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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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fliehen will«, murrte DeRicci.
    »Nein«, sagte Paloma. »Für Ermittlungen und zur Verteidigung. Er wird deutlich aggressiver vorgehen als ich es getan habe, ganz besonders, wenn er hinter Leuten her ist, von denen er glaubt, dass sie etwas angestellt haben.«
    DeRicci setzte sich und hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Der Sessel war weicher, als sie erwartet hatte. Sie fing sich mit Hilfe der Armlehnen ab. »Denken Sie, er hat diese Leute getötet? Eigentlich ist er zu klug, um hier in Armstrong einen Mord zu begehen. Wir haben Gesetze, und dabei ist es unwichtig, ob sein Beruf ihn ermuntert, sie zu befolgen oder nicht.«
    Paloma ging nicht auf ihre kleine Spitze ein. »Sie betrachten die Dinge im falschen Licht.«
    »Tatsächlich?«, entgegnete DeRicci. »Die Beweise deuten aber daraufhin, dass er in diese Todesfälle verwickelt ist.«
    »Die Beweise«, sagte Paloma und lehnte sich zurück, »zeigen lediglich auf, dass er vorsichtig ist – es sei denn, da ist noch etwas, das Sie mir nicht erzählt haben.«
    »Ich verschweige Ihnen lediglich die Identität der Opfer, das ist alles.« Was vollkommen reichte, ihr erhebliche Schwierigkeiten einzubringen. Paloma aufzusuchen, war riskant, wie es auch riskant gewesen war, Flint aufzusuchen.
    »Miles würde nie eine Waffe am Tatort zurücklassen«, sagte Paloma. »Genauso wenig wie Sie.«
    »Im Eifer des Gefechts könnte jedem ein Fehler unterlaufen.«
    »Und doch suchen Sie nach anderen Erklärungen; anderenfalls wären Sie nicht hier. Sie wollen wissen, warum er drei Menschen umgebracht und Sie hintergangen hat, indem er nicht mit ihnen gesprochen hat.«
    Als sie diese unverblümten Worte hörte, wollte DeRicci widersprechen. Aber das war tatsächlich der Grund, warum sie zu Paloma gegangen war. In DeRiccis Vorstellung stand Paloma neben Flint gleich an nächster Stelle.
    »Vergessen wir mal die Toten. Sprechen wir über Miles«, sagte Paloma. »Er ist nicht mehr Ihr Partner.«
    »Nein, das ist er nicht«, bestätigte DeRicci. »Aber wir haben zusammengearbeitet.«
    »Haben Sie das?«, fragte Paloma.
    »Beim Mondmarathon«, sagte DeRicci.
    »Nach dem Wenigen zu urteilen, was er mir erzählt hat, scheint mir eher, Sie haben beide jeweils einen eigenen Fall bearbeitet«, sagte Paloma. »Er lernt doch endlich, dass Lokalisierungsspezialisten allein arbeiten.«
    »Was auch immer das bedeutet«, kommentierte DeRicci.
    »Es bedeutet, dass er sich Ihnen nicht anvertrauen konnte. Es bedeutet, dass er keine vertraulichen Informationen weitergeben konnte. Und es bedeutet, dass er wusste, dass Sie gegen ihn ermitteln würden, und sehen wollte, was Sie vorzuweisen haben, ehe Sie ihn damit überraschen konnten.«
    »Tracer in mein Büro zu schleusen ist illegal«, bemerkte DeRicci.
    »Für Privatpersonen ist das überall illegal, aber ich wette, Sie werden auch im Sicherheitssystem der Toten einige von Flints Tracern finden. Das ist eine der Möglichkeiten, wie Lokalisierer Informationen gewinnen.« Paloma faltete die Hände. »Jeder lügt, wissen Sie. Darum stellen wir Nachforschungen über unsere Klienten an. Jeder lügt; also vergewissere dich, dass du die Wahrheit kennst, ehe du einen Fall übernimmst.«
    »Flint hat bestimmt nicht gedacht, dass ich lüge«, behauptete DeRicci und versuchte gleichzeitig, sich zu erinnern, was sie ihm erzählt hatte. Hatte sie gelogen? Wie viel hatte sie ausgelassen? Ihre Erinnerung an das Gespräch war verschwommen und gipfelte in seiner Weigerung, mit ihr zusammenzuarbeiten, und dem traurigen Ausdruck in seinem Gesicht, als sie sein Büro verlassen hatte.
    »Aber er kannte Sie«, sagte Paloma. »Er hat sich geweigert, Ihnen zu helfen, und er hat gewusst, dass Sie gezwungen sein würden, gegen ihn zu ermitteln.«
    »Ach so?«, erwiderte DeRicci. »Und warum kümmert ihn das, wenn er nichts zu verbergen hat?«
    »Ja, warum?«, gab Paloma zurück. »Vielleicht kümmert es ihn, dass seine Klienten tot sind.«
    DeRicci erschrak. Natürlich würde ihn das kümmern. Natürlich würde er die Angelegenheit untersuchen wollen. Das war Miles Flint, der Mann, den sie gekannt hatte. Wie war es möglich, dass sie nicht selbst daraufgekommen war?
    »Warum hilft er mir dann nicht?«
    »Diskretion.« Paloma lehnte sich wieder auf ihrem Sessel zurück. »Vielleicht wusste er aber auch, dass er selbst so tief in die Sache verwickelt ist, dass er Ihre Ermittlungen behindert hätte.«
    »Ich dachte, Lokalisierungsspezialisten sind nicht altruistisch«,

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