Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Miles Flint 01 - Die Verschollenen

Titel: Miles Flint 01 - Die Verschollenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
Vom Netzwerk:
hoffen, dass er sich hier nicht lange würde aufhalten müssen.
    »Fang mit der letzten Kommunikation an und geh dann weiter zurück«, befahl er.
    »Ich habe keine Daten im Kommunikationslogbuch«, verkündete der Computer.
    »Ich dachte, deine Standardeinstellung lautet, jegliche eingehenden und ausgehenden Mitteilungen automatisch zu erfassen?«
    »Diese Mitteilungen wurden von meinem System entfernt, als das ursprüngliche Ziel erreicht war.«
    »Gelöscht oder vollständig entfernt?«
    »Gelöscht.«
    »Dann rekonstruiere die Informationen, und spiel sie ab.«
    »Dafür liegt keine korrekte Automation vor«, sagte der Computer.
    »Natürlich tut sie das«, widersprach Flint.
    »Die Automation muss vom Schiffseigner stammen«, entgegnete der Computer.
    »Diese Jacht wurde durch die Behörden der Armstrongkuppel konfisziert. Das Eigentum an der Jacht wurde damit rechtmäßig auf den Hafen von Armstrong übertragen. Ich bin ein Repräsentant der Behörden von Armstrong und folglich einer von vielen neuen Eigentümern.« Flint hatte diese Ansprache schon etliche Male gehalten, aber noch nie als Detective, nur als Raumpolizist.
    »Verstanden.« Hier drin klang die Stimme des Computers lauter. »Das Schiff hat eine große Distanz zurückgelegt, ohne dass die Kommunikationssysteme zum Einsatz gekommen sind. Möchten Sie die Kurskoordinaten und die Informationen über den Bestimmungsort haben?«
    »Jetzt nicht«, antwortete Flint. Er war klug genug, dem Computer keine uneingeschränkte Absage zu erteilen. Manche Schiffscomputer arbeiteten so linear, dass eine einzige uneingeschränkte Absage es für alle Zeiten unmöglich machte, die entsprechenden Informationen abzurufen.
    »Letzter gesprochener Logbucheintrag«, sagte der Computer.
    »D.I.E.M. hier ist die Porig.« Die Stimme klang nasal und flach, beinahe hohl, wie die meisten Disty-Stimmen.
    »Sprechen Sie, Pong«, antwortete eine Männerstimme. Er sprach mit einem Akzent, den Flint als von der Erde stammend einordnete, ohne ihn jedoch genauer eingrenzen zu können.
    »Wir werden den Treffpunkt in fünfzehn Erdenminuten erreichen. Haben Sie unser Paket?«
    »Paket plus Zubehör. Wir gehen von Bord, sobald die Zahlung erfolgt ist.«
    »Zahlung erfolgt jetzt.«
    »Vergessen Sie den Bonus für das Zubehör nicht«, sagte die männliche Stimme.
    »Wie vereinbart wird außerdem ein Bonus für Zubehör geschickt.« Dann herrschte vorübergehend Schweigen, vermutlich, weil der Mann damit beschäftigt war, den Geldtransfer zu kontrollieren. Dann:
    »Ist doch immer wieder eine Freude, Geschäfte mit euch zu machen, Leute.«
    »Dieser Umgangston ist dem Ernst dieser Angelegenheit nicht angemessen.« Der Disty gab sich noch trockener, als Flint es von dieser Spezies gewohnt war.
    »Keine Sorge, Porig. Ich wollte mich nur abmelden. D. I. E. M. Ende.«
    Das Logbuch lief weiter. Flint ertappte sich dabei, wie er die Luft anhielt.
    »Vorletzter Eintrag«, sagte der Computer.
    »Sichern«, sagte Flint. »Mir reicht der eine. Sind die anderen heruntergeladen worden?«
    »Ja«, antwortete der Computer.
    »Dann habe ich alles, was ich an Audiodaten brauche.« Flint war ein wenig schwindelig, was zum Teil an dem Gestank liegen mochte, aber er hegte den Verdacht, dass das nicht alles war.
    Diese Jacht benutzte dieselbe Kennzeichnung wie die andere. Laut allen Flint bekannten Regelwerken war das nicht gestattet. Der Name schien aus Initialen zu bestehen, aber er nahm an, er könnte auch irgendwie gesprochen werden. D’Eye ee’m, vielleicht. Er würde alle Möglichkeiten überprüfen müssen, sobald er wieder im Revier war.
    Flint atmete hörbar aus. »Computer«, sagte er, »ich brauche alle Informationen über D.I.E.M. aus deiner Datenbank.«
    »Ich arbeitete lediglich im Standardbetrieb. Ich speichere keine persönlichen Informationen«, erwiderte der Computer.
    »Wurdest du je für persönliche Informationen herangezogen?«, fragte Flint.
    »Nein«, entgegnete der Computer.
    Flint nickte. Damit hatte er schon gerechnet. »Dann liefere mir einen kurzen Überblick über die Geschehnisse, die zu den Schäden am Rumpf geführt haben. Sind die …?«
    Sein Link piepte.
    »Anfrage sichern«, sagte er. »Daten bereit halten, bis ich sie abrufe.«
    Dann beantwortete er den Anruf, indem er an sein Ohrläppchen fasste und lediglich die Audioverbindung aktivierte. Er wollte nicht, dass irgendjemand sah, wo er sich befand – vor allem, weil er den Anblick dieses Tatorts niemandem anderen

Weitere Kostenlose Bücher