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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Jasper Wilder, gefolgt von einer Adresse im Tychotrichter. Die Information war erst kürzlich auf den neuesten Stand gebracht worden und folglich aktuell.
    »Danke«, sagte Flint.
    Jasper wirkte nun ruhig, doch es war eine unheimliche Ruhe, beinahe, als wären ihm einfach keine Gefühle mehr geblieben. »Die Wygnin haben gesagt, ich würde jetzt zu ihnen gehören. Ist das wahr?«
    Flint hatte als Raumpolizist früh gelernt, dass es nicht hilfreich war, in solchen Punkten zu lügen. Nur einen Teil der Wahrheit preiszugeben, war in Ordnung, aber lügen war das Schlimmste, was man tun konnte.
    John Harken beobachtete ihn aufmerksam.
    »Ich weiß nicht, ob das stimmt«, sagte Flint.
    »Also muss ich vielleicht wieder mit ihnen gehen?«, hakte Jasper nach.
    »Das versuchen wir herauszufinden.«
    Jaspers Unterlippe zitterte. »Aber wie kann ich denn zu ihnen gehören? Ich kenne sie doch nicht einmal.«
    »Ich weiß«, sagte Flint.
    »Sie werden mich doch retten, oder?«
    Flint seufzte leise. Das war ein Satz, von dem er wusste, dass er ihn nie vergessen würde, ganz gleich, wie diese Sache aus ausgehen mochte.
    »Ich weiß es nicht.« Sanft berührte Flint die wunden Hände des Jungen. »Aber ich werde es versuchen.«

 
7
     
    D ie übliche Dienstzeit der First Rank Detective Unit war inzwischen vorbei, die Büros geschlossen. Flint presste die Handfläche an die Tür. Das Schloss registrierte seinen Handabdruck zusammen mit seiner Körpertemperatur und der Bewegung des Blutes in seinen Adern, um sicherzustellen, dass es sich nicht nur um die richtige Hand handelte, sondern auch, dass ihr Eigentümer noch am Leben war. Natürlich gab es tausend Möglichkeiten, solch ein Schloss zu überwinden, aber sie alle auszuschließen, erforderte derart weitreichende technologische Verbesserungen, dass die Kuppel sich die Upgrades schlicht nicht leisten konnte.
    Die Einheit war im vierten Stockwerk der First Detective Division untergebracht. Die Gebäude der Strafverfolgungsbehörden umkreisten den Armstrong City Complex. In den Anfangstagen der Mondbesiedelung, als Armstrong noch eine Erdkolonie gewesen war, hatte ein Mangel an Arbeitskräften geherrscht. Die Kuppelpolizei hatte folglich nicht nur die Geschehnisse innerhalb der Kuppel im Auge behalten müssen, sondern auch die Außenaktivitäten sowie jene im Mondorbit. Diese Pflichten hatten Aufbau und Zusammensetzung der Sicherheitskräfte bestimmt, und so waren die einzelnen Berufe im Bereich der Strafverfolgungsbehörden zu den wichtigsten von Armstrong geworden.
    Dieser Teil der Einheit, in dem die unteren Ränge der Detectives untergebracht waren – Detectives im ersten Berufsjahr und solche, die nicht mehr höher aufsteigen konnten wie DeRicci – war die größte Abteilung. So klein sie auch sein mochten, hatte doch auch hier jeder Detective ein eigenes Büro. Hilfskräfte, die überwiegend aus anderen Berufen rekrutiert wurden, saßen an den zusammengruppierten Arbeitstischen in der Mitte des Gebäudeteils.
    Flint ging an den Assistenztischen vorbei. Sie waren sauber, die Oberflächencomputer abgeschaltet, das Licht erloschen. Die Assistenten hatten die Aufgabe, Hinweisen und Spuren nachzugehen und grundlegende Nachforschungen bezüglich der diversen Gesetze anzustellen, denen die Detectives Geltung zu verschaffen hatten, aber häufig wurde ihnen eine Menge Kleinarbeit aufgebürdet, für die sie nicht bezahlt wurden.
    Flint hatte sich den Job vor einigen Jahren angesehen, als er zum ersten Mal daran gedacht hatte, sich den Sicherheitskräften anzuschließen. In jener Zeit wäre er für die Assistenzarbeit besser geeignet gewesen. Er hatte Computersysteme entworfen, hackersichere Schutzprogramme. Nicht, dass irgendein System je vollkommen hackersicher sein könnte, aber die meisten Schwierigkeiten ließen sich durch ein Upgrade aus der Welt schaffen.
    Um etwas hackersicher zu machen, hatte er zunächst lernen müssen, wie man hackt, und er war gut darin gewesen. Als er sich erstmals bei der Strafverfolgungsbehörde beworben hatte, war man genau an diesen Fähigkeiten interessiert gewesen.
    Er war derjenige gewesen, der darauf bestanden hatte, bei Traffic zu arbeiten. Etwas anderes zu machen. Etwas, das ihn weit vom City Complex fortführte. Und von all den Erinnerungen, die mit diesem Ort verbunden waren.
    Flint stieß die Tür zu seinem kleinen Büro gleich hinter DeRiccis etwas größerem auf. Drinnen bewahrte er eine Hand voll Andenken auf: seine kristallenen

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