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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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»Ich werde mein Bestes tun.«

 
56
     
    I rgendwann, tief in der Nacht, war Flint eingeschlafen, und zuerst dachte er, er würde träumen. Stimmen erzählten ihm immer wieder und wieder, man habe Kontakt zur Kuppel herstellen können und den Bürgern von Armstrong ginge es überwiegend gut.
    Sie seien müde, zerschlagen, aber am Leben.
    Was ihnen die größten Sorgen bereite, sei jedoch die Möglichkeit eines weiteren Angriffs. Etae’sche Terroristen hätten eine Bombe in der Stadt gezündet und im Namen Etaes noch mehr versprochen.
    Flint wünschte, die Stimmen würden schweigen. Es kam ihm falsch vor, seinen Fall mit dieser Tragödie in Verbindung zu bringen, und sei es nur in einem Traum. Und dann wurde ihm klar, dass er für einen Traum viel zu rational dachte.
    Flint schlug die Augen auf und sah sich die neuesten Bilder an – sah, dass tatsächlich Etae in die Sache verwickelt war. Sein interner Link zeigte es gerade an, und er sah die Worte zusammen mit dem Symbol für Etae.
    Etae. Alles führte immer wieder dorthin zurück. Carolyn Lahiri hatte mit Etae zu tun gehabt und war in Armstrong gestorben. Und jetzt hatten Etae’sche Terroristen in der Stadt eine Bombe gezündet.
    Flint glaubte nicht an Zufälle.
    Bei dem Gedanken wurde er endgültig wach, und ihm war nicht länger danach, im Zimmer zu bleiben und sich die Tragödie anzusehen, unter der seine Heimat zu leiden hatte.
    Er hatte Besseres zu tun.
    Flint stand auf, nahm ein Frühstück zu sich und verließ sein Zimmer noch vor Anbruch der Dämmerung. Er würde der einzigen Spur folgen, die Ian Taylor ihm gegeben hatte: der Adresse von Taylors Vater.
    Taylors Vater, Alan, der unter dem Namen Ali Norbert geboren worden war, lebte auf einer Ranch in West Texas, was anscheinend nicht weit von New Orleans entfernt war.
    Der Luftwagen folgte einer vorgegebenen Route und war glücklicherweise auch für größere Strecken ausgelegt. Flint nicht. Er musste den Wagen zweimal anhalten lassen, um sich die Beine zu vertreten. So weit war er noch nie in einem Wagen gereist. Mit dem Hochgeschwindigkeitszug, ja, um von einer Kuppel in die andere zu kommen, mit der Emmeline, sicher, aber niemals in so einem beengten Transportmittel, in dem ihm weiter nichts zu tun blieb, als sich noch mehr Nachrichtensendungen anzusehen.
    Und natürlich die Umgebung. Das Wasser und die Feuchte von Louisiana wichen mehr und mehr, bis es nur noch Land gab, so weit das Auge sehen konnte. Die Vegetation veränderte sich auffallend: Sie war nicht mehr grün und überwältigend. Irgendwann fing das Land an, dem Mond zu ähneln, ohne dabei gar so verwüstet auszusehen – ein Meer aus Braun und Grün, sich wiederholende Landschaften, getüpfelt mit vereinzelten kleinen Häusern.
    Flint war nicht vielen Luftwagen begegnet, obwohl sein Wagen eine eingeführte Strecke benutzte. Die meisten Leute schienen Bodenfahrzeuge zu bevorzugen und über Straßen zu fahren, die schon länger existierten als Armstrong.
    Irgendwann schaltete er die Nachrichten ab – sie wiederholten lediglich ständig die Informationen, die ihm schon bekannt waren – und schaute nur noch die vorüberziehende Landschaft an.
    Flint konnte die Erde nicht so recht verstehen. Sie fungierte als vereinter Planet, hatte aber auch Kontinente, die nicht vereint waren, und Länder, die es doch waren. Aber sogar innerhalb der Länder gab es Teilgebiete – Orte wie Texas (und auch die schienen in Teilbereiche untergliedert zu sein, Bereiche wie West Texas, auch wenn er nicht so recht wusste, wie West Texas nach Texas passte) –, die ihm so nebulös erschienen wie die Vorstellung von Ländern im Allgemeinen.
    Flint begriff Städte: Er hatte sein ganzes Leben lang in einer davon gelebt. Die Städte des Mondes hatten sich unter Federführung des Generalgouvernements zusammengeschlossen, das seinerseits einem Repräsentantenrat vorstand. Aber andere Unterteilungen – Länder, Staaten, Bezirke – gab es nicht.
    Zumindest wusste Flint inzwischen, dass er nicht fragen musste, ob er irgendwelche besonderen Dokumente vorlegen musste, um von einem Staat in den anderen zu reisen. Beim letzten Mal hatte er sich im Hafen danach erkundigt und allgemeine Heiterkeit ausgelöst.
    Was diese Leute nicht und er nur langsam zu begreifen schienen, war, dass sich die Regeln von Planet zu Planet, von Ort zu Ort gravierend unterscheiden konnten.
    Sein Wagen näherte sich dem Bestimmungsort, der Taylor-Ranch in West Texas, mit deutlich geringerer

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