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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Abschlusszertifikate – das erste stammte von der Polizeischule, das andere von seinem erfolgreich abgeschlossenen Detectivelehrgang – sowie Erinnerungsstücke aus wichtigen Fällen, die er als Raumpolizist bearbeitet hatte, wie zum Beispiel eine winzige Halskette, die ihm ein Ebekind geschenkt hatte, nachdem seine Eltern sicher in einer Muschel untergebracht worden waren, die Flint einem Schmuggler abgenommen hatte, der mit Erdartefakten gehandelt hatte.
    Aber sein wichtigstes Erinnerungsstück bewahrte er in der oberen linken Schublade auf: einen kleinen Stoffhund, dessen Fell glattgerieben und dessen Hinterbein unter dem Griff einer winzigen Hand dünn geworden war. Er sah ihn kaum jemals an und berührte ihn fast nie; aber zu wissen, dass er da war, half ihm, ehrlich zu bleiben und nicht zu vergessen, aus welchen Gründen er diese verrückte Karriere eingeschlagen hatte, aus welchen Gründen er sie weiterverfolgen musste.
    Flint setzte sich und rieb sich mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand die Augen. Kaum hatte er die Gewahrsamsräume verlassen, hatte er Kontakt zu Jaspers Eltern, Jonathan und Justine Wilder, aufgenommen. Sie hatten beinahe ekstatisch reagiert und vorgehabt, das erste verfügbare Shuttle zu nehmen, das im Tychotrichter startete. Ehe Flint sie angerufen hatte, hatte er die Behörden in Tycho kontaktiert und sein Problem dargelegt, woraufhin man ihm versprochen hatte, jemanden zum Haus der Wilders zu schicken und dafür Sorge zu tragen, dass die jüngeren Kinder sicher waren.
    Das war alles, was Flint in diesem Fall tun konnte.
    Aber das Baby bereitete ihm Sorgen – und nicht nur, weil es ihn an Emmeline erinnerte. Der Junge hatte, genau wie Jasper, einen Chip in der linken Schulter. Dieser wies ihn als Ennis Kanawa aus der Gagarinkuppel aus. Die Mutter des kleinen Ennis hatte Flints Anruf entgegengenommen und ihre tiefe Dankbarkeit dafür zum Ausdruck gebracht, dass die Behörden von Armstrong ihren Sohn gefunden hatten.
    Sie hatte nicht gefragt, warum der Junge bei den Wygnin gewesen war.
    Das beunruhigte Flint. Er hoffte, es war ein Versehen, hoffte, die Mitteilung, ihr Sohn sei noch am Leben, hätte sie so glücklich gemacht, dass sie einfach vergessen hatte, die nächste Frage zu stellen. Aber seine Instinkte sagten ihm, dass da mehr dahinter steckte, und er fürchtete, dass er gerade einer Familie falsche Hoffnungen gemacht hatte.
    Flint sah durch die Verbindungstür. DeRicci war nicht in ihrem Büro. Sie hatte seine Anrufe nicht beantwortet; daher hatte er gehofft, sie hier anzutreffen. Er war nicht überrascht, dass das nicht der Fall war, nur enttäuscht. Er hätte zu gern erfahren, wie ihr Nachmittag mit den Wygnin verlaufen war.
    Aber ihre Lichter brannten noch, was bedeutete, dass sie erst vor kurzem hier gewesen war. Auch ihr Oberflächencomputer, das Gerät, dass laut Dienstanweisung alle Detectives für die Suche nach wichtigen Informationen und die Aktenverwaltung benutzen sollten, war noch aktiviert. Jeder Vorgang, der mit einem Oberflächencomputer bearbeitet wurde, wurde automatisch in der Datenbank des Departments aufgezeichnet, was die Dinge für die Anklagebehörde leichter machte, wenn es zu einem Prozess kam.
    Flint hasste das Oberflächensystem mit der niedrigeren Zugriffsgeschwindigkeit und dem unangenehmen Bildschirm, aber er akzeptierte die Notwendigkeit. Er hatte mehr als einen Fall scheitern sehen, nur weil der ermittelnde Beamte die Arbeit auf seine eigene Weise und mit seinem eigenen System erledigt hatte, statt das des Departments zu nutzen.
    Die Theorie lautete, dass persönliche Links modifiziert werden konnten, die des Departments jedoch nicht. Das traf auch nicht mehr zu als die Vorstellung, ein Handabdruck als Türöffner könne einen Kriminellen davon abhalten, das System zu umgehen, aber in den Ohren von Geschworenen hörte es sich einfach gut an.
    Flint aktivierte seinen Oberflächencomputer. Wie er gehofft hatte, wartete bereits eine Nachricht im Computersystem auf ihn. Sie stammte von den Forensikern. Sie hatten die Opfer des Disty-Rachemordes identifiziert. Die Dateien mit ihren Daten waren beigefügt.
    Flint öffnete die Dateien und sah Gesichter, die nicht mehr da gewesen waren, als die Leichen gefunden worden waren. Zwei Männer und eine Frau, ehemalige Collegefreunde aus Stanford, die zum ersten Mal die Erde verlassen hatten. Alle waren Manager in mittlerer Position ohne Familie, die in verschiedenen Teilen der Welt gelebt hatten.
    Als er

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