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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Rekordzeit. Ich kenne nur eine Person, die effektiv ermitteln kann, während um sie herum die Weh zusammenbricht, und das sind Sie, Noelle.«
    DeRiccis Mund war wie ausgetrocknet. »Andere Leute …«
    »Andere Leute haben nicht wie Sie schon andere Krisen überstanden. Außerdem muss ich gestehen, dass es dabei auch eine politische Komponente gibt.«
    Natürlich, dachte DeRicci.
    »Wenn Sie sagen, der und der hat das getan, werden die Leute Ihnen glauben, während sie Kinyone oder Stevens vielleicht nicht glauben würden. Sie haben die Erfahrung schon gemacht, und Sie sind bekannt dafür, gute Arbeit zu leisten.«
    DeRicci schüttelte den Kopf.
    Gumielas Griff um ihren Arm verstärkte sich. »Die Öffentlichkeit kennt Sie. Die Bürger von Armstrong wissen, dass Sie die Kuppel schon einmal gerettet haben. Sie werden annehmen, dass Sie das auch jetzt können werden.«
    »Ich will nicht als Werbegag für die Öffentlichkeit herhalten«, sagte DeRicci.
    »Das werden Sie auch nicht.« Gumiela strich sich das Haar aus dem Gesicht. Ihre Haut war verkratzt, und sie hatte Schnittwunden in der Umgebung der Brauen. DeRicci fragte sich, was Gumiela widerfahren war, als das Licht ausgegangen war. »Ich werde die Ermittlungen nicht einmal erwähnen, ehe sie abgeschlossen sind. Aber wenn sie abgeschlossen sind, brauchen wir, egal wie lange es gedauert hat, eine Stimme, der die Menschen vertrauen. Und ob es Ihnen nun gefällt oder nicht, das ist Ihre Stimme, Noelle.«
    DeRicci seufzte. »Dafür bin ich nicht ausgebildet worden.«
    »Niemand ist das.« Gumiela ließ endlich DeRiccis Arm los. »Sie können ein eigenes Team zusammenstellen. Zuerst werden Sie nach Spuren suchen müssen, schauen, ob Sie herausfinden können, wer das getan hat und vielleicht, ob sie noch einmal zuschlagen werden. Sie bekommen so viele Leute, wie Sie brauchen, Noelle. Sie müssen es mir nur sagen.«
    »Ich weiß nicht mal, wer überhaupt einsatzbereit ist«, wandte DeRicci ein.
    »Wir haben eine Liste. Ich schicke Sie Ihnen auf Ihr System. Sie werden sich draußen sammeln. Wir haben einen speziellen Luftwagen für Sie bereitgestellt, einen, der durch die Wände gelassen werden wird, und Sie erhalten in der entsprechenden Sektion Ihre eigenen Sicherheitsleute. Außerdem brauchen Sie einen Umweltanzug.«
    »Einen Anzug?« DeRicci verschlug es beinahe den Atem. »Ich dachte, der Bruch wäre nicht so ernst.«
    »Man weiß es nicht«, erwiderte Gumiela. »Bisher waren nur wenige Leute da drin, und die haben Anzüge getragen. Das ist ein schreckliches Durcheinander, Noelle. Sie werden Brandermittler brauchen und Leute, die es gewohnt sind, bei Null-Gravitation zu arbeiten. Ich habe ein paar Namen für Sie, Leute, die ich für geeignet halte, aber falls Sie mit denen nicht arbeiten können, dann suchen Sie sich welche, mit denen Sie zurechtkommen.«
    DeRicci zwang sich zum Atmen.
    »Ich kann nicht versprechen, bis zu einem vorgegebenen Zeitpunkt irgendwelche Ergebnisse vorzulegen«, sagte sie.
    »Darum bitte ich auch gar nicht. Ich hoffe lediglich, dass sie schnell herausfinden können, wer das getan hat; aber falls Sie das nicht können, werden wir uns eben durchmogeln müssen. Wir werden unsere Augen überall in der Stadt haben. Was jedoch in diesem Fall wirklich wichtig ist, Noelle, das ist Gründlichkeit. Von dieser Sache ist jeder in Armstrong betroffen. Vermutlich hat es mehr Tote gegeben, als wir derzeit wissen. Wir brauchen Antworten, solide Antworten, solche, die keine Nachbesserungen erfordern, sobald sich die Dinge wieder beruhigt haben. Ich kenne niemanden, der besser geeignet wäre, solche Antworten zu liefern, als Sie.«
    DeRicci starrte ihre Vorgesetzte an. Das war nicht der Zeitpunkt, einen Auftrag einfach so zu übernehmen. DeRicci konnte nicht gehen, ohne noch eine Sache zu erwähnen.
    »Wissen Sie«, sagte sie folglich, »früher haben Sie mich für eine inkompetente Versagerin gehalten.«
    Gumiela lächelte. Das Lächeln war müde, aber aufrichtig. »Nein, Noelle, dafür habe ich Sie nie gehalten. Ich wusste nur, dass Sie nicht die kleinste politische Ader im Leib haben. Die haben Sie immer noch nicht. Was ich aber bis zum letzten Jahr nicht begriffen hatte, war, wie wertvoll Rechtschaffenheit in Verbindung mit guter Polizeiarbeit ist. Darum brauchen wir Sie jetzt, Noelle. Ihr unverblümtes, schnodderiges Selbst. Also, übernehmen Sie die Sache?«
    DeRicci seufzte. Ablehnen kam auf keinen Fall in Betracht.
    »Natürlich«, antwortete sie.

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