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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Verstopfung zu vermeiden, aber niemand scherte sich darum.
    Die meisten Leute waren ausschließlich damit beschäftigt, ihr eigenes Zuhause zu säubern, ihre Wohnungen und ihre Geschäfte. So viele Dinge waren umgefallen und zerborsten, die ganze Stadt sah aus wie eine riesige Müllhalde.
    Als DeRicci von einer geschlossenen Trennwand zur nächsten ging, sah sie viele Leute mit Verbänden oder zerschlagenen Gesichtern und Armen. Sie nahm an, dass die Leute noch viel mehr Verletzungen an Stellen hatten, die sie nicht sehen konnte.
    Die Krankenhäuser und Ärzte hatten die Stadtverantwortlichen um Selektierung gebeten; nur die Leute, die lebensbedrohliche Verletzungen davongetragen hatten, sollten sich sofort in Behandlung begeben. Die anderen sollten einen oder zwei Tage warten. Leute, die nur kosmetische Probleme hatten – blaue Flecken oder Kratzer –, sollten gefälligst damit leben; keine Modifikationen, keine künstlichen Überdeckungen von blauen Flecken in diesem Fall. Leute mit Schnittwunden oder entstellenden Wunden, die jedoch nicht lebensbedrohlich waren, sollten sich für die Folgewoche einen Termin holen und sich darüber im Klaren sein, dass diese Termine möglicherweise um einen Monat verschoben werden müssten.
    Bis jetzt hatte DeRicci deswegen noch niemanden murren hören. Die meisten Leute in Armstrong schienen einfach froh zu sein, dass sie noch am Leben waren.
    Viele der Kuppeltrennwände waren bereits wieder eingefahren worden, als DeRicci ihren Luftwagen durch das Katastrophengebiet steuerte. Dennoch traf sie deutlich später als die ersten Mitarbeiter ihres Teams am Zielort ein. Der Rest würde in einigen Stunden nachkommen, sobald sie eine Möglichkeit zum Transport gefunden hatten. In der ungefilterten Luft waren nur wenige der Fahrzeuge des Departments einsatzfähig.
    Notärzteteams waren vor Ort im Einsatz, seit die Ingenieure eine Tür in der Trennwand geöffnet hatten. Auch ein paar Feuerwehrleute waren da und kümmerten sich um die von Chemikalien gespeisten Brände, die noch immer in dem verwüsteten Gebiet loderten.
    DeRicci legte den Umweltanzug an, den sie aus Gumielas Schrank erhalten hatte, und versuchte, noch erstaunt über die Qualität und Stärke des Gewebes, ihren Magen im Zaum zu halten. DeRicci war schon an vielen gefährlichen Orten gewesen, und sie hatte einige Male außerhalb der Kuppel in einem Umweltanzug gearbeitet, aber sie hatte noch nie in der Kuppel einen getragen.
    Als sich der Wagen seinen Weg vorbei an den nicht mehr gerade stehenden Gebäuden und den schadhaften Straßenschildern bahnte, gab sich DeRicci große Mühe, nicht an all die toten Pioniere zu denken, von denen sie in der Schule gehört hatte. Die Kuppeltechnik, so hatten ihre Lehrer stolz vor der Klasse verkündet, verdanke ihre Existenz der Courage der ursprünglichen Siedler und dem Einfallsreichtum derer, die ihnen gefolgt waren. Nach jedem Unglücksfall waren die Kuppeln besser geworden.
    Und diese Unglücksfälle waren verheerend gewesen: Kuppelfeuer, bei denen ein großer Teil der Stadt niedergebrannt war und diejenigen, die nicht in den Flammen gestorben waren, durch Sauerstoffmangel umgekommen waren; Kuppeleinstürze, die ganze Sektionen der Stadt mitgerissen hatten – die sie buchstäblich in der Kuppel herumgewirbelt hatten, bis sie ins Vakuum des Alls hinausgesogen wurden.
    Hier war die Kuppel nicht eingestürzt – obwohl das, was DeRicci über ihre Links hörte, sie zu der Annahme verführte, dass dazu nicht viel gefehlt hätte –, und das Feuer konnte man überleben, zumindest in einem Umweltanzug. Dennoch würde diese Katastrophe vermutlich in die gleiche Kategorie eingestuft werden, wenn sie erst einmal Einzug in die Geschichtsbücher hielt.
    Und DeRicci war in vorderster Front dabei.
    Der Wagen hielt gleich vor der doppelten Trennwand. Die zweite Wand war von den Kuppelingenieuren abgelassen worden, als sie das Ausmaß der Katastrophe erkannt hatten. Diese Wand war älter und abgenutzter; trotzdem waren die Ingenieure der Ansicht, dass sie zusätzlichen Schutz böte.
    DeRicci stieg aus dem Luftwagen und suchte die Ingenieure, die diesen Kuppelabschnitt überwachten. Wie sie trugen sie Umweltanzüge, und wie in ihrem Fall hingen ihre Helme auf ihrem Rücken, weil sie warteten, bis sie wirklich nahe am Geschehen waren, ehe sie sie aufsetzen würden.
    »Wie schlimm ist es?«, erkundigte sich DeRicci.
    »Schlimmer als draußen in einer echten Nacht«, antwortete einer der Ingenieure.

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