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Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Miles Flint 02 - Die Lautlosen

Titel: Miles Flint 02 - Die Lautlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Flint?«
    Ja, hätte er am liebsten geantwortet, und es war erstaunlich einfach. Aber das tat er nicht. Stattdessen verlagerte er kaum merklich das Gewicht und fragte: »Hat Ihre Kanzlei je zuvor die Dienste eines Lokalisierungsspezialisten in Anspruch genommen?«
    »Natürlich«, antwortete Astrid Krouch. »Falls Sie nicht verstanden haben, für wen ich arbeite, ich bin bei …«
    »Ich habe gehört, was Sie gesagt haben. Soll ich jetzt beeindruckt sein?«
    »Wir sind überall in den bekannten Welten mit Zweigstellen vertreten.«
    »Wenn Sie einer so wichtigen Kanzlei angehören«, sagte Flint, »dann unterhalten Sie doch sicher längst Geschäftsbeziehungen zu dem ein oder anderen Lokalisierungsspezialisten, ganz abgesehen von Ihren Kopfgeldjägern.«
    »Wir arbeiten nicht mit Kopfgeldjägern, Mr.. Flint. Wir sind eine körperschaftsfreundliche Kanzlei.«
    Die zugrundeliegende Annahme lautete, dass Körperschaften häufiger als andere Unternehmen Mitarbeiter verschwinden lassen mussten. Körperschaften wollten so wenig, dass ihre Angestellten geschnappt wurden, wie die Angestellten selbst, und deshalb würden Körperschaften nicht mit Kopfgeldjägern zusammenarbeiten.
    »Aber Sie unterhalten Geschäftsbeziehungen zu Lokalisierungsspezialisten«, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste.«
    Weil sie eine neue Anwältin war, und weil dies ihr erster Besuch bei einem Lokalisierungsspezialisten war. Jemand hatte diesen Besuch sorgfältig geplant.
    »Wir haben früher mit Paloma zusammengearbeitet«, sagte sie.
    Flint nickte und wartete.
    »Ich bin überzeugt, meine Vorgesetzten waren der Ansicht, sie wäre noch immer aktiv.«
    Daran zweifelte er. Er war im Gegenteil davon überzeugt, dass sie ganz genau wussten, wann Paloma aufgehört hatte. Und er war auch überzeugt, dass ihnen durchaus klar war, dass es sich bei ihm um einen Neuling in dem Geschäft handelte.
    Paloma hatte ihn gewarnt, dass er es in seinem ersten Jahr häufig mit Anwälten, Versicherungsagenten und anderen Leuten zu tun bekommen würde, die gleichzeitig Kopfgeldjäger beschäftigten. Diese Leute gingen schlicht davon aus, dass jeder neue Lokalisierungsspezialist zu naiv sein würde, auf die Idee zu verfallen, ein Kopfgeldjäger könnte sich an seine Fersen heften, um einen Verschwundenen aufzutreiben.
    Später würden die Aufträge von Anwälten, Versicherungsagenten und anderen das Fundament seines Geschäfts bilden: ehrliche Auftraggeber, die keine Kopfgeldjäger anheuerten. Aber zunächst, so hatte Paloma ihn gewarnt, würde Flint es schwer haben, einen seriösen Fall von einem manipulierten zu unterscheiden.
    »Nun, das ist sie nicht«, entgegnete Flint. »Erzählen Sie das Ihren Vorgesetzten. Und sagen Sie Ihnen, sie sollen sich an ihre zweite Garde wenden. Ich habe bereits genug zu tun.«
    Krouch musterte ihn mit gerunzelter Stirn, als hätte sie noch nie irgendjemanden sagen hören, er hätte genug zu tun. »Ich denke, Sie könnten an dem Fall interessiert sein, Mr.. Flint. Er ist einfach, erfordert wenig Zeit, und wenn Sie gerade erst angefangen haben, können Sie sich auf die Schnelle ein gutes Honorar verdienen.«
    Jetzt versuchte sie es über den finanziellen Aspekt, ein Punkt, der ihn ebenfalls wenig interessierte. Vor einem Jahr war er über einen Fall gestolpert, der sich so gut für ihn bezahlt gemacht hatte, dass er nie wieder arbeiten musste.
    »Danke, aber nein danke«, erwiderte er und griff nach dem Stuhl, den sie offensichtlich nicht zu benutzen gedachte. Er hob ihn wieder über seinen Schreibtisch und stellte ihn an seinen angestammten Platz. »Ich bin nicht interessiert.«
    »Nicht interessiert? Aber es ist ganz einfach.«
    »Das sagten Sie bereits.« Er ging um den Schreibtisch herum und ließ sich auf dem Stuhl nieder. »Glauben Sie mir, das ist kein zündendes Argument.«
    »Schnelles Geld ist für Sie kein zündendes Argument?« Jemand, der so etwas von sich behauptete, war ihr offenbar auch noch nicht begegnet.
    Flint schüttelte den Kopf. »Einfache Fälle, die schnelles Geld versprechen, sind exakt die Fälle, die ich zu meiden pflege.«
    »Aber …«
    »Einen guten Tag noch, Ms Krouch«, sagte er.
    Sie rührte sich nicht. »Aber …«
    »Sie können jetzt mein Büro verlassen«, sagte er.
    »Ich bin …«
    »Oder«, fügte er hinzu und reckte das Kinn ein wenig hoch, »ich geleite Sie persönlich hinaus.«
    Erneut klappte sie ihren Mund auf diese eigenartige Weise auf und zu; doch dieses Mal

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