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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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sauber, und das war einfach nicht normal.
    Flint setzte sich wieder und ging die Dateien noch einmal durch. Keine Verweise, keine Zusatzinformationen. Nicht eine einzige. Er suchte nach Datenrückständen, um nachzusehen, ob irgendjemand an den Dateien herumgespielt oder versucht hatte, ältere Dateien zu überschreiben. Nichts.
    Diese Dateien sahen neu aus.
    Flint wollte gerade anfangen, nach der Herkunft der einzelnen Daten zu suchen, als er plötzlich die Hände wegzog, als hätte er sich verbrannt. Um diese Arbeit ordnungsgemäß zu erledigen, brauchte er die Erlaubnis der Urheber jeder einzelnen Information – die Krankenhäuser, in denen diese Personen geboren worden waren, Stanford University, sogar die der jeweiligen Straßenverkehrsbehörden ihrer einzelnen Heimatstädte, deren Einverständnis notwendig war, um ihre Luftfahrzeugzulassungen zu überprüfen. Das war die einzige Möglichkeit, die Informationen in einer Weise zu beschaffen, die vor Gericht standhalten würde.
    Aber Flint hegte langsam den Verdacht, dass er kein Gericht brauchen würde.
    Trotzdem wagte er es nicht, nur aufgrund einer Ahnung die Ermittlungsarbeit zu gefährden. Er würde ein anderes System benutzen müssen, um sich durch die Schutzwälle zu hacken, und dann, falls er fand, wonach er suchte, würde er seine Suche auf seinem eigenen System und auf legale Weise noch einmal von vorn beginnen müssen.
    DeRicci würde seine Vorgehensweise nicht begrüßen, aber sie war nicht da. Nun ermittelte er zum ersten Mal auf eigene Faust und mit seinen eigenen Methoden. Und er ahnte bereits, was er finden würde.

 
8
     
    E katerina hatte sich auf dem Pilotensessel festgeschnallt, und sie war froh darüber. Sie hatte Probleme mit der Lageregelung. Sie brauchte jedes bisschen ihrer Ausbildung, um die Jacht nicht ins Trudeln kommen zu lassen. Das Schiff flatterte immer noch, was sich, wie der Computer – nun im Audiomodus, nachdem sie die Steuerung endlich gefunden hatte – ihr ständig sagte, beheben ließe, würde sie nur langsamer fliegen.
    Der Computer erzählte ihr auch, das die maximale Schiffsgeschwindigkeit auf Autopilot gerade noch bei zwei Dritteln der normalen Höchstgeschwindigkeit lag, und sie brauchte derzeit dringend die Höchstgeschwindigkeit.
    Zumindest hatte der Pilot sie in dieser Hinsicht nicht belogen.
    Beständig behielt Ekaterina den Flugplan des Schiffs im Auge. Sie hatte ihn in den Computer eingegeben und den Kurs auf Automatik eingestellt, in der Hoffnung, das Schiff würde sich selbst in die gewünschte Richtung steuern – und das schien es sogar zu tun. Aber bei all den vielen Steuerelementen, die sie betätigt hatte, fürchtete sie, sie könne die Jacht vom Kurs abbringen, ohne es auch nur zu merken.
    Das Schlimmste, was sie jetzt tun konnte, war, am Mond vorbeizufliegen und hinaus ins strahlende Nichts. Sie hatte die Treibstoffvorräte nicht überprüft, abgesehen von der flüchtigen Frage an den Computer, ob genug vorhanden war, sie mit Höchstgeschwindigkeit zum Mond zu bringen. Dafür reichte es.
    Aber wie viel wäre noch übrig, sollte sie ihr Ziel verfehlen? Sie hatte keine Ahnung.
    Ekaterina hatte vergessen, wie schwierig es war, ein Raumschiff zu fliegen, selbst mit Hilfe eines Computers, und der Computer auf dieser Jacht war nicht annähernd so hochentwickelt wie der, den sie vor Jahrzehnten benutzt hatte, als sie als Orbitalpilotin tätig gewesen war.
    Zugegeben, diese Schiffe hatten amtlichen Bestimmungen genügen müssen, und jeder Fehler, den Ekaterina hätte machen können, wäre von dem Computer korrigiert worden, sodass keine Touristen verloren gehen konnten. Niemand wollte einen Skandal riskieren. Aber sie hatte angenommen, dass eine viel neuere Jacht dennoch mit einem höher entwickelten System ausgestattet sein würde.
    Sie konnte jedoch nur feststellen, dass dieses System abgerüstet worden war, entweder, damit niemand erkennen konnte, was zum Teufel der Pilot gerade tat, oder um das Schiff billiger fertig zu stellen.
    Immer wieder sah sie zu den Sichtfenstern hinaus, obwohl die Schwärze dort draußen ihr nichts Neues bieten konnte. Sie erwartete ständig, die orangefarbenen und blauen Streifen des Rev-Schiffs zu sehen, erkennen zu müssen, dass sie sie doch noch gefunden hatten.
    Die Jacht besaß keine Waffen. Alles, was Ekaterina zur Selbstverteidigung blieb, war die alberne kleine Laserpistole und ein Haufen Mumm. Sie konnte es nicht einmal riskieren, den Pilotensessel zu verlassen, um die

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