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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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kleiner, eleganter Mann, der einfach alles zu wissen schien, ob es nun um den angemessenen Aufzug für einen politischen Auftritt ging oder um die Einzelheiten vernichtender Konflikte zwischen den Volksstämmen in kleinen Städten auf weit entfernten Welten.
    »Sie hat sie alle mitgebracht, nehme ich an, korrekt?«, fragte Soseki.
    »Ja, Sir.«
    Soseki schüttelte den Kopf. Niemand hatte ihm gesagt, dass es in dieser Konferenz der Erdallianz um Etae gehen sollte. Und hätte es jemand getan, so hätte er niemals zugelassen, dass die Konferenz in seiner Stadt stattfand. Er hätte sich sogar an die Generalgouverneurin des Mondes gewandt und darauf verwiesen, dass diese Konferenz noch nicht einmal in der Nähe der Mondoberfläche abgehalten werden sollte.
    Die Bürgerkriege auf Etae hatten vor zehn Jahren aufgehört, aber Soseki glaubte nicht, dass der gegenseitige Groll damit beigelegt war. Er hatte Etae studiert, als er sich in Harvard seinen akademischen Grad in Intergalaktischen Beziehungen erarbeitet hatte. Damals hatte er noch gedacht, er würde eher Diplomat als Politiker werden. Etae war ein mondfernes Thema, über das er vermutlich mehr wusste als Londran.
    »Wen haben sie mir als Gesprächspartner geschickt?«, erkundigte sich Soseki.
    »Die Delegation der Erde hat einen ihrer Nachwuchsdiplomaten hergeschickt. Er macht einen recht zerknirschten Eindruck.«
    »Das kann ich mir denken.« Soseki schüttelte vage den Kopf. Was für ein Durcheinander. Nicht nur, dass Anatolya Döbryn hier war, eine Frau, die gerüchteweise entweder eine der schlimmsten Massenmörderinnen oder einer der größten militärischen Köpfe aller Zeiten war – je nachdem, auf welcher der vielen Seiten im Etae’schen Bürgerkrieg man gerade stand –, nein, sie hatte auch noch eine ganze Delegation mitgebracht, ohne im Vorfeld eine Einreiseerlaubnis zu beantragen, und nun weigerte sie sich, den Hafen ohne ihre Leute zu verlassen.
    »Haben wir eine Namensliste?«, fragte Soseki.
    Londran zuckte mit den Schultern. Der Sitz seines Anzugs war stets perfekt, und er sah zu jeder Zeit so frisch gewaschen und gebügelt aus, als hätte er ihn gerade erst aus dem Kleiderschrank entnommen. Sein Haar – koloriert in einem halben Dutzend Abstufungen von Grau bis Schwarz – war stufig geschnitten, und die einzelnen Stufen bildeten einen perfekten Übergang von der dunkelsten zur hellsten Schattierung, was ihm ein jugendliches Aussehen verlieh, obwohl er beinahe zwei Jahrzehnte älter war als Soseki.
    »Sie hat uns Namen genannt«, antwortete Londran, »aber die Hälfte davon taucht in keiner Datenbank auf.«
    »Und natürlich will sie uns keine DNA-Identifizierung gestatten«, kommentierte Soseki.
    »Mr Vallin weiß es nicht«, sagte Londran. »Er hat nicht persönlich mit ihr gesprochen. Das Problem wurde durch den Attaché an ihn herangetragen, der abgestellt wurde, um Ms Döbryn vom Hafen abzuholen und zu ihrem Hotel zu begleiten.«
    »Wo sie unter falschem Namen eingetragen wurde, nehme ich an.« Soseki bemühte sich noch nicht einmal, seine Erbitterung zu verbergen. Er wusste, dass Londran sich diskret verhalten würde.
    »Sie mussten sie nicht unter falschem Namen eintragen, Sir«, erklärte Londran. »Die Allianz hat ganze Zimmerfluchten in vier verschiedenen großen Hotels gebucht. Offenbar wollen sie sie in einer Suite unterbringen.«
    »Und keiner dieser Diplomaten fand es merkwürdig, dass ein Mitglied des Regierungsrates von Etae, einer Regierung, die nicht gerade die stabilste im Universum ist, ohne Leibwächter und Sekretäre reisen sollte?«
    Londran zuckte mit den Schultern. »Ich kann nur weitergeben, was mir gesagt wurde; aber ich kann keine Aussage über die Intelligenz der zuständigen Leute oder den Mangel an selbiger treffen.«
    »Ich nehme nicht an, dass wir uns an die Generalgouverneurin wenden können, um die Garde anzufordern«, meinte Soseki.
    »Bei der Planung dieses Treffens ging es vorrangig darum, die Öffentlichkeit herauszuhalten«, sagte Londran. »Sollten Sie die Garde anfordern, dann wird es öffentlich, und damit hätten Sie gegen unsere Vereinbarung mit der Allianz verstoßen.«
    Soseki unterdrückte einen Fluch; das hatte er sich angewöhnt, seit er sein Amt innehatte. Es war besser, nicht zu fluchen, damit die Wähler nicht auf den Gedanken kommen konnten, sein Mundwerk sei so schmutzig, wie es in der Tat war.
    »So schnell kann ich die Einreise nicht genehmigen«, sagte Soseki. »Ich muss erst mit der

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