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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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nicht mehr voran, und die Menge wogte um sie herum und drängte sie immer dichter zusammen.
    Es ist eine Kränkung, das stimmt, übermittelte sie, und wir müssen damit leben.
    Ihre Leute mussten erkennen, wie wichtig dieser Moment war, wie sehr sie die Unterstützung der Allianz brauchten. Wenn sie nun irgendetwas anfingen, würde die Allianz nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen.
    Gar nichts.
    Anatolya stolperte und jemand fing sie am Arm ab – ein Angehöriger ihres Teams. Aber sie hätte gar nicht erst stolpern dürfen. Die Menge wurde wilder.
    Noch ein Teammitglied griff nach dem Schild, und sie fühlte Panik in sich aufwallen.
    Nein!, rief sie über ihre Links und fragte sich, wie irgendjemand sie nicht hatte verstehen können. Nein! Denkt nach! Das könnte eine Bombe sein!
    Die Hand sank herab, aber es war zu spät. Jemand in der Menge brüllte: »Mörder!«, und die Stimme erklang deutlich vernehmbar über all dem Lärm.
    Anatolya stolperte erneut. Ihre Leute wurden herumgestoßen.
    »Mörder!«, brüllte die Stimme noch einmal.
    Anatolya brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass die Stimme Alkan sprach.
    »Wir sind nicht schlimmer als ihr!«, brüllte Gianni in derselben Sprache, und Anatolya stockte der Atem. Der Köder hatte funktioniert, und ihr ältester Freund, ihr Beschützer, hatte ihn geschluckt.
    Der Mann, der die größte Schuld auf sich geladen hatte, verlor die Nerven, und die Falle schnappte zu. Wie lange war es her, seit er zum letzten Mal einen Idonae gesehen hatte? Zwei Jahrzehnte? Drei?
    Die Idonae gaben einen Kreischlaut von sich, ein gleichklingender Ton, der über die Menge hallte und sie zum Schweigen brachte. Dann stieben sie auseinander und bettelten lautstark um Schutz vor den bösen Etaern.
    »Wir haben nichts getan«, sagte Anatolya, aber noch während sie sprach, sah sie, dass ihre Leute die Reihen aufgelöst hatten. Der Grund für ihr Stolpern war, dass sie ihre linke Flanke verloren hatte. Ihre Männer drängten vorwärts, drängten danach, die verräterischen Idonae in die Finger zu bekommen, die Lügner, die Etaes Ruf von Anfang an geschädigt hatten.
    Die Menge zerrte an ihren Leuten und stemmte sich gegen sie, um sie aufzuhalten. Aber das würde nichts helfen. Waffen erschienen, Hände rotierten, Arme dehnten sich – und Anatolya blickte zu den Medienfahrzeugen hinauf, die über ihnen schwebten.
    Es war eine Katastrophe, eine schreckliche Katastrophe, und sie verlor alles, wofür sie ihr Leben lang gearbeitet hatte.
    Sie wollte nach Gianni greifen, aber er war längst fort, war dabei, die Idonae zu verfolgen, die, so würde er schwören, ihre Chance, sich der Allianz anzuschließen, zunichte gemacht hatten.
    Aber die Idonae waren nur der Köder gewesen, und ihre Leute waren darauf hereingefallen, als hätte jemand genau gewusst, dass sie das tun würden.
    Anatolya ließ sich von der Menge anrempeln, ließ sich mitziehen – wie es schien, erkannte sie niemand, solange ihre Leute nicht um sie herum waren –, und sie stolperte voran, immer voran, jeder Schritt blind, allein und voller Schrecken.

 
30
     
    F lint wollte sich nicht in das System der Söldnervermittlung hacken, zumindest nicht von seinem eigenen Büro aus. Wenn irgendeine Organisation die Fähigkeit hatte, seine Spuren zurückzuverfolgen, dann wohl diese. Also beschloss er, zunächst einmal festzustellen, ob er die benötigten Informationen nicht auch auf andere Art bekommen konnte.
    Auf seinen frisch gesäuberten Rechnern liefen Dutzende von Suchen ab. Den größten Teil der letzten Stunde hatte er damit verbracht sicherzustellen, dass nichts Verdächtiges in seinem System zurückgeblieben war, nicht einmal ein Fragment eines Codes. Er war, so tiefer konnte, in die Strukturen seines Systems eingedrungen, hatte nach Geisterdateien gesucht, nach Echos, nach allem, was irgendwie verdächtig erschien, hatte gelöscht, was er konnte, und Informationen vernichtet, alles in dem Bemühen, so vorsichtig wie nur möglich zu sein.
    Flint hatte sogar das Hologramm vernichtet – Löschen hätte ihm nicht gereicht. Er wusste, wie man Signale in holografische Programme einbetten konnte; und wenn er das wusste, dann wussten das die Leute von der Söldnervermittlung auch.
    Aber er behielt das Bild, das er dem Überwachungsvideo verdankte. Dieses Bild ließ er gerade mit den erfassten Gesichtern von Neuankömmlingen im Hafen vergleichen. Und nicht nur hier, sondern überall im Sonnensystem. Falls nötig, würde er

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