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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Sogar die Straßen fielen auseinander. Das Material, das die ursprünglichen Siedler für den Belag benutzt hatten, zerfiel allmählich zu Mondstaub.
    Wenn sie sich vorher schon schmutzig gefühlt hatte, fühlte sie sich jetzt vollends verdreckt.
    Sie wollte gerade ein drittes Mal klopfen, als ihr bewusst wurde, dass sie eine Stimme gehört hatte, die ihr gesagt hatte, sie könne eintreten. Die Stimme hatte sich angehört, als wäre sie aus dem Raum hinter der Tür erklungen, war aber gleichzeitig erschreckend klar zu vernehmen gewesen.
    Vielleicht irrte Ekaterina sich. Vielleicht war die Tür doch mit einem Sicherheitssystem ausgestattet, nur war das so ausgefeilt, dass sie es nicht hatte sehen können.
    Sie griff zu dem Türknauf, der sich ohne Schwierigkeiten bewegen ließ. Dann stieß sie die Tür auf und trat ein.
    Das Büro war winzig und düster. Es dauerte einen Moment, bis sich Ekaterinas Augen an die Finsternis gewöhnt hatten, und sie sah eine winzige, nicht modifizierte ältere Frau hinter einem großen Schreibtisch sitzen.
    »Sind Sie Paloma?«, fragte sie.
    »Schließen Sie die Tür«, sagte die Frau.
    Ekaterina tat, wie ihr geheißen. Das Licht wurde etwas heller. Sie trat tiefer in den Raum. »Ich habe Ihren Namen von einem Freund bekommen. Er sagt, Sie wären eine verlässliche Lokalisierungsspezialistin.«
    »Ich bin im Ruhestand«, erklärte die alte Frau.
    Irgendwie hatte Ekaterina so etwas befürchtet. Sie hatte sich nicht vorstellen können, dass jemand, der so einen zerbrechlichen Eindruck machte, noch imstande wäre, die Arbeit zu verrichten, die von einem Lokalisierungsspezialisten erwartet wurde.
    »Ich möchte nur eine Information«, sagte Ekaterina.
    »Das wollen alle«, entgegnete die alte Frau.
    »Es geht um etwas, das Sie mir vermutlich aus dem Stand erzählen können.«
    »Und warum sollte ich das tun?« Die Augen der Alten waren scharf, und Ekaterina ging auf, dass ihre Erscheinung möglicherweise bewusst gewählt war, um die Leute in die Irre zu führen.
    »Ich bezahle Sie dafür.«
    »Natürlich werden Sie bezahlen«, entgegnete die alte Frau, »sollte ich mich entscheiden, Ihnen die gewünschte Information zu geben. Ich helfe nicht einfach so irgendeiner fremden Person. Eigentlich helfe ich fast überhaupt niemandem. Vor allem jetzt nicht mehr, schließlich bin ich im Ruhestand.«
    »Bitte, es ist nur eine Frage«, sagte Ekaterina und stellte erstaunt fest, dass ihre Stimme zitterte.
    »Das soll wohl mein Wohlwollen erregen?«, fragte die alte Frau. »Warum sollte das bei jemandem funktionieren, dessen Gesicht auf sämtlichen Kanälen zu sehen ist und der durch seine Flucht aus dem Polizeigewahrsam eine Abriegelung der Kuppel verursacht hat?«
    Ekaterinas Mund klappte ein wenig auf. Sie hatte kein Bild von sich mehr gesehen, seit sie den ältesten Teil von Armstrong betreten hatte. Auf dem Rest des Weges war es ihr gelungen, Polizeistreifen aus dem Weg zu gehen, und sie hatte den Kopf die ganze Zeit über eingezogen. Bis jetzt hatte niemand sie bemerkt.
    »Bitte«, wiederholte. »Hören Sie mir einfach nur zu. Ich weiß nicht, an wen ich mich sonst wenden sollte.«
    Die alte Frau seufzte. »Erzählen Sie mir einfach, was Sie wollen. Mir ist egal, was Sie getan oder wen Sie verletzt haben.«
    Ekaterina spürte, wie ihr Atem stockte. Die alte Frau ging einfach davon aus, dass sie schuldig war, ohne ihr Gelegenheit zu geben, sich dazu zu äußern. Aber das war kaum verwunderlich. So dachte in Armstrong vermutlich jeder.
    »Werden Sie mir also helfen?«
    Die alte Frau zuckte mit den Schultern. »Sie faszinieren mich, und ich frage mich, was jemand wie Sie von einem Lokalisierungsspezialisten will. Von Rechts wegen musste ich Sie der Polizei übergeben. Immerhin ist es der Job eines Lokalisierers, Leute zu finden, und Sie habe ich gefunden, ohne irgendetwas dafür tun zu müssen.«
    Ekaterina schlug das Herz bis zum Hals. Sie hatte gewusst, dass dieses Risiko existierte, hatte aber geglaubt, sie könnte es ihr ausreden.
    »Man hat mir gesagt, Sie seien ehrlich«, sagte sie. »Sie würden mir helfen.«
    »Ich tue niemals das, was von mir erwartet wird«, konterte die alte Frau, »sondern das, was mir gefällt.«
    Ekaterina nickte. Sie hatte nichts zu verlieren, wenn sie der Frau etwas erzählte. Sie war schließlich bereits hier. Wenn die alte Frau sie den Behörden übergeben wollte, würde sie das so oder so tun.
    »Wenn ich mich nicht irre, wissen Lokalisierungsspezialisten am besten,

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