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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Booth gerade gegen eine der wichtigsten Regeln seines eigenen Arbeitgebers verstoßen. Er hätte Informationen herausgegeben, ohne sich das Einverständnis von oben zu holen.
    »Nein«, antwortete Flint. »Ich bin jetzt Lokalisierungsspezialist. Ich arbeite an einem Fall, der mit dem Marathonfall in Verbindung stehen könnte. Ich muss mit Noelle reden.«
    »Hast du noch Zugriff auf ihre persönlichen Links?«
    »Ja«, sagte Flint, »und wie üblich sind sie deaktiviert.«
    Booth grinste. »Das ist unsere Noelle. Ich werde ihr ausrichten, dass du sie sprechen willst.«
    »Hör mal, Craig«, sagte Flint, »vielleicht kannst du mir eine Frage schon jetzt beantworten: Ist die Zweig an einer Virusinfektion gestorben?«
    »Während sie ein Rennen gelaufen ist? Was hast du denn für Probleme?«
    Flint verstand die Frage absichtlich falsch. »Ich bin im Auftrag eines Freundes auf der Suche nach Informationen. Einer seiner Kollegen ist an einem verdächtigen Virus gestorben, und ich schätze, der Typ kannte Zweig. Sie waren kurz vor seinem Tod zusammen. Darum überprüfe ich auch diese Sache.«
    »Ein Virus?« Booth legte die Stirn in Falten. »Ich schätze, davon hätten wir erfahren. Die Leiche ist hier; aber ich weiß definitiv, dass niemand aus dem Büro des Gerichtsmediziners mit einem Außenstehenden reden wird, auch wenn er mal dazugehört hat.«
    »Schon klar.«
    »Ich werde mal sehen, ob ich DeRicci für dich ranholen kann. Kann aber ein paar Tage dauern. Ich schätze, dieser Fall wird sie alle Zeit kosten, die sie hat.«
    »Wenn ich wegen des Virus recht habe«, gab Flint zu bedenken, »dann habe wir keine paar Tage. Kannst du ihr eine Botschaft über den Notfalllink zukommen lassen?«
    »Der ist nur für hausinterne Angelegenheiten.«
    »Ich weiß.« Flint achtete darauf, in ruhigem Ton zu sprechen, obwohl er allmählich die Geduld verlor. Natürlich wusste er, dass die Notfalllinks nur für polizeiinterne Botschaften genutzt werden durften. Er hatte selbst einmal so einen Link besessen. »Ich mache keine Witze, Craig. Wenn dieses Virus tatsächlich in Armstrong ist, dann stecken wir in ernsthaften Schwierigkeiten.«
    »Hast du nicht gesagt, irgendein Typ wäre daran gestorben?«
    »Und bis jetzt wird das als einmaliger Fall betrachtet. Die Krankheit ist im Anfangsstadium leicht zu übersehen.« Er hatte keine Ahnung, ob das stimmte, aber es hörte sich gut an. »Und wenn wir ihn zu lange übersehen, bekommen wir ihn nicht mehr in den Griff.«
    Booth sog so scharf die Luft ein, dass sie pfeifend an seinen Zähnen vorbeiströmte. »Du willst damit doch nicht etwa sagen, was ich denke, dass du sagen willst, oder?«
    Flint nickte. Die Polizeibeamten wurden jährlich hinsichtlich der Gefahren einer möglichen Epidemie innerhalb der Kuppel geschult. Kaum etwas wurde in der Stadt so sehr gefürchtet wie eine Seuche.
    »Mist. Ich sehe zu, was ich für dich tun kann. Die werden mir nicht viel erzählen, aber ich weiß, dass sie mit Noelle reden. Weiß sie, wie sie dich kontaktieren kann?«
    »Meine Links sind noch die gleichen wie früher«, sagte Flint nur für den Fall, dass Booth die Informationen doch selbst heranschaffen konnte.
    »Alles klar«, sagte Booth. »Du wirst innerhalb von ein, zwei Stunden von jemandem hören. Reicht das?«
    »Es muss«, erwiderte Flint.
    Booth nickte; dann verschwand sein Kopf von Flints Schreibtisch. Flint fühlte sich verwirrt, und das lag nicht allein daran, das Booth’ geisterhafte Präsenz ihn verlassen hatte.
    DeRicci bekam noch immer die schlimmsten Fälle und war doch eine der Besten in der ganzen Truppe.
    Flint hoffte, dass Wagner sich in Bezug auf das Virus geirrt hatte. Denn sollte er sich nicht geirrt haben, dann war DeRicci dem Virus vermutlich bereits ausgesetzt gewesen.
    DeRicci und jeder Mitarbeiter in der Gerichtsmedizin. Leute, die Flint kannte. Leute, die ihm etwas bedeuteten.
    Leute, die womöglich nicht ahnten, womit sie es zu tun hatten, bis es zu spät sein würde.

 
26
     
    E ve Mayoux mochte der Dreh- und Angelpunkt ihrer ganzen Ermittlungsarbeit sein – genau, wie Broduer gesagt hatte –, aber im Moment hatte die arme tote Frau DeRiccis gesamte Untersuchung über den Haufen geworfen. Alle Befragungen, die DeRicci und ihre Kollegen bereits durchgeführt hatten, würden wiederholt werden müssen. Und all die Arbeit, die das forensische Team geleistet hatte – einschließlich der Aufgaben, die van der Ketting auf DeRiccis Anweisung hin übernommen hatte –,

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