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Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Miles Flint 03 - Die Tödlichen

Titel: Miles Flint 03 - Die Tödlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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Leibwächter schnellstens eine Einreiseerlaubnis erhalten. Sie können mich nicht festnehmen lassen.«
    »Ich kann«, widersprach Soseki, auch wenn ihm bewusst war, dass er nichts Ernsthaftes gegen den Mann vorbringen konnte. »Diese Situation könnte alle Betroffenen in Verlegenheit bringen.«
    »Vor allem den jungen Bürgermeister einer bedeutenden Allianzstadt, einen Mann mit politischen Ambitionen«, sagte Vallin.
    Soseki hob die Augenbrauen. Er hatte nicht damit gerechnet, dass dieser stämmige, breitschultrige Mann mit dem zurückweichenden Haupthaar, das nicht einmal mehr durch Modifikationen zu retten war, so kämpferisch sein könnte.
    »Drohen Sie mir etwa?«, fragte Soseki.
    »Ich lege lediglich die Fakten dar.« Vallin reckte das Kinn ein wenig höher. Er war kleiner als Soseki, aber auch schwerer und durchtrainierter. Außerdem trug er eine trügerisch milde Miene zur Schau, eine, die vermutlich jederzeit imstande war, seine wirklichen Gedanken zu verbergen. »Ein Mann mit politischen Ambitionen sollte sich nicht mit der Allianz anlegen.«
    »Ein Mann mit politischen Ambitionen lässt keine zwei Dutzend unbekannte Personen in seine Kuppel, ohne sie vorher erkennungsdienstlich überprüft zu haben, ganz besonders, wenn diese Leute von einer politisch so instabilen Welt wie Etae stammen.«
    Vallin drehte sich mit der Präzision eines Militärangehörigen um die eigene Achse und maß Londran mit hochmütigem Blick. »Sie können uns jetzt allein lassen.«
    »Er ist mein Assistent«, sagte Soseki. »Er erhält seine Anweisungen von mir. Bitte, begleiten Sie Mr Vallin hinaus, Hans.«
    Londrans Hände verweilten in der Nähe von Vallins Armen. »Kommen Sie bitte mit, Sir.«
    »Nein«, widersetzte sich Vallin. »Ich muss unter vier Augen mit Bürgermeister Soseki sprechen.«
    »Rufen Sie den Sicherheitsdienst«, sagte Soseki zu Londran. »Sie sollen sich bereithalten.«
    »Das habe ich bereits über meine Links erledigt, Sir.«
    Soseki liebte die Effizienz seines Assistenten. »Dann warten Sie draußen auf mich. Ich werde Sie informieren, falls ich die Sicherheitsleute benötige.«
    Londran blinzelte einmal überrascht, doch dann nickte er. Rückwärts ging er zur Tür hinaus, ohne Vallin dabei auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    Also konnte Londran den Mann nicht leiden und traute ihm nicht über den Weg. Zumindest war es ungewöhnlich, dass Londran eine so deutliche Reaktion zeigte.
    »Nun denn … Was ist so wichtig, dass mein Assistent es nicht hören darf?«, fragte Soseki.
    »Ich muss Sie bitten, alle Links abzuschalten«, sagte Vallin. »Dieses Gespräch ist vertraulich.«
    »Ich kenne Sie nicht, Mr Vallin, und ich habe Ihnen bereits einen beachtlichen Spielraum eingeräumt. Ich werde meine Links nicht abschalten. Sollte ich später der Ansicht sein, dass dieses Gespräch vertraulich behandelt werden muss, werde ich die Aufzeichnung löschen und zuvor diese beiden Aussagen sichern, um die Löschung zu rechtfertigen.«
    »Das reicht nicht«, sagte Vallin.
    »Schön.« Soseki setzte sich und glitt mit seinem Stuhl ganz an seinen Schreibtisch heran. »Dieses Gespräch ist beendet.«
    »Bitte, Herr Bürgermeister, das ist für die ganze Allianz von großer Bedeutung.«
    »Meine Sorge als Bürgermeister mit politischen Ambitionen …«, die letzten sechs Worte betonte er besonders, um Vallin klarzumachen, dass die Ehrverletzung angekommen war, »… gilt meiner offenbar vollkommen bedeutungslosen Stadt. Mich interessieren weder die Allianz noch ihre Politik. Wenn Sie also mit mir reden wollen, haben Sie genau eine Minute. Oder ich rufe den Sicherheitsdienst und lasse Sie aus dem Gebäude entfernen. Und da ich ein Bürgermeister mit politischen Ambitionen in einer Stadt bin, die mit den Verfahrensweisen der Allianz nicht immer übereinstimmt, werde ich die Medien informieren, damit sie an Ihrer Demontage teilhaben können. Ist das klar?«
    »Sie überschreiten deutlich Ihre Grenzen, Mr Soseki.«
    Dieses Mal kein »Bürgermeister«.
    »Aber Sie befinden sich in meinem Büro, Mr Vallin. Demzufolge wollen Sie irgendetwas von mir.«
    Vallin schnaubte verärgert. »Also gut, schwören Sie mir, dass das alles gelöscht wird.«
    »Wenn ich glaube, es müsse vertraulich behandelt werden, wird es gelöscht«, sagte Soseki. »Darauf gebe ich Ihnen mein Wort.«
    Soseki gab sich so lakonisch, als wäre er nicht ebenso verärgert wie Vallin. Tatsächlich war er vermutlich sogar noch deutlich wütender. Er

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