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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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»Ist es aber nicht. Ich habe die Auswirkungen derartiger Gesetze gesehen. Wenn überhaupt, dann habe ich bei der Beschreibung der damit zusammenhängenden Probleme untertrieben.«
    »Ich nehme an, es erübrigt sich, Sie zu fragen, ob Sie den Fall übernehmen. Sie werden ablehnen.«
    »Das würde jeder ehrbare Lokalisierungsspezialist tun«, sagte Flint.
    Bowles schüttelte den Kopf. »Es kommt mir irgendwie merkwürdig vor, wenn jemand einen gewinnbringenden Auftrag einfach so ablehnt.«
    »Wenn Sie Informationen wollen, dann heuern Sie einen Kopfgeldjäger an«, sagte Flint. »Ihre Freundin stirbt, oder sie landet im Gefängnis, aber Sie werden endlich alle erfahren, was ihr zugestoßen und warum sie in Armstrong ist.«
    »So ein harter Brocken.« Bowles grinste ihn an. »Und jeder Satz klingt unterschwellig bissig.«
    Flint ging um den Schreibtisch herum und setzte sich auf die Kante, wie es Bowles vorher getan hatte. »Das ist eine Sache, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte, Ms Bowles. Den Hintergrund eines derartigen Verschwindens auszukundschaften – vorausgesetzt, das ist tatsächlich der Fall – könnte nicht nur Ihrer Freundin das Leben kosten, sondern auch noch einigen anderen Leuten. Und wofür? Zur Befriedigung der Neugier? Das passt nicht zu einer Journalistin.«
    »Es passt sogar hervorragend«, widersprach Bowles. »Das ist das, was wir tun. Wir stellen Fragen, weil wir neugierig sind. Und dann suchen wir nach Antworten.«
    Als wäre das so edelmütig. Vielleicht dachte sie das sogar. Vielleicht konnte sie so jeden Abend nach Hause gehen, sich zu Bett begeben und sich einbilden, ihr Gewissen sei rein.
    »Welches Interesse haben Sie an diesem Fall?« Auch jetzt, da Flint endlich die Frage stellen konnte, deren Antwort ihn wirklich interessierte, behielt er den bissigen Tonfall bei.
    »Freundschaft.« Nun hatte auch Bowles sich eines bissigen Tonfalls bedient – eines Tonfalls, der deutlich machte, dass sie bereit war, sich auf einen verbalen Schlagabtausch einzulassen, sollte es notwendig sein.
    »Wenn es um Freundschaft ginge«, entgegnete Flint, »dann hätten Sie die mysteriöse Frau hierher begleitet, hätten sie ihre Fragen stellen lassen und selbst draußen gewartet, und wenn sie gegangen wäre, hätten Sie sie in die Arme genommen. Stattdessen stellen Sie ohne sie Nachforschungen an und sind für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr an Einzelheiten interessiert.«
    Bowles legte den Kopf zur Seite und betrachtete Flint wie eine Kuriosität, eine Geste, bei der sie gleichermaßen fasziniert wie herablassend wirkte.
    »Nur keine Sorge«, sagte Flint in die darauffolgende Stille hinein. »Ich werde Ihnen Ihre Story nicht stehlen. Ich unterhalte keine Verbindungen dieser Art.«
    »Was wollen Sie dann?« Bowles’ Stimme klang eisig.
    »Ich will wissen, warum sie diese Sache verfolgen. Das könnte wichtig sein.«
    »Natürlich könnte es wichtig sein«, schnappte sie.
    »Auf eine Weise, die Sie nicht sehen.« Flint zog die Augenbrauen hoch.
    »Ich sehe sehr gut.«
    Flint schüttelte den Kopf. »Dieser Beruf bringt viele Gefahren mit sich. Lassen Sie mich Ihnen nur noch ein Beispiel nennen: Sollte die Familie dieser Frau einer jener unangenehmeren außerirdischen Spezies in die Quere gekommen sein, und Sie stellen in den entsprechenden außerirdischen Gemeinden Nachforschungen an, dann könnten Sie auch selbst in deren Visier geraten.«
    »Ist das eine Drohung?«, fragte Bowles.
    »Nein«, antwortete Flint, »das ist eine Tatsache. Und so, wie das Gesetz ausgelegt wird, genießen manche Spezies sogar auf dem Boden von Armstrong besonderen Schutz. Sie könnten wegen außerirdischer Gesetze in Schwierigkeiten kommen, ohne auch nur zu ahnen, dass sie irgendetwas getan haben.«
    »Warum sind Sie so besorgt um mich?«
    »Das bin ich nicht, wirklich nicht.« Flint war der Ansicht, dass er nur wenig verlieren konnte, wenn er sich unverblümt äußerte. Diese Vorgehensweise hatte sich bisher meist als hilfreich erwiesen. »Aber ich bin besorgt um all die Menschen, die Sie möglicherweise in Gefahr bringen.«
    Bowles’ Mund verspannte sich. »Ich bin weder gefühllos noch inkompetent.«
    »Gut«, sagte Flint. »Dann erzählen Sie mir Ihre Geschichte. Und vergessen Sie nicht: Alles, was in diesem Raum gesagt wird, wird vertraulich behandelt.«
    »Nur Ihre Systeme sind aktiv«, sagte sie. »Also muss ich Ihnen vertrauen.«
    Touché. Offensichtlich hatte seine Bemerkung über sein Vertrauen

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