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Mike - Eine andere Liebe

Mike - Eine andere Liebe

Titel: Mike - Eine andere Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Th. Bock
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er Mike von der Seite an. Ohne zu antworten hielt
Mike in einer Parklücke. ››Woher wohl? Du hast mir damals fast alles
beigebracht, was ich auf der Straße wissen muss.‹‹ Er sah ihn an. ››Erkennst du
mich nicht?‹‹ ››Ich denke ... aber, das kann nicht sein ... Du bist doch ...‹‹
››Mike. Richtig! Und ich bin nicht tot.‹‹ Little Bee bekam Angst und wollte so
schnell wie möglich aus dem Auto aussteigen. Mike hielt ihn fest und drückte
ihn in den Sitz zurück. ››Ich muss raus hier, raus hier ... Lass mich gehen
bitte.‹‹ ››Ich will doch nur mit dir reden.‹‹ ››Du mit mir?‹‹ Little Bee
schüttelte den Kopf. ››Nein, nein, wo ich an allem Schuld bin.‹‹ ››DU BIST
NICHT SCHULD.‹‹ ››Aber das mit Euch und den Typen und ...‹‹ ››Lass uns was
essen und reden. O. K.?‹‹ Little Bee sah ihn von der Seite an. ››Wenn du dich
nicht mit mir schämst? Aber ich bleibe nicht lange.‹‹ Das kleine Restaurant war
über die neuen Gäste sehr verwundert. Ein gut angezogener junger Mann und an
seiner Seite ein Straßenjunge. Little Bee spürte diese Blicke der Abneigung
gegen ihn. Mike hielt ihn fest. Er suchte einen Tisch und ging mit ihm dort
hin. Hätte Mike die Gedanken der anderen lesen können, wüsste er, was sie über
ihn dachten. Aber das Bild, was sie abgaben, brachte ihn selbst auf den
Gedanken. Reicher sucht Armen, um seinen Spaß zu haben und ihn dann wieder fallen
zu lassen. Er schob Little Bee die Speisekarte zu. Er schob sie wieder zurück
und verbarg seine schmutzigen Hände. ››Such was aus. Oder soll ich was
bestellen? Ohne was zu bestellen müssen wir gehen. Also was ist?‹‹ Wieder schob
er die Karte über den Tisch. Er murmelte leise, was er gern essen wollte. Der
Kellner kam zu dem merkwürdigen Paar und nahm die Bestellung auf. Little Bee
fühlte sich nicht wohl in dies er Umgebung. ››Dahinten sind die Toiletten und
ein Waschraum, Du kannst dir Zeit lassen.‹‹ Er stand auf und ging an Mike
vorbei, der ihn am Ärmel festhielt. ››Es gibt keinen Hinterausgang und die
Fenster sind vergittert. Ich kenne mich hier noch aus.‹‹ Dann ließ er ihn
wieder los. Das Essen stand schon auf den Tisch, als Little Bee wieder
zurückkam. Er hatte sich das Gesicht und seine Hände gewaschen, trotzdem fühlte
er sich hier nicht wohl. Das alles hier war nicht für jemanden wie ihn. ››Lass
es dir schmecken.‹‹ Beide hatten dieselben Gerichte. Obwohl er schon lange
nicht mehr viel gegessen hatte, verbarg er seinen Hunger. Den Triumph wollte er
hier keinem geben, um zu sehen, wie er das Essen in sich reinschlang. ››Warum
willst du überhaupt mit mir reden?‹‹ ››Ich war vorhin bei Bob und Luisa ...‹‹ ››Dann
weißt du ja schon alles. Was soll ich dir noch erzählen? Es gibt nichts mehr zu
erzählen.‹‹ ››Was machst du sonst noch? Von dem, was du verdienst kannst du ja
kaum richtig leben.‹‹ ››Ich jobbe mal hier, mal da und dann die kleinen ... Ich
halte mich so über Wasser, wie es nur geht.‹‹ ››Wie ist es mit Medikamenten? In
welchem Stadium bist du?‹‹ Little Bee erschrak. ››Auch das haben sie dir
erzählt. Ich weiß das nicht so, die erzählen immer so ein Medizinscheiß, den
ich nicht verstehe.‹‹ ››Was ist mit den Medikamenten? Nimmst du sie?‹‹ Mike
wurde ernst. ››Ja, wenn ich welche habe. Ich habe keine Versicherung, wie du ja
bestimmst weißt. Da ist das nicht immer so einfach.‹‹ ››Nimmst du sie?‹‹ ››Ja,
ab und zu schon, wenn ich sie nicht verkaufe, um was zu essen zu haben. Ist es
das, was du hören wolltest? Wie dreckig mir es geht? Warum interessiert dich
das überhaupt noch? Ich habe euch an die Typen für 50 Dollar verkauft.‹‹ ››Du
hast uns damals nicht verkauft. Die ganze Sache wäre auch so schief gegangen, auch
ohne dich. Wir haben uns verkauft und haben dafür bezahlt. Nicht du!‹‹ ››Und
warum machst du das hier?‹‹ ››Damit du das endlich aus deinen Schädel
rausbekommst und dir nicht ständig die Schuld gibst, darum‹‹, fluchte Mike
leise. ››Kann ich jetzt gehen?‹‹ ››Nein. Kann ich dir helfen? Du hast mir
damals geholfen und jetzt bin ich dran.‹‹ ››Ah, die große Samariternummer. Ich
will deine beschissene Hilfe nicht, auch nicht dein Geld, von dem du ja jetzt
bestimmt genug hast, wenn man dich so ansieht. Verstanden? Wenn du jemanden
helfen willst, dann hilf Bob, der hat sie nötiger.‹‹

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