nervosität eine Zigarette nach der anderen an. Oft fluchte er mit sich selbst,
dass das Auto nicht so schnell fuhr, wie er es sich eigentlich gedacht hatte.
Dick hörte dem ruhig zu. Er machte sich Sorgen um Alan. Ob es wirklich das
Richtige war, sich von ihm zu trennen? Durch das plötzliche, ruckartige Bremsen
des Autos, wurde er aus seinen Gedanken zurückgeholt. Das Auto stand vor einer
schlecht beleuchteten Einfahrt eines Motels. Langsam fuhr Miguel den Wagen bis
kurz vor eines der Zimmer. Bevor er ausstieg, sah er sich um. Durch die
schlechte Beleuchtung konnte er von der Umgebung sehr wenig sehen. ››Du bleibst
im Auto und rührst dich nicht! Verstanden?‹‹ Ohne eine Antwort abzuwarten stieg
er aus und ging in Richtung des einzig beleuchteten Zimmers, das Büro. ››Sie
wünschen?‹‹ Aus einer Nische heraus hörte er eine Männerstimme. ››Ich brauche
nur ein Zimmer. ‹‹ Dabei drehte sich der Mann ihm zu. ››Für lange?‹‹, fragte
dieser für Miguel zu neugierig. ››Ist das wichtig? Hier ist doch sowieso kaum
was los.‹‹ Dabei grinste er und legte eine 20 Dollarnote auf den Tresen. ››Das
müsste wohl für eine Nacht reichen. Gehen die Telefone auf den Zimmern?‹‹ Ein
Kopfnicken beantwortete seine Frage. Ohne Worte nahm er den
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