Mike - Eine andere Liebe
Schlüssel und
verließ das Büro. Dick hockte immer noch im Auto. Ihr Zimmer war gleich beim
Auto, so dass jetzt Dick unbemerkt ins Zimmer schleichen konnte. Bevor Miguel
Licht einschaltete, kontrollierte er flüchtig die Umgebung. Nachdem alles in
Ordnung war, schloss er die Vorhänge und machte Licht an. Dick saß auf dem Bett
und sah sich etwas verängstigt um. ››Du kannst dich erst mal Duschen gehen. Ich
muss noch jemanden anrufen.‹‹ Ohne einen Kommentar stand Dick auf und ging in
das kleine Bad. Miguel sah ihm nach, als er im Bad verschwand und die Dusche zu
hören war, versuchte er zu telefonieren. Er wartete eine Weile, ehe sich jemand
meldete. Den Gesprächspartner, den er verlangte, war aber schon länger nicht
mehr im Haus. Miguel wusste Bescheid. Dick kam frisch geduscht und erfrischt
aus dem Bad. Seine Sachen hatte er über den Arm und war mit einem Badehandtuch
um der Hüfte bekleidet. Mit dem anderen trocknete er seine Haare ab. Miguel saß
nachdenklich im Sessel und bekam von Dicks Erscheinen nichts mit. ››Warum tust
du das?‹‹ fragte Dick Miguel leise. ››Warum? Warum? Weil ich die Schnauze voll
habe von dem Familiengeschäft. Ich habe es schon ein paar Mal versucht, mit dem
Erfolg, dass Alvarez mich immer wieder rumbekommen hat. Dann das in Chicago mit
euch, war sonst wie immer. ‹‹ Miguel stand auf und lief im Zimmer umher. ››Der
Plan dich fertig zu machen und deinen Kumpel war für mich der Punkt
auszusteigen. In Chicago habe ich dann mit jemanden einen Deal gemacht. Ich
steige aus und bringe einen Zeugen mit, dich. Für meine Aussage komme ich ins
Zeugenschutzprogramm und kann von der Bildfläche verschwinden. Das Gleiche
würde auch für dich zutreffen, wenn alles klappt. Deinem Kumpel geht es
übrigens ganz gut.‹‹ Dick wurde nervöser. ››Soll das heißen, du weißt, wo er
ist. Sag schon. Wo ist er? Seit wann weißt du, wo er ist? Warum ...?‹‹ ››Seit
ich aus Chicago zurück bin, weiß ich es, wenn alles über die Bühne gegangen ist
und wir hier gut rauskommen, sage ich es dir. Es hätte vorher keinen Sinn. Der
eine, der es noch wusste, konnte es nicht weitererzählen, glaube ich
jedenfalls.‹‹ Dick wusste nicht, wie er reagieren sollte. Die Nachricht, dass
Mike es geschafft hatte, ließ Tränen über seine Wangen rollen. Miguel stand
plötzlich sehr still am Fenster und flüsterte nur noch, dass er sich anziehen
muss und versuchen sollte aus dem kleinen Badfenster abzuhauen. Irgendetwas war
schief gegangen. Dick versuchte so schnell wie möglich aus dem Fenster zu
steigen. Kaum hatte er einen Fuß auf den kleinen Sims gestellt, spürte er einen
festen Griff um seinen Knöchel. Von Schüssen, die plötzlich fielen, war er so
erschrocken, dass er ins Bad zurück kletterte und sich auf den Boden warf. Im
Zimmer und im Bad wurde es hell. ››Da ist ja mein kleines Miststück.‹‹ Alvarez
Stimme klang gereizt. Juan, der hinter ihm stand, griff sich Dick irgendwie und
zog ihn mit zu den anderen. Miguel lag zusammengeschlagen am Boden. Aus der
Nase und Mund rann Blut. Dick wurde neben ihn geworfen. Alvarez setzte sie vor
sich hin und sah mit seinem Schlangenblick beide lange Zeit an und schüttelte
hin und wieder seinen Kopf. ››Was mache ich bloß mit euch?‹‹ Ständig
wiederholte er diese Frage, ohne eine Antwort. ››Und was mache ich bloß mit
dir?‹‹ Dabei tippte er Miguel mit seinem Stock auf die Brust. ››Bringt die
beiden zum Wagen. Ich habe noch was zu erledigen.‹‹ Alvarez ging zum Büro. Der
ältere Mann hatte vom Fenster aus zugesehen. Alvarez sah sich kurz um, dann
legte er 100 Dollar auf den Tresen und sah dem Mann in die Augen. ››Es war
keiner hier und du hast nichts gesehen.‹‹ ››Ich habe nichts gesehen. Es war
keiner hier‹‹, stotterte er ängstlich. Ohne ein Wort verließ Alvarez den Raum
und stieg gleich ins Auto, was direkt vor dem Büro auf ihn wartete. Miguel und
Dick lagen mit gefesselten Händen auf dem Rücksitz. Keiner von beiden brauchte
zu fragen, was jetzt mit ihnen passieren sollte. Mitten in der Wüste hielten
die Autos. Miguel und Dick wurden aus dem Auto gezogen und auf dem Sandboden
abgelegt. Juan richtete sie so auf, dass sie vor Alvarez auf den Knien hockten.
Im Scheinwerferlicht stand er vor ihnen. ››Was mache ich jetzt mit euch?‹‹
Dabei schlug er Miguel seine Faust ins Gesicht. Von dem kräftigen Hieb fiel er
zur Seite. Juan richtete ihn wieder auf, dass Alvarez seine Wut weiter
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