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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Generalgouverneurin sprechen, und es muss ein persönliches Gespräch unter vier Augen sein. Das zu arrangieren wird einige Zeit dauern.«
    »Döbryn wartet im Hafen«, sagte Londran.
    Soseki zuckte mit den Schultern. »Das ist nicht mein Problem. Schicken Sie sie zu ihrem Schiff zurück. Da kann sie warten. Und wenn sie sich beklagt, dann soll Space Traffic Control sie des Mondraums verweisen. Für den Wiedereintritt müssen sie dann einen Antrag stellen.«
    Dann hielt er inne. Er fühlte sich merkwürdig, und so lehnte er sich an seinen Schreibtisch.
    »Wie ist sie überhaupt an Space Traffic vorbeigekommen? Wer hat die Landung genehmigt?«
    »Das liegt an der Pauschalfreigabe für Diplomaten«, antwortete Londran. »Die haben den Namen ihres Schiffs und seine Codes einfach mit auf die Liste gesetzt.«
    »Diese Mistkerle«, schimpfte Soseki unter Missachtung seiner persönlichen Regeln. »Sie haben sie eingeschleust.«
    »So sieht es aus«, stimmte ihm Londran zu.
    »Schön, wenn sie sich jetzt wegen irgendetwas beklagen wollen, werden wir sie daran erinnern. In dieser Kuppel gibt es strenge Vorschriften, und sie wurden erdacht, um die Sicherheit der Kuppel zu gewährleisten. Diese Vorschriften gelten für jeden. Sorgen Sie dafür, dass die Allianz das nicht noch einmal vergisst.«
    »Jawohl, Sir.« Londran sprach im Tonfall automatischen Gehorsams, was wohl bedeutete, dass er die ihm übertragene Aufgabe für Zeitverschwendung hielt.
    »Und schicken Sie mir die Namensliste auf meinen Schreibtisch, ja?« Soseki wollte sich die Namen selbst ansehen. Auch wenn sein Wissen Jahrzehnte alt war, mochte es sich immer noch als wertvoll erweisen.
    »Sofort«, sagte Londran, ehe er das Büro verließ.
    Soseki lehnte sich noch einen Augenblick länger an seinen Schreibtisch, bemüht, seinen Zorn unter Kontrolle zu bringen. Er hatte gewusst, dass die Diplomaten ihm Ärger bereiten würden. Er hatte eine Entscheidung auf Basis eines kalkulierten Risikos getroffen, und die entwickelte sich nun zu einem Bumerang, womit er noch nicht einmal entfernt gerechnet hatte.
    Die Gefahr für seine Kuppel erzürnte ihn, und die Tatsache, dass er hinters Licht geführt worden war, erzürnte ihn sogar noch mehr.
    Soseki stieß sich vom Schreibtisch ab und fing an, im Zimmer auf und ab zu gehen, während er im Stillen wünschte, er wäre mehr als nur ein einfacher Bürgermeister, er wäre Generalgouverneur, eine Person, die wenigstens ein bisschen Einfluss innerhalb der Erdallianz hatte. Er würde all das öffentlich machen und die Allianz und ihre Leute auf diese Weise wissen lassen, dass sie kein Recht hatten, Kuppelstädte um ihrer eigenen Interessen willen in Gefahr zu bringen und die jeweils gültigen Vorschriften zu umgehen.
    Vielleicht würde er diesen Punkt bei seinem Treffen mit der Generalgouverneurin ebenfalls zur Sprache bringen. Sie kannte die Gefahren, die einer Kuppel drohen konnten, und sie wusste, dass die Beeinträchtigung einer einzigen Kuppel sich auf den ganzen Mond auswirken konnte. Vielleicht würde sie sogar die Initiative ergreifen und sich persönlich mit den Vertretern der Allianz auseinandersetzen.
    Aber das bezweifelte Soseki. Um sich gegen die Allianz zu stellen, brauchte man eine politische Courage, über die die Generalgouverneurin nicht gebot.
    Soseki ging um seinen Schreibtisch herum und wollte sich gerade setzen, als seine Bürotür mit einem Knall aufflog. Ein Mann, den er noch nie zuvor gesehen hatte, stürzte herein, und Londran folgte ihm auf den Fersen.
    »Sie können da nicht einfach rein«, rief Londran. »Sie haben keinen Termin für ein Gespräch mit dem Bürgermeister. Sie …«
    »Das ist mir scheißegal«, sagte der Mann. »Bürgermeister Soseki?«
    Soseki nahm die Hände von den Stuhllehnen und richtete sich wieder zu voller Größe auf. »Niemand ist befugt, dieses Büro zu betreten, ohne das vorher mit Mr Londran abgesprochen zu haben.«
    Der Mann ignorierte seine Worte. »Sie verursachen einen intergalaktischen Zwischenfall.«
    Das war also der Nachwuchsdiplomat, den die Allianz hergeschickt hatte, um mit ihm zu verhandeln.
    »Wenn Sie nicht freiwillig gehen«, sagte Soseki, »lasse ich Sie vom Sicherheitsdienst in Gewahrsam nehmen.«
    Londran legte die Hand auf den Arm des Mannes. Der Mann schüttelte ihn einfach ab.
    »Das werden Sie nicht«, knurrte er. »Ich bin Locke Vallin. Ich bin Diplomat im Dienst der Erdallianz, und ich wurde hergeschickt, um dafür zu sogen, dass Ms Döbryns

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