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Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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eintreffen würden und dass sich diese Eltern gute Anwälte leisten konnten.
    Denn es gab nicht mehr viel, was sie tun konnte, wollte sie ihren Job behalten.

 
11
     
    D ie Kuppel des Raumdocks schloss sich über der Jacht. Ekaterina spürte einen Ruck, als die Jacht unbeholfen auf dem Boden aufsetzte. Dann glitt sie noch ein bisschen weiter – sie war zu schnell hereingekommen –, ehe sie schließlich aufhörte, sich zu bewegen.
    Ekaterina schlug die Hände vors Gesicht. Für einen Moment war sie da draußen nicht sicher gewesen, ob sie die Landung überleben würde. Auch wenn ein Mitarbeiter der Raumflugkontrolle sie per Funk so gut er konnte angeleitet hatte, auch wenn die Schiffsautomatik den größten Teil des Landevorgangs übernommen hatte, hatte sie dennoch diese tiefe Unsicherheit empfunden. Die Art, wie die Jacht getrudelt hatte, als sie versucht hatte, die Geschwindigkeit zu drosseln; das Kippen, als sie auf Automatik umgeschaltet hatte; das Ächzen des Metalls, als der Atmosphärendruck sich beim Einflug in die Hauptkuppel des Hafens zu schnell verändert hatte.
    Nun. Sie war noch nicht tot.
    Der Gedanke verlieh ihr Kraft. Ekaterina richtete sich auf und löste den Sicherheitsgurt. Sie hatte keine Ahnung, wie lange sie am Ruder dieser verdammten Jacht gesessen hatte, und sie war nicht überzeugt, dass sie das je erfahren wollte.
    Aber wie lange das auch gewesen sein mochte, es war doppelt so lange her, seit sie etwas gegessen hatte, und sie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie zum letzten Mal geschlafen hatte. Wenn sie sich nicht ausreichend um sich selbst kümmerte, würde ihr Körper das übernehmen. Schon jetzt spürte sie die Auswirkungen der Furcht, des Raumflugs und der Anstrengung in ihrem überbeanspruchten Leib.
    In ihren wildesten Vorstellungen hatte sie nicht erwartet, hierher zu kommen, allein und ohne Hilfe. Ekaterina hatte mit einem neuen Leben gerechnet – etwas Einfachem, Bequemem, nicht vertraut, aber machbar. Aber nicht damit. Niemals.
    Sie erhob sich und musste sich an der Konsole festhalten, um nicht zu stürzen. Ehe sie irgendetwas anderes tat, griff sie nach dem Handheld, den Jenny ihr gegeben hatte. Er enthielt ihren falschen Namen und das Guthaben, das auf ihrem Konto sein sollte.
    Das könnte sie weiter bringen – falls sie es schaffte, von diesem Schiff herunter und aus dem Hafen zu kommen. Die Rev konnten jeden Moment hier sein und sie gleich am Hafen einfangen. Aber die meisten Aliens besaßen keine Visa, die es ihnen gestatteten, sich außerhalb des Hafens aufzuhalten, vor allem, wenn sie überhaupt nicht geplant hatten, hier zu landen.
    Es war lange her, seit Ekaterina zum letzten Mal in der Armstrongkuppel gewesen war, aber sie war ihr nicht fremd. Und sie konnte von Glück reden, gerade hier gelandet zu sein. Sie kannte die Gesetze; vermutlich kannte sie sogar einige der Bewohner, überwiegend Leute, die sie verteidigt hatte, Leute, die kein Problem damit hatten, das Recht ein wenig zu beugen. Wäre sie irgendwo anders auf dem Mond gelandet, hätte sie vermutlich nicht so viel Glück gehabt. Sie hatte die Armstrongkuppel nur einmal verlassen, wegen eines Klienten in Glenn Station – und sie hatte außerhalb des Hochgeschwindigkeitszuges, des kostspieligen Hotels und des Gerichtssaals nicht viel zu sehen bekommen.
    Ekaterina musste sich konzentrieren. Ein letztes Mal öffnete sie die Handtasche, löste den Saum und legte die Laserpistole in die Tasche, die speziell für Waffen angefertigt worden war. Nun würde sich keine verdächtige Beule in ihrer Handtasche zeigen, und eine oberflächliche Suche würde nicht viel zutage fördern.
    Es war ein Risiko, aber eines, das sie eingehen musste. Ekaterina wollte auf keinen Fall ohne die Waffe irgendwohin gehen. Sie hatte ihr schon einmal das Leben gerettet, und sie hoffte, so würde es wieder sein.
    Stimmen erklangen über die Kommunikationsanlage, fragten nach Dingen, die Ekaterina nicht hatte: Registriernummern, Identifikation, Unbedenklichkeilsbescheinigung. Sie ignorierte sie.
    Sie musste die richtigen Spielzüge zur richtigen Zeit machen, denn sie würde nur eine Gelegenheit bekommen, aus dem Hafen zu fliehen.
    Ihre Erschöpfung und ihr Hunger würden ihr dabei gute Dienste leisten.
    Sie legte eine Hand an den Kopf und stolperte zur Hauptluke. Sollte jemand an Bord gekommen sein, so würden ihre Bewegungsabläufe keinerlei Misstrauen erwecken.
    Ekaterina drückte auf den Knopf, der den Luftabschluss deaktivierte,

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