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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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dass es schien, als sei der Tod eines anderen Menschen nichts im Vergleich zu diesem Rennen.
    DeRicci hasste Leute wie Chaiken, und sie musste einmal tief durchatmen, um ihm nicht zu sagen, was sie über ihn dachte.
    »Was ist so besonders an diesem Todesfall?«, wiederholte sie leise. »Tja, das ist im Grunde ganz einfach zu beantworten. Dieser Todesfall ist ein Mord.«
    Lakferd keuchte. Die anderen fünf starrten sie an, als wäre sie verrückt geworden. Hinter ihnen flogen immer mehr Läufer mit erhobenen Armen über die Ziellinie.
    Chaiken sah seine Kollegen ebenso wenig an wie die Monitore. Stattdessen stierte er DeRicci an, als könne er durch sie hindurchsehen. Seine Haltung war unverändert. Das Gleiche galt für seine Miene. Ebenso gut hätte sie ihm gerade erzählt haben können, dass sie ein rekonstituiertes Hähnchen einem echten vorzöge.
    »Wie können Sie überhaupt wissen, dass jemand ermordet wurde?«, fragte er.
    Er griff nicht ihre Informationen an, sondern ihre Fachkompetenz. Er wollte sie von diesem Marathon weg haben, als wäre sie für den Mord verantwortlich.
    »Ich habe diverse Dinge entdeckt, die mich davon überzeugt haben, dass es sich um einen Mord handelt.« DeRicci hatte nicht die Absicht, ihnen zu erzählen, um welche Dinge es sich handelte. Derzeit war jeder verdächtig, der irgendetwas mit dem Marathon zu tun hatte. Zwar glaubte sie nicht, dass die Organisatoren etwas mit dem Mord zu tun hatten, aber sie war gezwungen, auf Basis einer Eingebung zu arbeiten, statt auf der Grundlage von Tatsachen. Und außerdem gefiel ihr Chaikens Haltung nicht.
    Vielleicht irrte ihre Eingebung aber auch.
    »Im Moment«, fügte sie hinzu, »ist das Spurensicherungsteam vor Ort und sammelt Beweise.«
    »Mit einem Mord werden wir nicht fertig«, bemerkte eine der Frauen. »Die machen uns den Laden für alle Zeiten dicht.«
    Lakferd nickte. Er wollte etwas sagen, aber DeRicci kam ihm zuvor.
    »Ich denke, das könnte die Absicht sein, die hinter der ganzen Sache steckt.«
    Alle sahen sie an. Sogar Chaiken machte einen verblüfften Eindruck. Endlich hatte auch er so etwas wie Gefühl gezeigt. Es war, als könne er den Gedanken nicht ertragen, den Marathonlauf zu verlieren, als wäre die Veranstaltung so lebendig wie er selbst.
    »Warum?«, fragte er mit zitternder Stimme. »Warum sollte jemand daran interessiert sein?«
    »Von dem ›Warum‹ sind wir noch sehr weit entfernt«, sagte DeRicci. »Aber ich nehme an, dass jemand versucht, Sie hereinzulegen. Es sieht aus, als wäre der Leichnam dort abgelegt worden, damit er während des Rennens entdeckt wird.«
    »Das ist unmöglich«, sagte Lakferd. »Wir haben Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Vor Rennbeginn kommt niemand nach draußen.«
    »Niemand?«, hakte DeRicci nach.
    »Niemand«, bestätigte Lakferd. »Natürlich abgesehen von unserem Stab.«
    DeRicci wartete, bis er selbst merkte, was er da gerade gesagt hatte.
    Seine Wangen liefen rot an, und seine Augen weiteten sich. Die anderen fünf Organisatoren schüttelten die Köpfe.
    »Das können keine Stabsangehörigen gewesen sein«, erklärte Chaiken. »Wir sind alle schon seit Jahrzehnten bei dieser Veranstaltung dabei. Niemand von uns würde sie ruinieren wollen.«
    »Aber Sie beschäftigen Freiwillige, nicht wahr? Leute, die die Tische besetzen oder beim Aufbau helfen. Und was ist mit den Sanitätern? Das sind doch sicher auch nicht jedes Jahr dieselben Leute.« DeRicci sprach in sanftem Ton. Augenblicklich lieferte ihr der Schock, der von den Organisatoren Besitz ergriffen hatte, einen Vorteil, und sie hatte vor, ihn auszunutzen.
    »Wir überprüfen jeden von ihnen«, wandte die Frau ein.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte DeRicci. »Leute zu überprüfen hält die aber nicht zwangsläufig davon ab, etwas Schlimmes zu tun.«
    »Wenn diese Person auf der Strecke abgelegt worden ist«, fragte Chaiken, »wie ist sie dann an ihre Trikotnummer gekommen?«
    »Das ist eine der Fragen, die wir beantworten müssen«, sagte DeRicci.
    Chaiken sank auf einen Stuhl. »Was für eine Schweinerei.«
    Allmählich fing er an zu verstehen.
    »Und es wird noch schlimmer«, fuhr DeRicci fort. »Wir müssen jeden befragen, der etwas mit dem Marathon zu tun hat.«
    »Das dachte ich mir bereits«, entgegnete Lakferd. »Wir haben selbstverständlich die Namen und Adressen aller Mitarbeiter. Jeder ist verlinkt. Das ist Grundvoraussetzung für den Zutritt. Da wir alle Informationen bereithalten, können Sie ganz nach Belieben

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